Quiet Quitting: Wenn Arbeitnehmer innerlich schon gekündigt haben

Nach Feierabend für die Arbeit erreichbar sein und mehr leisten, als im Vertrag steht – so geht das einigen Arbeitnehmern. Viele wollen das nicht mehr.
Ständige Erreichbarkeit durch das Smartphone und das Internet einerseits, keine trennscharfen Unterschiede zwischen Beruf und Freizeit bedingt durch das Homeoffice auf der anderen Seite. Die Arbeitswelt ist ständig im Wandel und erlebt gerade so viele Umbrüche, wie lange nicht mehr. Besonders junge Menschen haben jetzt andere Bedürfnisse und Erwartungen an ihren Traumberuf. Auch die Verbindungen zwischen Arbeit, Selbstverwirklichung und Freizeit haben sich geändert. Viele wollen nicht mehr ausschließlich für den Job leben. Quiet Quitting (Stille Kündigung) beschreibt dieses Phänomen, das besonders in den USA bekannt ist.
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Quiet Quitting: Nicht der Job wird gekündigt, sondern die unbezahlte „Mehrarbeit“
Bei Quiet Quitting geht es nicht darum, dass Menschen ihren Job nicht mögen und diesen nur halbherzig ausführen, es geht um die sogenannte Extrameile, also die Mehrarbeit, die weder vertraglich geregelt ist, noch bezahlt wird. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber bekommen also genau die Arbeit, die sie in Auftrag gegeben haben. Zu dem Thema ist ein TikTok-Video von @zaidleppelin viral gegangen. Gepostet wurde das Video am 25.07.2022 und seitdem wurde es rund 3,5 Millionen Mal angesehen. Die Kernaussage aus dem Video ist, dass der eigene Wert nicht an die Produktivität gekoppelt ist.
TikTok-Video zu Quiet Quitting: „Es ist eine gesunde Work-Life-Balance“
Über 4.500 Menschen haben das Video bereits kommentiert. Viele scheinen das Vorgehen gut zu finden, eine Userin schreibt beispielsweise: „Es ist eine gesunde Work-Life-Balance“. Eine andere Userin schreibt, dass sie schon immer so handele. „Es heißt, Grenzen setzen“, schreibt ein weiterer User unter das Video. Andere kritisieren das Vorgehen allerdings auch: „Also riskierst du deinen Job, um Stress zu vermeiden. Reiß dich zusammen und mach deine Arbeit.“ Darauf reagiert direkt ein weiterer User und ordnet Quiet Quitting so ein, wie er es versteht: „Nein, steh‘ deinen Mann und leiste nicht die Arbeit, für die du nicht bezahlt wirst. Zeige ein bisschen Selbstrespekt.“ Weiterhin wird die Haltung der „Generation“ kritisiert: „Ihr habt noch nie etwas still gemacht. Deine Generation kann nichts ohne Schnabeltasse und die Aufmerksamkeit des Internets.“ Gemeint ist mit „deine Generation“ vermutlich die Generation Z.