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Radprofi wird nach Mord an Minister-Katze verurteilt – auch sein Team zieht Konsequenzen

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Von: Marius Epp

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Antonio Tiberi sorgt mit einem Katzenmord für Aufsehen.
Antonio Tiberi sorgt mit einem Katzenmord für Aufsehen. © IMAGO/Sirotti Stefano

Verrückter Vorfall in San Marino: Der italienische Radprofi Antonio Tiberi erschoss die Katze des Tourismus-Ministers.

Update vom 28. Februar, 21.16 Uhr: Nach seinem Katzen-Kopfschuss bekommt Radprofi Antonio Tiberi weitere Konsequenzen zu spüren: Sein Team Trek-Segafredo hat ihn suspendiert. „Das Team hatte bislang keine Kenntnis von diesem Verstoß und hat Antonio sofort für mindestens 20 Tage unbezahlt suspendiert“, schreibt das Team in einer Mitteilung. Tiberi wird somit drei Radrennen verpassen.

Trek-Segafredo „verurteilt das verwerfliche Verhalten aufs Schärfste, das ein klarer Verstoß gegen den Verhaltenskodex des Teams ist“.

San Marino: Radprofi erschießt Katze von Tourismus-Minister

Erstmeldung vom 28. Februar:

San Marino – Antonio Tiberi gilt als eines der größten Radsport-Talente Italiens, doch für Schlagzeilen sorgte der 21-Jährige nun aus einem ganz anderen Grund. Ein Gericht in seinem Wohnsitz San Marino verurteilte ihn nach einem Bericht des Corriere della Sera zu einer Geldstrafe von 4000 Euro – weil er die Katze des Tourismus-Ministers aus San Marino erschossen hat.

Was war geschehen? Im Sommer 2022 kaufte sich Tiberi ein Luftgewehr und wollte dieses ausprobieren. Also schoss er vom Fenster seiner Wohnung zunächst auf ein Verkehrsschild. Treffer. Dann beschloss er, auf den Kopf einer Katze zu zielen. Wieder Treffer. Problem: Die Katze gehörte Federico Amati, dem Tourismus-Minister von San Marino. Der rief die Polizei, der Fall landete vor Gericht.

Radprofi tötet Katze von Minister: „Ich war überzeugt, dass meine Waffe nicht tödlich ist“

Dort sagte Tiberi, einst Junioren-Weltmeister im Einzelzeitfahren, im vergangenen November laut des Berichts aus: „Ich wollte nur die Reichweite der Waffe testen. Ich war dumm und wollte dann eine Katze treffen. Zu meiner Überraschung traf ich sie tatsächlich. Ich wollte sie nicht töten und war sogar überzeugt, dass meine Waffe nicht tödlich ist.“

War sie aber, der Kopfschuss nahm das Tier umgehend aus dem Leben. Nach dem Urteil gab sich der Geschädigte Amati enttäuscht. „Man kann nicht ein Haustier erschießen und mit 4000 Euro Strafe davonkommen“, sagte der Politiker. Hätte Tiberi dasselbe in Italien getan, wäre er für mindestens vier Monate ins Gefängnis gewandert. Sein Rennstall Trek-Segafredo äußerte sich bisher nicht zu dem Vorfall.

San Marino: Tourismus-Minister Amati trauert um seine Katze

Tourismus-Minister Amati zeigte betroffen vom Tod seiner adoptierten Katze: „Die Katze hat niemanden belästigt. Sie war schon lange bei uns. Meine dreijährige Tochter Lucia liebte sie sehr.“

Man kann nur hoffen, dass Antonio Tiberi in Zukunft verantwortungsvoller mit seiner Waffe umgeht. Oder sich voll auf den Radsport konzentriert, für den er eine Menge Talent hat. 2019 wurde er Junioren-Europameister im Zeitfahren und hat bereits an einigen großen Radrundfahrten teilgenommen.

Eine Zukunft in San Marion dürfte er nicht mehr wirklich haben. „Ich schätze es, dass es der Junge zugegeben hat. Aber wir brauchen solchen Leuten keinen Aufenthalt zu gewähren“, sagte Amati. (epp/dpa)

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