Von anderer Szene überschattet: So lief die große Versöhnung von Musiala mit Streich
Jamal Musiala und Christian Streich standen nach dem zweiten Aufeinandertreffen der Bayern mit Freiburg im Fokus. Am Ende versöhnten sich beide wieder.
Freiburg/München – Eigentlich war das Thema bereits am Dienstagabend gegessen. Die Reaktion von Jamal Musiala nach dem bitteren Bayern-Aus im DFB-Pokal und der verweigerte Handshake mit Freiburg-Trainer Christian Streich beschäftigte mehr die sozialen Medien als die beteiligten Personen.
Zur Erinnerung: Musiala hatte zuvor in der Nachspielzeit des Pokal-Viertelfinals einen Handelfmeter verursacht, den Freiburg verwandelte und so eine Runde weiterkam.
Name: | Jamal Musiala |
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Geburtsdatum: | 26. Februar 2003 (20 Jahre) |
Verein: | FC Bayern München |
Position: | Offensives Mittelfeld |
Marktwert: | 110 Millionen (Quelle: transfermarkt.de) |
Jamal Musiala verweigert nach Pokal-Aus den Handschlag mit Streich
Bereits kurz nach Schlusspfiff in der Allianz Arena hatte Streich Verständnis für Musiala gezeigt. Am Donnerstag auf der Pressekonferenz vor dem Bundesligaspiel zwischen den Breisgauern und dem FC Bayern führte der Coach weiter aus: „Ich weiß genau, wie ich bin, und ich weiß genau, wie ich in dem Alter war.“
Musialas Verhalten sei „die logischste Reaktion“ gewesen. „Wenn du da nicht wütend bist, wann bist du dann wütend als Sportler?“, fragte Streich rhetorisch. Dennoch wurde bereits am Samstag umgehend von der Musiala-Seite angekündigt, dass der Bayern-Youngster Streich als Entschuldigung am Samstag dessen Trikot überreichen werde.

Musiala-Trikot für Streich? Freiburg-Coach: „Das ist unglaublich, in was für einer Zeit wir sind“
Vermutlich auch, weil im Netz die Reaktionen gänzlich anders waren. Auf Twitter und Instagram war vom „kleinen Rotzlöffel“ oder dem „dummen Jungen“ zu lesen. Aber auch Streichs Reaktion, der Musiala noch etwas hinterherrief, wurde von einigen missbilligt. Zwischen den Beteiligten schien aber alles halb so wild gewesen zu sein.
Daher war sich Streich vor der Partie in Freiburg dann gar nicht sicher, ob er überhaupt das Musiala-Trikot erhalten werde. „Erst einmal ist ja die Frage, ob er es mir gibt, weil seine Berateragentur hat es überall in den Medien vermeldet gehabt“, so der 57-Jährige bei Sky, um dann etwas Unverständnis zu äußern: „Das ist wahnsinnig. 20-jährige Kerle und da tun sich die verschiedenen Berater-Agenturen melden. Das ist unglaublich, in was für einer Zeit wir sind.“
Streich über das Trikot von Musiala: „Wenn ich es kriege, dann kriegt es der Bub“
Allerdings wusste Streich da schon, an wen er das Trikot weiterreichen wird: „Wenn ich es kriege, dann kriegt es der Bub und wenn ich es nicht kriege, dann ist es auch nicht so schlimm. Dann wäre er vielleicht nochmal sauer, weil er nicht gewonnen hat.“
Am Ende siegten die Bayern knapp, aber verdient, aufgrund eines fulminanten Weitschusstreffers von Abwehr-Boss Matthijs de Ligt mit 1:0 (0:0). Musiala stand erstmals unter dem neuen Trainer Thomas Tuchel in der Startelf und wurde in der 68. Minute ausgewechselt (tz-Note 3).
„Hättest du es doch besser gelassen“ – Bayern-Star Musiala überreicht Freiburg-Trainer Streich sein Trikot
Nach Spielende gab es dann aber doch medienwirksame Versöhnung zwischen Musiala und Streich. „Alles gut“, sagte der Freiburger Trainer dann auf der PK nach der Partie. „Mein Gott, ich habe ja selbst ein paar Mal reagiert, wo ich mir dann hinterher dachte, ‚Warum reagierst du jetzt so, hättest du es doch besser gelassen‘“, zeigte Streich dann nochmals Verständnis für den Youngster: „Jetzt habe ich ihm gratuliert zum Sieg und wir haben uns umarmt, das war schön. Und jetzt gehen wir nach Hause.“
Dabei ging die Musiala-Streich-Aktion am Ende fast unter, weil Joshua Kimmich mit einer provozierenden Geste in Richtung Freiburg-Fans direkt nach Abpfiff noch Tumulte ausgelöst hatte. Man darf gespannt sein, wem Kimmich nun alles sein Trikot anbietet. (smk)