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Henning Baum kotzt in Eurofighter: „Haben Vorfall auf Rücksitz“

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Von: Yannick Hanke

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Henning Baum erlebt eine echte Grenzerfahrung im Bundeswehr-Eurofighter: Der Schauspieler „weiß nicht mehr, wo oben und unten“ ist – und kotzt drauflos.

Essen – Kann diesen Mann überhaupt etwas erschüttern? Die Rede ist von Schauspieler Henning Baum, der seinem Nachnamen alle Ehren macht. Muckis ohne Ende, fast zwei Meter groß und dazu ein Rauschebart, der ihn extrem cool wirken lässt. Doch selbst der ehemals „letzte Bulle“ kann an seine Grenzen kommen. Das hat Henning Baum während eines Flugs im Eurofighter erleben müssen. Darüber spricht der TV-Star ganz ungeniert in der RTL-Reportage „Einsatz für Henning Baum – Was es jetzt heißt, Bundeswehrsoldat zu sein“.

Schauspieler:Henning Baum
Geboren:20. September 1972 (Alter 49 Jahre), Essen
Größe:1,85 m
Partnerin:Christiane Meyer
Ehepartnerin:Corinna Baum (verh. 2003–2017)
Nominierungen:Deutscher Fernsehpreis für den besten Mehrteiler u.v.m.

Endgegner Eurofighter: Henning Baum kotzt Kampfflugzeug voll

Henning Baum will es wissen. Für das RTL-Format will der Schauspieler am eigenen Leib erleben, was es heutzutage wirklich bedeutet, bei der Bundeswehr als Soldat ausgebildet zu werden. Hierfür sind bereits die grundlegendsten Dinge erforderlich. Das muss Baum noch vor seinem ersten Morgen in der Kaserne erleben.

Im kleinen Bild ist ein deutscher Eurofighter zu sehen. Im großen kommt der Schauspieler Henning Baum in Köln zum 29. Kinoprogrammpreis Verleihung der Film- und Medienstiftung NRW.
Hat seinen persönlichen Endgegner gefunden: Schauspieler Henning Baum war der Mitflug im Eurofighter zu viel. Er musste sich übergeben. © Horst Galuschka/imago/Daniel Karmann/dpa/Montage

Henning Baum auf Fernseh-Besuch bei der Bundeswehr: große Töne von Anfang an

„Ich kann nicht großartig in den Krieg ziehen, wenn ich nicht in der Lage bin, mein Bett zu machen“, wird der eher kritische Schauspieler schnell von seinem Vorgesetzten belehrt. Das ist dann aber nicht der Grund, warum Henning Baum mit der Bundeswehr abrechnet: „Gehört der Arsch versohlt“, tönt er über die Verantwortlichen – „man kann nicht für einen Eurofighter 100 Millionen Euro ausgeben und den Soldaten dann das billigste Weißbrot hinlegen“. Ahnte Baum da etwa schon, welches Schicksal ihm bald hoch in der Luft erwartete?

Die Etikette muss aber schließlich gewahrt werden. Teil der Grundausbildung, der sich der Schauspieler im Rahmen von „Einsatz für Henning Baum – Was es jetzt heißt, Bundeswehrsoldat zu sein“ stellt. Bett machen, Fingernägel vorzeigen, zehn Patronen fassen – all das gehört dazu.

Bundeswehrsoldat wider Willen? Henning Baum macht Grundausbildung für RTL-Format mit

„„Wenn ich das Schießen übe, dann denke ich nicht daran, Menschen zu töten“, verrät Henning Baum. Das versucht der schon als „Lukas der Lokomotivführer“ aufgetretene Schauspieler zumindest auszublenden. Teil des RTL-Formats ist es aber auch, dass Baum Veteranen trifft, die ihren Dienst in Afghanistan geleistet haben. Dann wird es, verständlicherweise, schlagartig ernst.

Einer der Veteranen ist Johannes, 36 Jahre alt, der 2010 in Afghanistan im Einsatz war. Seitdem ist er in therapeutischer Behandlung geblieben. Er sei vier Tage lang mit seinen Kameraden beschossen worden. „Ich habe in dieser Zeit die größten Ängste erlebt, ich war zeitweise nicht mehr handlungsfähig“, gewährt Johannes vor laufender Kamera Einblicke in sein Seelenleben. Für ihn steht fest, dass ihn acht Monate im Auslandseinsatz seelisch krank gemacht haben. „Wir brauchen ein Veteranenkonzept“, fordert Johannes, der seit zehn Jahren um seine Rente kämpft. Da kann Henning Baum nur schlucken.

Endgegner Eurofighter: Schauspieler Henning Baum wagt sich in 74.000 PS starkes Kampfflugzeug

Doch will der Schauspieler auch hochrangige Vertreter aus der Politik treffen. Hierzu gehört allen voran Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD), die Henning Baum zum Interview bittet. Nach Ansicht der Sozialdemokratin hätte sich bereits viel verbessert, vor Kritik scheut es Lambrecht aber auch nicht: „Aber ich glaube, da muss ich noch eine Menge tun“. Ein Geständnis, auf das Henning Baum mit zustimmendem Nicken reagiert.

Der Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes steht Henning Baum zu diesem Zeitpunkt aber erst noch bevor. Gemeint ist hiermit der Mitflug in einem Eurofighter. Ein kleines Kampfflugzeug als die große Herausforderung für den TV-Star. 74.000 PS Leistung, mehr als 100 Millionen Euro teuer, in 15 Minuten von Hamburg nach München geflogen. Der vermeintliche Endgegner für Henning Baum, der neulich posaunte „ein Busen muss hängen“? In gewisser Weise schon – denn ihm selbst hing auch einiges: und zwar zum Halse raus, wortwörtlich.

Henning Baum sieht sich im Eurofighter mit bis zu 400 Kilogramm Körpergewicht konfrontiert

Ehe es für Henning Baum hoch hinausgeht, muss er sich der Belastung in einer Riesenzentrifuge stellen. Hier wird für den körperlichen Eignungstest die 5-G-Grenzerfahrung simuliert. Im echten Flug wirken dann noch mehr Kräfte auf den Schauspieler ein. „9 G fühlen sich richtig unangenehm an“, erfährt Baum, kurz bevor es in die Lüfte geht.

9 G meint, dass ein Körper bei der Beschleunigung mitsamt Ausrüstung auf einmal 400 Kilogramm wiegt. Dann schafft es das Herz kaum noch, Blut die 50 Zentimeter bis ins Gehirn zu pumpen. Das Sehen von Farbe verschwindet, mitunter auch die Sehfähigkeit insgesamt. Auf all das wurde er im Vorfeld vorbereitet, der starke Henning Baum, der unlängst ätzte, Deutschland sei ein Volk von Jammerlappen, woran er den heutigen Eltern die Schuld gibt. Und doch soll es arg kommen für ihn.

„Mir ist kotzübel“: TV-Star Henning Baum muss im Bundeswehr-Eurofighter spucken

„Ich hab‘ keine Ahnung, wo oben und unten ist“, lässt Henning Baum direkt nach dem Start des Eurofighters wissen. „Mir ist nur kotzübel“. Immer wieder muss der Schauspieler seine Sauerstoffmaske absetzen. Der Spuckbeutel ist dem TV-Star in diesen Momenten ganz eindeutig wichtiger. „Dafür muss man einfach geboren sein“, gesteht sich Baum schnell ein. Er ist es ganz offenbar nicht.

Kampfjet-Pilot per Funkspruch über kotzenden Henning Baum: „Wir haben einen Vorfall auf dem Rücksitz“

Nach einer guten Stunde kommt folgender Funkspruch rein: „Wir haben einen Vorfall auf dem Rücksitz“. Was damit gemeint ist, wird schnell klar, als die Insassen vom Eurofighter wieder festen Boden unter den Füßen haben. Der Uniform von Henning Baum sieht man noch die Spuren der Grenzerfahrung an: Es musste raus, was keine Miete zahlt. Schnell ein Kaugummi in den Mund und eine Flasche Wasser hinterher, und schon findet Henning Baum wieder ins Leben zurück. Den Mund wird er künftig wohl nicht mehr allzu voll nehmen. Schließlich kann der Inhalt schneller herausschießen, als einem lieb ist.

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