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Tim Mälzer kann seine Tränen bei Markus Lanz im ZDF nicht mehr zurückhalten, als es um die Coronavirus-Krise geht. Arbeitsminister Heil hat finstere Prognose.
- Tim Mälzer: Hamburger TV-Koch bricht bei Markus Lanz in Tränen aus.
- Coronavirus-Krise: Gastronom Mälzer vor dem Aus.
- Symbolischer Protest vor dem Hamburger Rathaus.
Hamburg/Altona – Der Hamburger TV-Koch Tim Mälzer ist zumeist um keinen Spruch verlegen. Die einen schätzen ihn für seine offene, direkte Art, die anderen halten ihn deswegen für unsympathisch. Als kleinlaute, emotional leicht zu bewegende Person war der 49-Jährige in der Öffentlichkeit bisher aber nicht bekannt. Dies hat sich nun durch den Auftritt Mälzers in der ZDF-Fernsehshow „Markus Lanz“ geändert.
Markus Lanz (ZDF): Arbeitsminister Heil prognostiziert eineinhalbjährige Durststrecke
Es sind schwierige Prognosen, die am Dienstag, den 5. Mai 2020, in der Runde von Markus Lanz auf den Tisch kommen. In dieser begrüßt der Hamburger Fernsehmoderator neben Mälzer auch noch den Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil, Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (beide SPD), FDP-Vorsitzende Katja Suding und den Journalisten Olaf Sundermeyer. Ganz klar im Fokus: der gebürtige Elmshorner Tim Mälzer. Für sein Engagement für die Gastroszene bekam er sogar den „Eckart 2020“ verliehen*.
Doch der Reihe nach. Hubertus Heil lässt verlauten, dass die Coronavirus-Sars-Cov-2-Pandemie die Gesellschaft noch eineinhalb Jahre beschäftigen würde. Eine Zeit, in der nicht klar sei, wie es konkret weitergehen soll. Denn es bleibe die Frage, unter welchen Bedingungen Geschäfte, Hotels und Restaurants dauerhaft arbeiten müssen. Oder ob sie überhaupt wieder öffnen dürfen.
Hamburger TV-Koch Tim Mälzer den Tränen nahe
Eine hoffnungsvoll stimmende Perspektive vermag der SPD-Politiker also nicht zu skizzieren. Dies geht TV-Koch und Unternehmer Tim Mälzer sichtlich nah. Dem Hamburger versagt die Stimme, Tränen treten in seine Augen. „Ich bin gerade echt angefasst“, sagt der 49-Jährige nur. Moderator Markus Lanz will mehr wissen und hakt nach. Auf die Frage, warum dem so sei, antwortet Mälzer prustend: „Stell mal eben jemand anderem eine Frage“.
Ein Ablenkungsmanöver Mälzers, der seine Tränen möglichst versteckt halten will. „Ich hör ja zu“, entgegnet der auch als Fernsehmoderator auftretende Hamburger dann doch. „Und ich bin ja nicht doof, ich verarbeite ja Informationen, die jetzt hier im Gespräch geführt werden. Ich geh‘ mal kurz raus. Ernsthaft...“, heißt es vonseiten des Hanseaten.
Hamburger Gastronom spricht von „enormen Stress“ für „eine ganze Branche“
Unternehmer Mälzer zeigt sich resigniert, der Arbeitsminister kann nur erwidern, dass er solche Reaktionen in letzter Zeit häufiger erleben würde. Dass der Bundesregierung das nicht egal sei, es aber auch um den Schutz von Gesundheit gehe.
In diesem Fall gibt sich Mälzer einsichtig: „Ich bin überhaupt nicht kontra. Aber jetzt definiert sich das so langsam. Wir stehen alle unter enormen Stress, weil wir uns tagtäglich neuen Situationen aussetzen müssen und Möglichkeiten und Ideen haben“.
Dann weist Mälzer gegenüber Markus Lanz daraufhin, dass es ihm nicht nur um seine finanziellen Nöte gehe. „Wir reden hier auch gar nicht über meine Existenz, sondern generell über eine ganze Branche. Über Menschen, mit denen ich sehr stark im Austausch bin. Über Mitarbeiter für die ich mich morgens, wenn ich aufwache, verantwortlich fühle, ähnlich wie sie auch“, ordnet der Hamburger TV-Koch bei „Markus Lanz“ die Lage der Gastronomie ein.
TV-Koch Tim Mälzer initiiert Demo vor Hamburger Rathaus
Wie nordbuzz berichtet*, stehen die Restaurants des Gastronomen Tim Mälzers aufgrund der Coronavirus-Krise vor dem Bankrott. Deswegen demonstrierte der TV-Koch gemeinsam mit mehreren hundert Hamburger Gastronomen am Freitag, den 24. April 2020, auf dem Rathausplatz. Auch nordbuzz.de berichtet über den emotionalen Ausbruch des Starkochs Mälzer* – später findet Mälzer mit einem kreativen Coronavirus-Rezept und -Menü* aus der Krise. Seine Laune ist mittlerweile auch wieder besser und er gibt launige Interviews darüber, wie schlecht er zu Hause kocht.
Damit sollte auf die dramatische Situation im Gastgewerbe aufmerksam gemacht werden. 430 leere Stühle vor dem Hamburger Rathaus standen symbolisch für die 4.300 Betriebe der Hansestadt, die laut Norddeutschem Rundfunk (NDR) derzeit um ihre Existzenz kämpfen.
„Markus Lanz“: Ranga Yogeshwar wirft Politik „Öffnungsorgien" vor
Auch in der neuesten „Markus Lanz“-Ausgabe wird über die Coronavirus-Krise diskutiert. In der Sendung von Mittwoch, dem 6. Mai 2020, sprechen unter anderem Physiker Ranga Yogeshwar, SPD-Politiker Sigmar Gabriel und Journalistin Dagmar Rosenfeld über die neuesten Beschlüsse der Bundesregierung, infolgedessen gastronomische Betriebe wieder öffnen dürfen. Für Yogeshwar nicht nachvollziehbar, der die Politik massiv kritisiert und von „Öffnungsorgien“ spricht.* nordbuzz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes