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Ostsee: Elch auf Urlaubsreise – Tier schwimmt kilometerweit durchs Meer und irritiert Polizei

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Von: Laura-Marie Löwen

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Verrückt! Ein schwimmender Elch sorgt in der Ostsee vor Usedom für einen ungewöhnlichen Polizeieinsatz. Als die Beamten den großen Vierbeiner im Meer sehen, können sie ihren Augen kaum trauen.

Wolgast (Mecklenburg-Vorpommern) – Offenbar von der Urlaubslust gepackt strampelte ein Elch am Freitag, 25. September 2020, durch die deutsche Ostsee und verdutzte die Wasserschutzpolizei mit seinem Schwimmausflug gehörig. Die Beamten entdeckten das Tier während einer Streifenfahrt auf dem Peenestrom, einer Meeresenge zwischen der Insel Usedom und dem Festland.

MeerOstsee
Mittlere Tiefe55 m
Fläche377.000 km²
Einzugsgebiet1.642.000 km²
Maximale Tiefe459 m
Angeschlossene Meerevia Kattegat an den Atlantik
InselnRügen, Usedom, Gotland, Öland, Hiiumaa, Saaremaa, Wolin, MEHR

Ostsee: Elch schwimmt durch Meer und verwirrt Wasserschutzpolizei

Nach der Sichtung folgte die Polizei dem Elch zur Sicherheit etwa zehn Minuten auf seiner Reise durch die Ostsee. Schließlich ging der Vierbeiner, der nach NDR-Informationen offenbar aus Polen kam, in der Nähe von Kröslin unbeirrt wieder an Land. Nach Angaben der Wasserschutzpolizei sei der Vorfall gar nicht so selten: in der Gegend käme es offenbar immer wieder zu Elch-Sichtungen.

Blick vom Boot der Wasserschutzpolizei aufs Meer. Links ein Bild von einem schwimmenden Elch.
Ein Elch in der Ostsee sorgte für einen Sondereinsatz der Polizei (24hamburg-Montage) © Landeswasserschutzpolizeiamt Mecklenburg-Vorpommern/dpa/picture alliance

Erst im Sommer 2019 wurden mehrere Elche in Anklam (Mecklenburg-Vorpommern) gesichtet. Die Elchpopulation in der Gegend ist in den letzten drei Jahrzehnten angestiegen, nach dem das Jagen der Tiere Anfang der 1990er-Jahre beendet wurde. Wie der NDR informiert, leben dort nun tausende Elche. Auch in der Oder können des Öfteren Elche gesichtet werden.

Elche können hervorragend schwimmen und tauchen – Tiere halten sich gerne im Wasser auf

Auch wenn es viele Leute verblüffen mag: Für Elche ist das Schwimmen kein Problem. Tatsächlich sind die Vierbeiner sogar richtige Wasser-Fans und verbringen etwa 60 Prozent ihrer Lebenszeit im Wasser. Dabei können bis zu 10 km/h schnell schwimmen. Auch das Tauchen beherrschen Elche: bis zu sechs Meter tief schaffen sie es, das entspricht dem Dreifachen ihrer Körpergröße. Ihre Nasenlöcher helfen ihnen dabei: Diese funktionieren unter Wasser wie Klappen, die sie einfach verschließen können. Viel überraschender ist jedoch ein TikTok-Clip, der zeigt, wie ein Elch über einen Fluss galoppiert – auf Twitter werden dem Tier bereits Jesus-Kräfte zugeschrieben.*

Wie der SWR zu berichten weiß, tauchen Elche so gerne ab, weil sie sich unter Wasser zahlreiche Pflanzen schmecken lassen. Häufig stellen sie sich auf einfach nur mit ihren Beinen ins Wasser, tauchen mit dem Kopf ab und grasen den Grund nach Fressen ab. Wenn sie am flachen Ufer keine Nahrung finden, dann tauchen sie auch gerne mal mit ihrem gesamten Körper unter. Außerdem ist das Tauchen im Wasser für Elche eine angenehme Abkühlung an heißeren Tagen.

Doch nicht nur schwimmende Elche in der Ostsee sorgen für Aufsehen. 24hamburg.de/tiere* berichtete über einen Delfin in der Eckernförder Bucht, der sich dort seit einem halben Jahr herumtreibt und teilweise sogar Touristen in Gefahr bringt.* Auch eine unangenehme Tier-Plage an den Stränden der deutschen Ostsee* strapazierte in diesem Jahr die Nerven zahlreicher Urlauber. Ein exotisches Wildtier, das an einem Strand nahe Kiel ausgesetzt wurde*, ließ vor allem die Tierschützer von Peta laut werden. Selbst in die Nordsee verirren sich immer mal wieder seltene Tiere: So wurden im Sommer 2020 sogar Haie vor einer beliebten Urlaubsinsel* gesichtet. * 24hamburg.de/tiere ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerkes.

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