„Erbärmlich“: Tim Mälzer lästert über Spitzenküche – und kassiert Spott
TV-Koch Tim Mälzer lästert in einem Interview über hippe Koch-Kollegen: „Wie albern wollen wir denn werden?“ Dafür kassiert er aber auch selbst Spott.
Hamburg – Tim Mälzer hat ein großes Mundwerk – das ist nichts Neues. Und damit polarisiert der deutschlandweit bekannte TV-Koch auch häufig. Dass einige den „Kitchen Impossible“-Star lieben, zeigen extrem positive Reaktionen auf seine Vox-Fernsehshow – doch Mälzer eckt auch gerne mal an. Für Fleisch-Fotos hat der gebürtige Elmshorner kürzlich einen regelrechten Veganer-Shitstorm kassiert. In einem Interview mit dem Männermagazin „Playboy“ stellte Tim Mälzer nun zum wiederholten Mal unter Beweis, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt. Mit sehr direkten Worten teilte der Koch dieses Mal gegen hippe Kollegen in Berlin und die seiner Meinung nach überschätzte Spitzenküche aus. Doch dafür kassiert er im Netz selber Spott und Häme.
Koch: | Tim Mälzer |
Geboren: | 22. Januar 1971 (Alter: 51 Jahre) in Elmshorn |
Filme: | Sharknado 5: Global Swarming, KMPD - Krass Mann Police Department |
Eltern: | Christa Mälzer, Rainer Mälzer |
Mälzer lästert über hippe Spitzenküche – und kassiert Spott-Sturm: „nur erbärmlich“
Tim Mälzer tritt in seiner Show „Kitchen Impossible“ regelmäßig gegen Spitzenköche an – erst kürzlich musste er sich mit Größenwahn und frecher Schnauze gegenüber dem Schweizer Koch Sven Wassmer beweisen. Doch in dem Interview mit „Playboy“ spricht der TV-Koch sehr rigoros über die seiner Ansicht nach übersteigerte Wertschätzung der Spitzenküche. „Mich ärgert, dass wir uns darauf geeinigt haben, dass es diese Hochküche gibt und nur die es wert sei, gezeigt zu werden. Das finde ich falsch“, äußert Mälzer gegenüber dem Magazin.
Einige Gerichte seiner Koch-Kollegen hält der 51-Jährige demnach für zu „philosophisch“. Auf die Frage, bei welchen Speisen er dieses Gefühl habe, antwortete der TV-Koch: „Ich sehe die Dinge, verstehe, was der Koch sagen will, aber ich schmecke es nicht mehr.“ Klingt ... philosophisch? Dabei nennt Mälzer auch den „brutalen Regionalismus“ als Beispiel: „Der wird insbesondere von schwarze Rollkragenpullover tragenden Berlinern zelebriert und trägt so eine Art Bohemien-Arroganz“, so der „Kitchen Impossible“-Star.
Tim Mälzer verhöhnt Koch-Kollegen: „Wie albern wollen wir denn werden?“
Von diesen Kollegen werde „noch die letzte Kartoffel von ‚nose to tail‘ verarbeitet“ und für ihre Aromen gefeiert. Dafür hat Tim Mälzer kein Verständnis. Rhetorisch fragt er gegenüber „Playboy“: „Wie albern wollen wir denn werden?“ Auch den Umgang mit Lebensmitteln hält er häufig für zu „intellektuell“: „Dann finde ich das blamabel“, fährt der kritische Promikoch fort. Blamabel könnten einige auch Mälzers pikante Details zu seiner Männlichkeit finden – bei „Kitchen Impossible“ äußerte er sich zu seinem besten Stück.

Für Tim Mälzer ist ein einfaches Essen oft „sehr viel geiler, als Dessert, das aus 37 Komponenten besteht“
Für Mälzer sollte Essen in erster Linie ein sättigender Genuss sein, der einen mit Nährstoffen versorgt. Eine gelungene Mahlzeit sei es für den Promikoch, wenn „gute Grundprodukte im richtigen Moment mit der richtigen Attitüde zubereitet“ würden. Das beginnt für ihn bereits bei einem belegten Brot: „Von jemand anderem geschmiert, zurechtgeschnitten, gewürzt und mit einem Radieschen dekoriert, schmeckt es doch sehr viel geiler als das, was wir uns vielleicht selbst zubereiten würden“, erklärt Mälzer seinen Standpunkt.
Generell seien für den Wahl-Hamburger „ein Hühnerfrikassee oder ein Butterkuchen von der Großmutter manchmal sehr viel geiler als ein Dessert, das aus 37 Komponenten besteht“. Kuchen wollte der TV-Koch auch auf dem Hamburger Fernsehturm verkaufen – doch bei dem Projekt ist er eigenen Aussagen zufolge „leider raus“.
TV-Koch Tim Mälzer erntet für Kollegen-Kritik Spott und Häme: „Kann der außer beleidigen auch kochen?“
Im Internet findet Tim Mälzer mit diesen Worten jedoch nicht viel Anklang. „Kann Herr Mälzer außer ständig unflätige Wörter raushauen, beleidigen, rumheulen eigentlich auch kochen?“, fragt ein Facebook-User sarkastisch. „Dann soll er halt weggucken. Aber ich würde bei ihm eh nicht essen gehen“, kommentiert eine andere Nutzerin. Ein User geht mit Mälzer besonders hart ins Gericht und ist der Meinung: „Der wirkt in jeder Hinsicht kaputt gesoffen.“
„Was hat man gegen Rollkragenpullover???“, fragt eine Dame auf Facebook, offenbar verwirrt über die Pauschalisierung eines Kleidungsstückes. „Immer dieses latent gereizte Küchenpersonal…“, statuiert eine andere Nutzerin. Userin Katharina ist der Meinung: „Der hat echte Probleme.....in meinen Augen hat der ein Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom“. Facebook-Nutzerin Jennifer holt zum Gegenschlag aus mit den Worten: „Ich lästere gerne über unrasierte, arrogante und miesepetrige Hamburger Fernsehköche.“
„Einfach nur erbärmlich“: Tim Mälzer fliegt Kritik an gehobener Küche selbst um die Ohren
Kommentare wie „abgehoben und unsympathisch“, „primitiv“, „einfach nur erbärmlich“ und „der hat sie doch nicht alle“ reihen sich aneinander. Mit seinen harschen Aussagen scheint Tim Mälzer also auf ordentlich Gegenwind gestoßen zu sein. Ob dieser nur von Rollkragenpullover tragenden Berlinern stammt, ist zu bezweifeln. Kritik sollte der TV-Koch aber bereits gewohnt sein, auch für sein Frankfurter Restaurant „Pezzo di Pane“ regnete es bereits negative Kommentare von enttäuschten Besuchern. * 24hamburg.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.