Boris Becker fällt Knallhart-Urteil über Zverev: „Hat sich nicht weiterentwickelt“
Alexander Zverev steckt in einem Karrieretief. Das beschäftigt auch Boris Becker, der ein hartes Urteil über den 26-Jährige fällte.
Hamburg - Alexander Zverev galt einst als heißer Anwärter auf Grand-Slam-Titel, allerdings sucht der 26-Jährige seit langer Zeit nach seiner Form. Erst im Jahr 2021 gewann er – unter anderem durch einen Halbfinal-Sieg gegen Novak Djokovic – Gold bei Olympia und wurde im selben Jahr zu Deutschlands Sportler des Jahres gewählt. Danach folgte jedoch lange nichts. Tennislegende Boris Becker kritisierte Zverev jüngst angesichts seines Karriereknicks.
Alexander Zverev | |
Geboren: | 20. April 1997 in Hamburg |
Spielhand: | Rechts, beidhändige Rückhand |
Weltranglistenplatz: | 22 |
Größte Erfolge: | Olympiasieg 2021, Grand-Slam-Finalist (2020, US Open), ATP Finals 2018 und 2021 |
Boris Becker blickt auf Zverevs Karrieretief: „Man hat den Eindruck, dass er sich nicht weiterentwickelt hat“
Becker, der Mitte Dezember aus der Haft in England entlassen wurde, arbeitet mittlerweile wieder für den Sportsender Eurosport. Kürzlich war er zu Gast im Podcast des Senders ‚Das Gelbe vom Ball‘ und sprach dabei auch über die derzeitige Krise bei Alexander Zverev, der ein Karrieretief erlebt. „Der Tennissport verändert sich alle 18 Monate. Das bedeutet, dass du dich entsprechend immer verbessern musst“, meinte der sechsfache Grand-Slam-Sieger.
„Man hat den Eindruck, dass er sich nicht weiterentwickelt hat und die Gegner ganz genau wissen, wie sie gegen Sascha 2023 spielen müssen. Das ist ein Problem!“, stellte Becker fest. Darum müsse Zverev nun „in den Rückspiegel schauen, und er wird leider etwas überholt von den Jüngeren“, so die Einschätzung der Tennis-Ikone. Der gebürtige Hamburger fiel bis auf Platz 22 der Weltrangliste ab, zwischenzeitig rangierte er auf Platz zwei.

Boris Becker über Zverevs Situation: „Die Konkurrenz schläft nicht“
Becker, der seinen Wohnsitz kürzlich nach Italien verlegt hatte, ging weiter auf die jungen Emporkömmlinge im Welttennis ein. „Die werden in Zukunft um Grand Slams spielen. Das ist das Problem. Man hat in der Karriere ein Zeitfenster, in dem man die ersten Grand Slams gewinnen muss, denn die Konkurrenz schläft nicht“, warnte er seinen Landsmann Zverev, der am Freitag beim Masters in Rom einsteigt.
„Aus verschiedenen Gründen“ habe es bei Zverev, der bislang nur ein Grand-Slam-Finale erreichen könnte, nicht zum großen Sprung gereicht, meinte Becker und führte die Verletzung des Olympiasiegers aus dem letzten Jahr als Hauptgrund an. „Das Wichtigste ist, dass der Fuß hält und er seinen Turnierplan so absolvieren kann, wie er sich das vorgenommen hat“, wünscht sich Becker.
Der 55-Jährige ist sich sicher: „Er weiß, was zu tun ist, um besser zu spielen und wieder Turniere zu gewinnen. Er hat es nicht von heute auf morgen verlernt.“ Zverev müsse nun jedoch „an jeder Schraube drehen“ um an vergangene Zeiten anzuknüpfen. (sid/ajr)