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Schiri-Boss zählt Nagelsmann an: „Abgrundtief respektlos“

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Von: Christoph Klaucke

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Julian Nagelsmann hat heftig gegen die Schiedsrichter ausgeteilt. Jetzt schlägt der Schiri-Boss zurück und erhebt schwere Vorwürfe gegen den Bayern-Trainer.

München - Julian Nagelsmann stand am Wochenende einmal mehr im Mittelpunkt der Diskussionen. Der Trainer des FC Bayern hat das Schiedsrichter-Team um Tobias Welz als „weichgespültes Pack“ diffamiert. Scharfen Gegenwind bekommt Nagelsmann nun selbst vom Schiri-Boss höchstpersönlich zu spüren.

Julian Nagelsmann
Geboren: 23. Juli 1987 (Alter 35 Jahre), Landsberg am Lech
Verein: FC Bayern München
Amtsantritt: 2021
Vertrag bis: 2026

FC Bayern: Nagelsmann attackiert Schiedsrichter

Es lief die 8. Spielminute am Samstagnachmittag, als Bayerns Dayot Upamecano für einen Griff an die Schulter von Gladbachs Alassane Plea die Rote Karte sah. Referee Tobias Welz hatte die Aktion des Franzosen als Foul und Notbremse bewertet, was Trainer Julian Nagelsmann auf die Palme brachte. Auch nach Abpfiff hatte sich der 35-Jährige noch nicht beruhigen können.

„Das ist doch ein Witz, will der mich verarschen oder was?“, polterte Nagelsmann nach der 2:3-Niederlage in der Nähe der Schiedsrichter-Kabine und setzte noch einen drauf: „Mein Gott, mein Gott ey! Ein weichgespültes Pack!“ Auch im Sky-Interview echauffierte sich der FCB-Coach über die spielentscheidende Szene und forderte eine Entschuldigung vom Schiedsrichter. Später entschuldigte sich Nagelsmann selbst für seine Wortwahl.

Schiri-Boss Lutz Michael Fröhlich attackiert Bayern-Trainer Nagelsmann.
Schiri-Boss Lutz Michael Fröhlich attackiert Bayern-Trainer Nagelsmann. © Arne Dedert/Dennis Ewert/dpa/Imago

Schiri-Boss zählt Nagelsmann an: „Abgrundtief respektlos“

Der Nagelsmann-Ausraster hat für Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich eine Grenze überschritten. „Ich finde es abgrundtief respektlos, die Begrifflichkeit ‚Pack‘ zu verwenden, egal, welche Perspektive man auch immer zu einer Situation einnimmt. Da ist dann auch das Verständnis auf Schiedsrichterseite zu Ende“, erklärte der ehemalige FIFA-Referee bei Sport1 und ergänzte, dass es ihm in der Causa Nagelsmann gar nicht um die Bestrafung gehe.

„Es geht doch um viel mehr: Wie geht man mit unterschiedlichen Perspektiven und Meinungen um? Und wie geht man mit Entscheidungen um, die nicht den eigenen Erwartungen entsprechen? Wo soll das hinführen, wenn das immer wieder zu größeren Schlagzeilen und Konflikten führt?“, meinte Fröhlich. Sein Rat an den Bayern-Coach, der auch intern in der Kritik steht: „Einfach mal durchatmen, innehalten und nicht immer gleich die öffentliche Bühne nutzen, um sich und seine Perspektive als die einzig richtige darzustellen.“

Schiedsrichter formieren sich gegen Bayern-Trainer Nagelsmann - Sperre droht

Nagelsmann, der laut Sport1 ohnehin „nicht den besten Ruf bei den deutschen Referees genießt und sich an der Seitenlinie generell sehr häufig bei den vierten Offiziellen beschwert“, bekommt nach seinem Gladbach-Ausraster Post. Nagelsmann droht eine Geldstrafe, sogar eine Sperre ist nicht ausgeschlossen. Die unvermeidliche Upamecano-Sperre hat der DFB bereits verkündet. (ck)

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