1. 24hamburg
  2. Sport
  3. Regionalsport

Saudi-Arabien will eigenes Formel-1-Team: „50 Prozent Männer, 50 Prozent Frauen“

Erstellt:

Von: Boris Manz

Kommentare

Ein neues Team in der Formel 1? Saudi-Arabien erwägt den Einstieg mit einem eigenen Rennstall. Craig Pollock gibt Einblicke in das potenzielle Projekt.

Update vom 31. März, 12.57 Uhr: Munter wurde zuletzt über den Aufbau eines neuen Formel-1-Teams diskutiert. Und jetzt gibt es die Bestätigung: Wie der US-amerikanische Nachrichtensender CNN berichtet, baut Craig Pollock im Verborgenen seit vier Jahren an einem neuen Rennstall und geht jetzt erstmals damit an die Öffentlichkeit.

„Das Konzept und die Idee war es, ein Formel-1-Team aufzubauen, das zu 50 Prozent aus Männern und zu 50 Prozent aus Frauen besteht“, sagt der ehemalige Gründer des „British American Racing“-Teams, das mittlerweile zu Mercedes gehört. In seinem neuen Projekt „Formula Equal“ soll dabei auf allen Positionen auf die Geschlechtergleichberechtigung geachtet werden – auch im Cockpit.

Wichtig für Pollock: Ihm geht es nicht darum, auf Biegen und Brechen eine Frau in ein Rennauto zu setzen, sondern Gleichberechtigung im gesamten Team zu schaffen. Bisher sind laut FIA nur etwa ein Sechstel der Angestellten Frauen. Sollte die Bewerbung Pollocks erfolgreich sein, könnte das Team schon 2026 ihr Debüt in der Formel 1 geben.

Auch zu den möglichen Gerüchten, dass das neue Team aus Saudi-Arabien gesponsort wird, bezog Pollock Stellung. „Ich bin zum jetzigen Zeitpunkt nicht in der Lage, ganz offen zu sein“, sagte der 67-Jährige, stellte aber klar: „Wir befinden uns in intensiven Gesprächen mit, ich würde sagen, einem Land in der Golfregion.“ Prinz Khalid bestätigte erst vor kurzem das ernsthafte Interesse am Einstieg in die Formel 1 (siehe Erstmeldung) mit einem eigenen Rennstall.

Wüsten-Boom in der Formel 1? Saudi-Arabien bastelt an eigenem F1-Rennteam

Erstmeldung vom 27. März: Riad – Geht bald der erste Formel-1-Rennstall aus Saudi-Arabien an den Start? Gerüchten zufolge erwägt der Wüstenstaat die Etablierung eines eigenen Teams.

Platz in der Formel 1 ist aktuell nur für zwölf Teams, doch einen davon will sich das Königreich wohl in der Zukunft sichern. Der Präsident des saudischen Automobil- und Motorradverbandes (SAMF), Prinz Khalid, hatte unweigerlich klargemacht, dass mit Saudi-Arabien in Zukunft im Motorsport zu rechnen sein wird.

Formel 1
Gründung: 1950
Aktueller Name: FIA Formula One World Championship
Fahrerweltmeister (2022): Max Verstappen
Konstrukteursweltmeister (2022): Red Bull

Team mit Frauen-Quote? Saudi-Arabien plant Einstieg in die Formel 1

„Es ist unser Ziel, Know-How nach Saudi-Arabien zu bringen. Wir wollen nicht nur Events veranstalten“, stellte Khalid klar und forderte: „Wir wollen eine größere Rolle in der Formel 1 spielen, wir wollen ein saudisches Team.“ Während das Vorhaben der Saudis in Europa vielerorts skeptisch beäugt wird, scheint der aktuelle FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem dem Vorhaben nicht abgeneigt zu sein.

Brisant an dem neuen Team: Das Formel-1-Team soll zur Image-Verbesserung für die autoritäre Monarchie beitragen. Wie Sport1 berichtet, will der neue Rennstall besonders für „Diversität, Gleichstellung und Inklusion“ stehen. Das potenzielle Team soll je zu einer Hälfte aus Männern wie aus Frauen bestehen, was sich bei passenden Optionen auch auf den potenziellen Fahrer beziehen soll.

Prinz Khalid, Präsident des saudischen Automobil- und Motorradverbandes, bestätigt das Interesse an einem Einstieg in die Formel 1.
Prinz Khalid, Präsident des saudischen Automobil- und Motorradverbandes, bestätigt das Interesse an einem Einstieg in die Formel 1. © Imago/PanoramiC/Motorsport Images

Saudi-Arabien bewirbt sich bald für Rennstall: „Jetzt ist es einfacher, in die Formel 1 einzusteigen“

Wie racingnews365 erfahren haben will, sollen der Standort und der Teamleader bereits für das neue Team feststehen. Berichtet wird, dass Craig Pollock einer der Leiter des neuen saudi-arabischen Rennstalls werden soll. Der 67-Jährige hat bereits Erfahrung mit dem Schaffen neuer F1-Teams. Im Jahr 1999 gründete der britische Geschäftsmann das Team „British American Racing“ (BAR), das bis 2005 an den Start ging.

Über eine mögliche bereits eingegangene Bewerbung aus Saudi-Arabien schweigen sowohl Pollock als auch der Automobil-Weltverband. „Jetzt ist es viel einfacher, in die Formel 1 einzusteigen, aber es gibt noch eine Menge zu tun, bevor wir die endgültige Entscheidung treffen“, sagte Prinz Khalid über einen möglichen Einstieg vielsagend.

Eigenes Team für Saudi-Arabien in der Formel 1? Prinz Khalid: „Wir haben großes Interesse“

Des Weiteren kündigte der SAMF-Präsident an: „Hoffentlich können wir viele Dinge bald klären und nicht erst später, denn ein späterer Einstieg in die Formel 1 wäre sehr viel teurer. Wir schauen genau hin und wir haben großes Interesse.“

Neben dem Transfer von Cristiano Ronaldo in die saudische Liga und der Übernahme des Premier-League-Klubs Newcastle United wäre ein eigenes Formel-1-Team der nächste große Coup im vorgeworfenen Sportswashing. In der Formel 1 verabschiedete jüngst Rekordweltmeister Lewis Hamilton seine Formel-1-Mama. (btfm)

Auch interessant

Kommentare