„Ungenügend“: Vegane Wurst im Test – Aufschnitte erhalten katastrophale Bewertungen
Vegan liegt im Trend. Doch Untersuchungen von „Öko-Test“ ergeben, dass Veggie-Aufschnitt bedenkliche Stoffe enthält. Zwei Drittel bekamen die Schulnote 5 oder 6!
Frankfurt/Main – Obwohl eine Studie zeigte, dass Kinder, die vegan ernährt werden, kleiner sind als ihre Altersgenossen – für eine fleischfreie Ernährung spricht eine Reihe von Argumenten: Kein Tier muss leiden, das Klima wird entlastet und gesund ist es auch noch. Oder auch nicht, wie neueste Untersuchungen von „Öko-Test“ nun zeigen. Das Verbrauchermagazin nahm nämlich 19 vegane Fleischersatz-Aufschnitte unter die Lupe – und fällte ein vernichtendes Urteil.
Verbrauchermagazin: | ÖKO-TEST AG |
Hauptsitz: | Frankfurt |
Erstausgabe: | 1985 |
Chefredakteurin: | Kerstin Scheidecker |
Auflage: | 120.161 |
Von wegen gesund: Veganer Aufschnitt erhält vom Öko-Test Schulnoten 5 und 6
Eigentlich hatte „Öko-Test“ vor, Veggie-Aufschnitte in der kommenden April-Ausgabe ihrer Zeitschrift zu empfehlen. Eine löbliche Idee, der sich der Bundesminister für Ernährung, Cem Özdemir, der gerade riet: „Weniger Fleisch zu essen, wäre ein Beitrag gegen Herrn Putin“ sicher gern angeschlossen hätte. Doch der Test mit den insgesamt 19 Wurstersatzprodukten, deren Angebot von Salami und Schinkenwurst über Lyoner bis zu Mortadella reicht, fiel desaströs aus.

Vegane Problem-Wurst: Veggie-Aufschnitt enthält Mineralöl, ist versalzen und verunreinigt
Die Laboruntersuchungen ergaben: Die pflanzlichen Alternativen fürs Brot enthalten Mineralöl, hochproblematische Stoffe, umstrittene Zusatzstoffe und waren zudem gründlich versalzen. Viele der Veggie-Wurstprodukte sind mit Mineralölbestandteilen verunreinigt – mal mehr, mal weniger stark. Diese gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) sammeln sich im menschlichen Körper an. In zwei Produkten fand das vom Verbraucher-Magazin beauftragte Labor sogar aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH), zu denen krebserregende Verbindungen gehören.
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Erschreckendes Fazit: Zwei Drittel des veganen Aufschnittes bekommen Schulnote 5 oder 6
Zudem enthielten zwölf der getesteten Wurstersatzprodukte das Verdickungsmittel Carrageen, das im Verdacht steht, Entzündungen im Darm auszulösen. Weiterer Kritikpunkt der Experten: Die veganen Aufschnitte enthalten viel zu viel Salz, was das Risiko für Bluthochdruck und Folgeerkrankungen erhöht. Nach Angaben von Öko-Test waren einige untersuchte Proben so versalzen, dass sie – wären sie eine Wurst – in einigen Ländern einen Warnhinweis tragen müssten.
Vegane Problem-Wurst auch bei Rewe, Edeka und Aldi: Diese vier Aufschnitte bekamen eine glatte 6
Das erschreckende Fazit des Tests, dessen Gesamtergebnisse auf oekotest.de abrufbar sind: Rund zwei Drittel der Produkte bekamen das miese Gesamturteil „mangelhaft“ oder „ungenügend“, also die Schulnoten 5 oder 6. Zu den vier mit einem „ungenügend“ komplett durchgefallenen Wurst-Alternativen gehören: „Mein Veggie Tag Veganer Bio Aufschnitt“ von Aldi Nord für 1,41 Euro, „Edeka My Veggie Veganer Aufschnitt nach Art Lyoner“ für 1,24 Euro, „Hobelz Veganer Aufschnitt Pfeffer“ von Well Well für 1,69 Euro sowie der „Rewe Beste Wahl Veganer Aufschnitt, Typ Salami“ für 1,24 Euro.
Vernichtendes Urteil für veganen Fleischersatz: Nur ein Veggie-Aufschnitt bekommt die Bewertung „gut“
Letztendlich bekam nur ein einziger Veggie-Aufschnitt das Gesamturteil „gut“. Dabei handelt es sich um „Vemondo Veganer Aufschnitt nach Schinkenwurst-Art“ von Lidl (Preis: 1,49 Euro pro 100 g) – ausgerechnet ein Produkt, dessen Rezeptur nach Angaben des Herstellers gerade überarbeitet wird. Die Ergebnisse dürften so manchem Fleischverächter zu denken geben, vielleicht auch den Radikal-Veganern, die einen Metzger wegen harmloser Werbung als „Psychopath“ attackierten und auch dem Veganer, der einem Obdachlosem kein Brötchen kaufen wollte – weil dieser sich Salami darauf wünschte. „Vegan“ ist offensichtlich nicht in jedem Fall unbedingt besser. * 24hamburg.de und kreiszeitung.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.