Sido, Sie sind raus! Das Ende für Aggro-Rapper bei ProSiebens „The Voice of Germany“
Sido sollte Quote bringen, doch ProSieben hat seine Meinung geändert. Der Deutschrapper verkündet: „Die haben mich gefeuert.“ Vielleicht lag es an den aktuellen Skandalen des Berliners. Nur zwei andere Coaches hielten so kurz durch wie Sido.
- Sido wird nach nur einer Staffel bei „The Voice of Germany“ (TVOG) entlassen.
- ProSieben entlässt Deutschrapper vor Jubiläumsstaffel.
- Nur zweitere Coaches wurden ebenfalls so schnell entlassen - doch dafür gab es Gründe.
Hamburg – Sido ist nicht mehr Juror bei „The Voice of Germany“ (TVOG), die Castingshow auf ProSieben. Erst verkündete der Deutschrapper selbst diesen Schritt auf einem Autokino-Konzert, anschließend zog der Sender nach. Doch beide Parteien begründen das Aus unterschiedlich. Dass ein Coach TVOG nach nur einer Staffel verlässt, gab es erst zweimal. Beide Male gab es dafür gute Gründe. Und bei Sido?
Rapper | Sido |
Geboren | 30. November 1980 (Alter 39 Jahre), Prenzlauer Berg |
Vollständiger Name | Paul Hartmut Würdig |
Ehepartnerin | Charlotte Würdig (verh. 2012) |
„The Voice of Germany“ (ProSieben): Sido nach nur einer Staffel gefeuert - das passierte erst zweimal, Jubiläumsstaffel ohne den Deutschrapper
Das Drama beginnt in einem Autokino. Also genau wie beim Shitstorm, den Nena über sich ergehen lasse musste*. Deutschrapper Sido gibt dort ein Konzert. In Zeiten der Coronaviurs-Pandemie ist das eine der wenigen Möglichkeiten für Musiker sich den Fans live zu präsentieren. Bei seinem Auftritt in Mannheim verkündete er die Hammer-News: „Die haben mich gefeuert“, berichtet der Mannheimer Morgen. Klingt nicht danach, als wäre Sido freiwillig gegangen.
Warum auch? Als Coach belegte er mit Kandidatin Freschta Akbarzada den fünften Platz. Er galt als Mann der klaren Worte. Gnadenlos, aber in der Sache fair. So wollte er aus den Kandidaten das maximale herauskitzeln. Auch die Quoten der neunten Staffel mit ihm waren stabil. Der Marktanteil rutschte nie unter 13 Prozent. Das Staffelfinale 2019 sahen 1,21 Millionen Zuschauer im Alter zwischen 14 und 49 Jahren (Marktanteil: von 13,7 Prozent). Damit übertraf die Show sogar die Finalausgabe 2018.
Nach nur einer Staffel: Sido bei „The Voice of Germany" gefeuert - ProSieben ohne Deutschrapper in Jubiläumsstaffel
ProSieben gibt sich in seiner Begründung zugeknöpft. „Sido wird in der Jubiläumsstaffel von ‚The Voice of Germany‘ nicht dabei sein“, erklärt Christoph Körfer, Sprecher des Senders. Und weiter: „Wer in der zehnten Staffel auf den roten Stühlen sitzt, werden Sat.1 und ProSieben rechtzeitig bekannt geben.“ Als Begründung gibt ProSieben an, dass der Wechsel der Coaches bei TVOG Teil des Sendungskonzeptes sei.

Aber stimmt das auch? Mark Forster wirkte schon in drei Staffeln mit. Genauso wie Nena. Michi Beck und Smudo von den Fantastischen Vier waren gleich bei fünf Ausgaben dabei. Ableger wie „The Voice Kids“ und „The Voice Senior“ sind da noch gar nicht mitgerechnet.
Zwei Coaches hielten auch nur eine Staffel „The Voice of Germany“ durch: ProSieben und Sido mit unterschiedlichen Begründungen
In der Vergangenheit passierte es erst zweimal, dass ein Coach nach nur einer Produktion von „The Voice of Germany“ ProSieben wieder verließ. Michael Patrick Kelly durfte lediglich 2018 in der achten Staffel vor die Kamera. Doch er ging auf einen Road-Trip in die USA, um Songs zu schreiben. Anschließend wollte er an einem neuen Album arbeiten, berichtete er damals auf Instagram. Ein Album, das bis heute noch nicht erschienen ist.
Auch Max Herre war nur in der dritten Staffel von TVOG zu sehen. Bei ihm stand eine Unplugged-Tour auf dem Programm, wie er damals Facebook schrieb. Keinen der Abgänge begründete ProSieben damit, dass eine Rotation der Coaches zum Sendungskonzept gehöre. Für die zehnte Staffel wurde schon Silbermond-Sängerin Stefanie Kloß als Coach* bestätigt.
Skandal-Sido: Sind die Eskapaden des Deutschrappers schuld? Entlassung von ProSieben – nie mehr Juror bei „the Voice of Germany“
Vielleicht lag es ja doch an Sidos Eskapaden in der jüngsten Vergangenheit. So redete er sich in der Youtube-Show „Ali therapiert“ von Rap-Kollege Ali Bumaye um Kopf und Kragen und gibt den Verschwörungstheoretiker. Er glaube an eine „geheime Bruderschaft, die alten Clans“. Wie Xavier Naidoo vor ihm, denke auch er, dass Kinder verschwinden würden. Auch Begrifflichkeiten wie „Kinderblut“ und „Schattenregierung“ fallen. In den sozialen Medien bricht daraufhin ein Shitstorm gegen ihn los.
Wenig später sorgte Sido für Aufsehen, weil er ein Kamerateam der „Bild“-Zeitung anpöbelte. Die hatten versucht Aufnahmen des Deutschrappers zu bekommen, dem das gar nicht passte. „Verpisst euch. Ihr seid Dreck! Richtiger Dreck! Abschaum!“, beschimpft er die Journalisten. Weiter „Verpiss dich jetzt, und guck nicht noch so behindert“. Ein Vorfall, für den es nicht nur Kritik gab. Unter anderem Jan Böhmermann und Olli Schulz verteidigten das Vorgehen Sidos. Doch auch gute Nachrichten gibt es bei Sido. Auf dem Splash-Festival 2021 wird er auftreten. * 24hamburg.de und nordbuzz.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.