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Hochgiftig: Gefährliche Quallenart tötet ohne Berührung – wo sie vorkommt

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Von: Marie Ries

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Eine Mangrovenqualle schwimmt bei Nacht durch den Indischen Ozean.
Mangrovenquallen können hübsch aussehen. Doch mit ihrem giftigen Schleim können sie auch beim Menschen unangenehme Hautreizungen hervorrufen. © Andrey Nekrasov/IMAGO

Schwerelos und schleimig-schön – aber gefährlich: Die Mangrovenqualle erlegt Beutetiere mit ihrem giftigen Schleim auch ohne direkte Berührung.

Florida – Die Meere und Ozeane sind voll von ungewöhnlichen, faszinierenden Lebewesen. Immer wieder machen Forscher neue, spannende Entdeckungen. So machten beispielsweise dänische Forscher einen lebendigen Hai im Alter von etwa 400 Jahren ausfindig, wie kreiszeitung.de berichtete. Nicht nur Haie sondern gerade auch Quallen wirken oft faszinierend auf Betrachter. Harmlos sind sie aber nicht unbedingt immer. Wie aus einer Studie der wissenschaftlichen Zeitung Communications Biology hervorgeht, können zum Beispiel die Mangrovenquallen etwa einen giftigen Schleim absondern.

So sind sie in der Lage, ihre Beute auch ohne direkte Berührung zu erlegen.

Gefangen im Schleim: Beute wird mit „kleinen Granaten“ aus Gift erlegt

Zur Beute der Mangrovenquallen, die von Biologen auch „Cassiopea“ genannt werden, zählen unter anderem kleinere Krebse und Fadenwürmer. Diese werden der Studie zufolge von der Qualle mit ihrem Schleim „eingefangen“. In dem Schleim enthalten sind viele winzige Strukturen, welche von den Forschern als „kleine Granaten“ bezeichnet werden. Diese Granaten sind giftig und können zum Tod der erbeuteten Tiere führen – ohne dass die Qualle die Tiere auch nur berühren muss.

Nicht ganz so schlimm sind fraglos jene Quallen, die in der Ostsee für eine akute Plage sorgten. Dennoch: Um eben solchen glibberigen Meeresbewohnern aus dem Weg gehen, respektive schwimmen, zu können, haben Forscher eine Quallen-Warn-App für Urlauber entwickelt.

Mangrovenquallen: „Giftige Granaten“ aus dem Quallenschleim bewegen sich selbstständig – für Menschen in der Regel nur schmerzhaft

Laut Cheryl Ames, sie ist eine der Hauptautorinnen der Studie zu den Mangrovenquallen, bewegen sich die kleinen Giftgranaten selbstständig. „Sie bewegten sich wie kleine Roombas und stießen mit den Salzwasserkrebsen zusammen, die wir ihnen zu fressen gaben. Sie haben die Krebse direkt durch ihre Berührung getötet und bewegten sich dann weiter zum nächsten“, sagte Ames dem Magazin „National Geographic“. Ob sie dabei zielgerichtet vorgehen, muss noch erforscht werden.

Sie haben die Krebse direkt durch ihre Berührung getötet und bewegten sich dann weiter zum nächsten.

Cheryl Ames, eine der Hauptautorinnen der Studie in der wissenschaftlichen Zeitung Communications Biology

Übermäßig gefährlich sind die Quallen und die winzigen Gift-Granaten für den Menschen jedoch meist nicht. Der Studie zufolge verursacht der Schleim in der Regel lediglich ein mildes bis moderates Stechen. Nur der bei übermäßigem Kontakt mit den giftigen Miniaturgranaten könne es zu schwereren Folgen für menschliche Opfer kommen. Schaden ohne eine Berührung verursachen können auch andere Tiere.

Zum Beispiel eine in Deutschland heimische giftige Raupe. Denn: Bei direktem Kontakt mit dem Eichenprozsessspinner, der sich jüngst in Hamburg ausbreitete, besteht mitunter Lebensgefahr. Findet keine unmittelbare Berührung mit der haarigen Raupe statt, kann es trotzdem zu Atemwegs- und Hautreizungen kommen.

Giftige Quallenart: Mangrovenqualle bevorzugt warme und seichte Gewässer bei Mangrovenwäldern – Hochgiftige Quallen auch im Mittelmeer auf dem Vormarsch

Während der Eichenprozessionsspinner also auch in Deutschland verbreitet ist, findet man die Mangrovenquallen nur in seichten Küstengewässern wärmerer Regionen der USA oder aber der Karibik. Bevorzugt treten die Mangrovenquallen dort nahe Mangrovenwäldern auf, woher auch der Name der Art kommt. Aber: Giftige Quallen gibt es jedoch auch in Europa.

Im Mittelmeerraum ist eine Quallenplage auf dem Vormarsch – mit fünf hochgiftigen Arten. Wegen dieser gefährlichen Quallen müssen in betroffenen Gebieten zum Teil sogar ganze Küstenabschnitte gesperrt werden. Dass Quallen immer näher an die Küste kommen, wird uns in den kommenden Jahren laut Meeresbiologin Cornelia Jaspers immer häufiger begegnen. Grund dafür sei der Klimawandel, wie Jaspers wie dem merkur.de berichtet.

Neben Mangrovenquallen noch andere gefährliche Tiere in den Meeren: Ist der Megalodon gar nicht ausgestorben?

Neben Quallen und dem von dänischen Forschern entdeckten 400 Jahre altem Hai, dem „Methusalem der Meere“ halten Meere noch manch weitere spannende Geschichte bereit: die vom Megalodon zum Beispiel, dem Urzeit-Haifisch. Er gilt eigentlich als ausgestorben – doch ein Video lässt vermuten, dass der Megalodon zurück ist. Zudem nährt eine riesige riesige Bisswunde an einem Hai den Megalodon-Mythos. Nach Aufzeichnungen einer Attacke auf einen weißen Hai kochen zudem Spekulationen hoch, der Megalodon lebe noch.

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