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Autor Benjamin von Stuckrad-Barre erregte in der Vergangenheit durch seine Bücher Aufsehen. Jetzt sorgt sein Auftritt in der ZDF-Show von Markus Lanz für Entsetzen.
- Markus Lanz: ZDF-Moderator lädt zum Literatur-Talk ein.
- Twitter-User echauffieren sich über Autor Benjamin von Stuckrad-Barre.
- Stuckrad-Barre spricht über Zusammenarbeit mit Schrifsteller Martin Suter.
Hamburg-Altona – In der Markus-Lanz-Ausgabe vom Mittwoch, 16. Dezember 2020, sind Ex-Finanzminister Theo Waigel (CSU). Seniorenheim-Leiterin Bernhild Braun sowie die befreundeten Autoren Martin Suter und Benjamin von Stuckrad-Barre zu Gast im ZDF-Studio. Für große Aufregung und Besorgnis bei Twitter sorgt Letzterer. Stuckrad-Barres Alkohol- und Drogenvergangenheit steht hierbei im Fokus.
Schriftsteller: | Benjamin Stuckrad-Barre |
Geboren: | 27. Januar 1975 (Alter 45 Jahre), Bremen |
Ehepartnerin: | Inga Grömminger (verh. 2012) |
Musiklabel: | tacheles! |
Filme: | Rausch und Ruhm, Zettl, Rohstoff – Der Schriftsteller Jörg Fauser, Uwe Wöllner bei den Secret Talents 2010 |
Alben: | Deutsches Theater, Soloalbum, Panikherz (ungekürzt) u.v.m. |
Markus Lanz (ZDF): Autor Benjamin von Stuckrad-Barre hatte mit Drogenproblemen zu kämpfen
Der heute 45-Jährige hat nie einen Hehl daraus gemacht, unter einer Alkohol- und Kokainsucht gelitten zu haben. Im Rahmen der Dokumentation „Rausch und Ruhm“ ließ sich Stuckrad-Barre sogar dabei filmen, wie er in seiner heruntergekommenen Wohnung versucht, mit Depressionen und den physischen Folgen seines Entzugs fertigzuwerden. Laut Eigenaussage lebt der Autor seit 2006 abstinent, was Alkohol betrifft.
„Alkohol war bei mir nie so das Problem, es waren die Substanzen, die als harte Drogen bezeichnet werden, und in meinem Hirn ist das offenbar miteinander verknüpft; der eine Rausch würde, einmal hereingebeten, dem anderen mitteilen, wo der Schlüssel ist, und flugs würden die mir gemeinsam die Bude auf links drehen“, heißt es in einem Welt-Interview von 2012. In der ZDF-Talkshow soll sich der gebürtige Bremer* aber nicht zu seiner Vergangenheit, sondern zur Zusammenarbeit mit Bestseller-Schriftsteller Martin Suter äußern. Wäre da nicht Twitter.
Twitter in Aufruhr: Stuckrad-Barre-Auftritt bei Markus Lanz sorgt für Diskussionen
Was ist geschehen? Manch ein TV-Zuschauer, der mit Benjamin von Stuckrad-Barre nicht vertraut ist, stört sich an seiner hibbeligen Art. Immer wieder starrt der 45-Jährige ausdruckslos in die Luft und ringt dabei um Worte. Er schweift in seinen Ausführungen aus und will nicht so recht auf den Punkt kommen. Zudem, so die Beobachtung der Twitter-User, wirkt seine Mimik und Gestik über alle Maße unruhig.
Wie kann denn bitte die Redaktion von #Lanz den #StuckradBarre in so einem Zustand in die Sendung lassen ?? Heftig 🙈
— Armin Krause (@ArminKrause5) December 16, 2020
„Bei Stuckrad-Barre war ja immer bekannt, dass er ein Drogenproblem hat, aber wie er jetzt rüberkommt, macht mich etwas traurig. Ich hab ihn nie gemocht, aber er hatte einen scharfen Verstand. Jetzt in einem kaputten Körper, wie mir scheint“, heißt es unter anderem auf dem Social-Media-Dienst. Mitunter wird die Redaktion von Markus Lanz hart angegangen, diverse Twitter-Nutzer können nicht verstehen, warum Stuckrad-Barre „in so einem Zustand in die Sendung gelassen“ wird.
Bestseller-Autor Martin Suter packt über Berührungsängste aus
Doch worum geht es eigentlich inhaltlich? Der Schweizer Schrifsteller Martin Suter und besagter Stuckrad-Barre haben sich zusammengetan und das Buch „Alle sind so ernst geworden“ geschrieben. In diesem unterhalten sich die beiden Autoren, nun ja, über alles Mögliche. Themen sind beispielsweise „Badehosen, Hochzeiten, LSD, Gott, Madonna, Arbeit, Verliebtheit und Wiedersehen.“ Das literarische Endwerk wird vom ungleichen Duo als „Zufallsprodukt“ vorgestellt.
Sorry - aber so wie Benjamin von Stuckrad Barre schwitzt, sich kratzt, wirres Zeug redet und mitleidig von seinem Autorenmentor angeschaut wird, würde ich vermuten er ist total zugedröhnt. Auch wenn es jetzt noch thematisiert wird - schwer erträglich @ZDF #Lanz
— thirdsmithgrrrl (@leenirie) December 16, 2020
Getroffen hätten sich die beiden in Heiligendamm an der Ostsee. „Wir verbringen da immer mit unseren Familien den Sommer“, heißt es von Stuckrad-Barre. Er habe die Anwesenheit von Suter bemerkt, sei jedoch „zu verklemmt und ein bisschen neidisch“ auf den Schweizer gewesen, um ihn anzusprechen. Umgekehrt soll aber auch Suter zunächst Berührungsängste gehabt haben. Das Ende vom Lied? Der Schweizer kam eines Tages zu Stuckrad-Barre „angeschwankt“, gekleidet in einer „knallorangenen Badehose“. Sehr zur Freude von Stuckrad-Barre.
Markus Lanz (ZDF): Stuckrad-Barre über Freundschaft mit Suter – „wie ein One-Night-Stand“
Er war nicht mehr fahrtüchtig. Aber ich finde das ja sympathisch. Weil ich selbst nicht mehr trinken darf, bin ich froh, wenn andere das tun“, lässt der 45-Jährige in der Hamburger Runde von Markus Lanz verlauten. Die spezielle Annäherung Suters habe Stuckrad-Barre seinerzeit als „niedrigschwelliges Angebot“ wahrgenommen und sich auf ein Gespräch eingelassen. „Es hat angefangen wie ein One-Night-Stand – wir waren gleich na***. Dann haben wir angefangen zu sprechen. Und wir hatten beide Freude daran“, gibt der Bremer zum Besten.
Während der Ferienzeit haben sich die beiden immer in Suters Hotelzimmer getroffen, miteinander geredet und diese Gespräche aufgenommen. Schnell sei ihnen klar geworden, dass viele Gemeinsamkeiten bestehen. Dies hätte sich beispielsweise in ihrer Leidenschaft für Kleidung geäußert. Suter, so sein Credo, würde prinzipiell keine Jeans tragen, da er der Ansicht ist, dass sich dies für sein Alter nicht gehört.
Drogenerfahrungen polarisieren – Twitter schimpft Stuckrad-Barre „Narzisst“
Doch hätten der Schweizer und Stuckrad-Barre auch schnell festgestellt, dass es große Unterschiede zwischen ihnen gibt. Dies würde sich nicht zuletzt auf ernsthafte Drogenerfahrungen beziehen, die Suter nicht vorzuweisen hat. Zwar hat der 72-Jährige bereits über LSD-Trips und die damit verbundenen Folgen und Konsequenzen geschrieben. Selbst welche erlebt habe er aber nicht. Im Gegensatz zu seinem Autoren-Freund.
„Ich muss das alles erleben und schreibe es dann auf, er denkt es sich aus. Was ist denn das für eine Arbeitseinstellung?“, fragt Stuckrad-Barre süffisant in die Runde, ohne eine klare Antwort darauf zu erwarten. Dies stößt nicht bei jedem Zuschauer auf positive Resonanz. Mitunter wird der 45-Jährige als „Narzisst“ bezeichnet, seine Art polarisiert. Echauffierende Twitter-Reaktionen in Bezug auf die ZDF-Talkshow von Markus Lanz sind übrigens immer wieder gegeben. Dem TV-Format wurde gar schon Rassismus vorgeworfen. * 24hamburg.de und nordbuzz.de sind Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.
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