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Der unbeliebteste Mann im deutschen Fußball?

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Von: Marius Epp

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Rund um das Duell mit seinem Ex-Klub Borussia Mönchengladbach kocht die Kritik deutscher Fußballfans an Leipzig-Boss Max Eberl hoch.

Mönchengladbach – Momentan gehört Max Eberl wohl zu den unbeliebtesten Menschen im deutschen Profifußball. Der Hass gegen den Geschäftsführer von RB Leipzig ist natürlich völlig überzogen – Kritik muss er sich wohl gefallen lassen. Eberl macht es sich selbst nicht leicht.

Max Eberl
Geboren: 21. September 1973 (Alter 49 Jahre), Bogen
Geschäftsführer Sport bei RB Leipzig
Vereine als Spieler: FC Bayern, VfL Bochum, Greuther Fürth, Borussia Mönchengladbach

Spießrutenlauf bei Ex-Klub Gladbach: Max Eberl wehrt sich gegen Anfeindungen

Im Januar 2022 trat Max Eberl unter Tränen bei seinem langjährigen Verein Borussia Mönchengladbach als Manager zurück. Elf Monate später übernahm er die sportliche Leitung bei RB Leipzig. Das Engagement begründete er mit dem Wunsch nach Titeln. Seitdem hat der 49-Jährige mit unschönen Anfeindungen zu kämpfen. Vor allem die Gladbacher Fans nehmen ihm seinen Wechsel zum Bundesliga-Konkurrenten übel.

„Wenn das einfach als Wechsel von Gladbach nach Leipzig zusammengefasst wird, dann ist das einfach verkehrt“, schlug Eberl jüngst bei Sky zurück. „Und das von Menschen, die andere Menschen ins Fadenkreuz nehmen, die mit Eisenstangen durch die Städte laufen und Feuer zünden.“ Recht verallgemeinernde Worte, die nicht wirklich zur Deeskalation beitragen.

Max Eberl erlebt einen persönlich schweren Start bei RB Leipzig.
Max Eberl erlebt einen persönlich schweren Start bei RB Leipzig. © Jan Woitas/dpa

Sieben Jahre alte Aussage holt RB-Boss Max Eberl ein

RB Leipzig hat seit dem Bestehen 2009 mit Fan-Hass zu kämpfen. Eberl wird bei der Unterschrift klar gewesen sein, dass er damit nicht den einfachsten Weg gegangen ist. Bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte hissten die Gladbacher Fans Spruchbänder, Plakate und fuhren eine regelrechte Kampagne gegen ihn. Jegliche Form von Beleidigungen ist dabei natürlich zu verurteilen.

Auslöser des Fan-Hasses sind mitunter Eberls Aussagen als Gladbach-Manager, die vergleichsweise schlecht gealtert sind. Er positionierte sich stets gegen den Kommerz. 2016 beschwerte er sich öffentlich über die Verstrickungen des Red-Bull-Konzerns im Profifußball: „Was mich an RB stört, ist dieses Geschiebe von Spielern von Salzburg nach Leipzig und von Leipzig nach Salzburg. Das hat für mich einen faden Beigeschmack.“

Max Eberl zieht Fan-Wut auf sich: Zweiter Transfer aus Salzburg

Nun hat er die Zügel bei den Sachsen selbst in der Hand – und bediente sich mit dem Transfer von Top-Talent Nicolas Seiwald prompt beim Schwesterklub aus Salzburg. Mit Stürmer Benjamin Sesko steht für den Sommer bereits ein weiterer Salzburg-Neuzugang fest.

In den sozialen Medien wird das Thema heiß diskutiert. Einer von vielen Kommentaren bei Twitter: „Wenn man im Duden nach Scheinheiligkeit sucht, findet man ein Bild von Eberl.“

Zudem sieht er sich immer noch als Gegner der Kommerzialisierung des Fußballs. „Ist die totale Vermarktung der richtige Weg? Ich habe eine Meinung, dass wir uns diesem Spiel unterordnen sollten“, sagte er bei seiner RB-Antritts-Pressekonferenz und geriet ob seiner Anstellung in Leipzig ins Kreuzfeuer der sozialen Medien. (epp)

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