Björn Dunkerbeck: Surf-Legende und Rekord-Weltmeister
Der Windsurfer Björn Dunkerbeck ist einer der erfolgreichsten Profisportler der Welt. Heute betreibt er eine Surfschule auf Gran Canaria und trainiert Sohn Liam.
Gran Canaria – Der ehemalige Profi-Windsurfer Björn (oder Bjørn) Dunkerbeck ist ein Ausnahmesportler. Insgesamt 42 Weltmeistertitel hat sich der Sohn dänisch-niederländischer Eltern während seiner Karriere im Windsurfen erkämpft. Nach vielen erfolgreichen Jahren verkündete Dunkerbeck 2014 beim Windsurf World Cup auf Sylt das Ende seiner Profi-Karriere. Mittlerweile betreibt er eine Surf-Schule auf Gran Canaria. Dort organisiert der vierfache Vater auch den Gran Canaria Windsurfing World Cup der PWA (Professional Windsurfers Association). Beim Windsurf Worldcup 2022 auf Sylt stellt er seinen neuen Film vor – und coacht Sohn Liam.
Name: | Björn Dunkerbeck |
Geburtsdatum: | 16. Juli 1969 |
Geburtsort: | Ribe (Dänemark) |
Ehefrau: | Maria Morales |
Eltern: | Ulla und Eugen Dunkerbeck |
Geschwister: | Britt Dunkerbeck |
Björn Dunkerbeck: Kindheit in Holland und auf Gran Canaria
Geboren wurde Björn Dunkerbeck am 16. Juli 1969 in Ribe, der ältesten Stadt Dänemarks. Seine Mutter Ulla ist Dänin, Vater Eugen Holländer. Die ersten Jahre seiner Kindheit verbrachte Björn in Holland, spricht deshalb auch Holländisch und hat bis heute einen holländischen Pass. 1977 zogen die Dunkerbecks mit Björn und seiner jüngeren Schwester Britt auf die Kanareninsel Gran Canaria. Hier gingen die Kinder zur Schule und lernten Spanisch.
Björns Eltern betrieben auf Gran Canaria zunächst ein Hotel und eröffneten später eine Surfschule. Kein Wunder also, dass Björn Dunkerbeck schon im Alter von neun Jahren das erste Mal auf einem Board stand, ebenso wie seine Schwester Britt. Beide Dunkerbeck-Sprösslinge hatten Talent. Björn nahm 1984 das erste Mal an einem Worldcup-Rennen im Windsurfen teil. Mit der Segelnummer E-11 ging er damals für sein Heimatland Spanien an den Start. Ein Jahr später war Björn Dunkerbeck das erste Mal in Westerland auf Sylt beim Windsurf World Cup dabei.
Die beispiellose Windsurf-Karriere von Björn Dunkerbeck
Ende der achtziger Jahre startete Björn Dunkerbeck seine beeindruckende internationale Windsurf-Karriere. Den ersten Weltmeistertitel gewann er 1988 und setzte sich dabei unter anderem gegen Surf-Legende Robby Naish durch. Der Konkurrenzkampf zwischen Björn Dunkerbeck und seinem ewigen Rivalen Naish setzte sich seit Björns erstem Titelgewinn über viele Jahre fort. Mehr als 100 Einzelsiege erzielte Björn Dunkerbeck während seiner aktiven Zeit und wurde mit insgesamt 42 Weltmeistertiteln zum besten und erfolgreichsten Windsurfer der Welt.
Insgesamt zwölfmal hintereinander konnte Dunkerbeck den Titel „PWA Gesamtweltmeister“ erringen, und zwar von 1988 bis 1995. Damit löste er seinen Erzrivalen Robby Naish auf dem Windsurfer-Thron ab. Hinzu kamen diverse Weltmeistertitel in den Disziplinen Wave und Slalom/Racing. Die erste Trophäe in der 1998 neu eingeführten Disziplin „Freestyle“ ging ebenfalls an Björn Dunkerbeck. Auch seine Schwester Britt Dunkerbeck stiegt in den Profi-Sport ein und gewann 1990 erstmals den Titel der PWA-Gesamtweltmeisterin.

Seine sportlichen Erfolge bescherten Dunkerbeck viele Werbeverträge, unter anderem vom Hersteller einer bekannten Schoko-Creme. Anfang der neunziger Jahre war der Surfer- und Sunnyboy „Dunki“ das Gesicht der Nutella-Werbung in Deutschland. Später trat Dunkerbeck bei verschiedenen TV-Shows auf, zum Beispiel von 2006 bis 2010 bei der „Wok-WM“ des Privatsenders ProSieben, wo er ebenfalls einige Titel erringen konnte. Auch als Buchautor und Regisseur von Dokumentarfilmen ist Dunkerbeck erfolgreich, sein neuster Film „The Movie“ erscheint 2022.
Nach Rückzug aus Profi-Sport: Dunkerbeck Speed Challenge und Surf-Schulen auf Gran Canaria und Bonaire
Beim Windsurf Worldcup 2014 auf der Promi-Insel Sylt verkündete Björn Dunkerbeck nach erfolgreichen 30 Jahren das Ende seiner Profi-Karriere. Der Top-Sportler war immer bis zum Äußersten gegangen – das machte sich auch körperlich bemerkbar. Dunkerbeck hatte Probleme mit der Hüfte und entschied sich nach Jahren voller Schmerzen mit Ende 40 für eine Hüft-Operation, wie er in einem Interview mit der Zeitschrift „surf“ verriet. Doch das war für den passionierten Surfer kein Grund, dem Surf-Sport den Rücken zuzukehren. Nach einer Reha in Süddeutschland stand Dunkerbeck schon bald wieder auf dem Board – allerdings erstmal nur auf einem SUP mit Segel.
Nachdem er sich vom Profi-Windsurfen verabschiedet hatte, startete Björn Dunkerbeck die Dunkerbeck GPS Speed Challenge. Bei dem Hochgeschwindigkeits-Rennen erreichen einige Sportlerinnen und Sportler Geschwindigkeiten von über 50 Knoten (etwa 93 Kilometer pro Stunde). Außerdem hat Dunkerbeck die Surf-Schule seines Vaters in Playa del Inglés übernommen. Ein weiteres Standbein befindet sich in der Karibik. Die Antillen-Insel Bonaire hat einige Top-Surfspots zu bieten. Kein Wunder also, dass der Ex-Windsurf-Profi hier zusammen mit zwei Partnern das „Pro Center“ eröffnet hat, eine Surf-Schule mit Verleih von Surf-Equipment.
Björn Dunkerbeck: Sohn Liam tritt in die Fußstapfen des Vaters
Björn Dunkerbeck und seine Frau Maria Morales haben insgesamt vier Kinder: Liam, Alba, Daniel und Martina. Sohn Liam tritt mittlerweile in die Fußstapfen seines berühmten Vaters, von dem er die Segelnummer E-11 übernehmen durfte. Surfen war nicht von Anfang an seine größte Leidenschaft, verrät der 2004 geborene Liam in einem Interview mit Sportflash Online. Als er klein war, habe er mehr Fußball gespielt und erst mit etwa 13 Jahren angefangen, beim Windsurfen Vollgas zu geben. Vater Björn musste ihn aber zunächst zu einer anderen Surfschule schicken, weil Sohn Liam nicht auf seinen Papa hören wollte.
Das hat sich inzwischen geändert. Liam Dunkerbeck und Vater Björn sind ein gutes Team. „Ich habe alles von ihm gelernt. Ich lerne Tag für Tag.“, so Liam im Interview. Und das hat sich ausgezahlt. Im Jahr 2020 wurde er U 17 Jugendweltmeister in dem auch als „Cold Hawaii“ bekannten dänischen Surf-Spot Klitmöller. Und beim Windsurf World Cup auf Sylt, wo sein Vater viele Erfolge erringen konnte, geht Liam im Jahr 2022 bereits zum zweiten Mal in der Disziplin Wave an den Start. Ein Weltmeistertitel wird es wohl noch nicht werden, aber der talentierte Dunkerbeck-Spross steht ja auch erst am Anfang seiner Karriere.