Job: Sie sollen mehr Aufgaben übernehmen? Vier Tipps für ein Nein – schützen Sie sich vor Burnout
Das Arbeitspensum ist schon enorm und Sie sollen noch mehr Aufgaben übernehmen? Da ist Stress vorprogrammiert. So können Sie ‚Nein‘ sagen.
Demografischer Wandel, Fachkräftemangel und zum Teil andere Vorstellungen von Arbeitsmodellen – einigen Unternehmen fehlen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das bedeutet für die verbliebenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer oft, dass diese mehr Aufgaben übernehmen müssen. Das kann zu Überarbeitung, Stress oder einem Burnout führen – aber haben Sie es als Arbeitnehmer bzw. Arbeitnehmerin eigentlich in der Hand, ‚Nein‘ zu mehr Aufgaben zu sagen?
Job: Kommunikation auch bei fehlendem Personal das A und O

Eine Überstunde hier oder ein neuer Auftrag da, wenn zu wenig Personal vorhanden ist, werden die Aufgaben für einzelne Menschen mehr. Das ist eine einfache Rechnung – allerdings können Arbeitgeber die verzwickte Lage ein bisschen beeinflussen – mit Transparenz und Kommunikation. „Es kommt darauf an, wie die Firma das vorbereitet hat – gibt es Auffangmechanismen? Wurde es transparent gemacht, dass man gerade unterbesetzt ist?“, schildert Mareike Bruns, Mental Health-Expertin im Gespräch mit IPPEN.MEDIA. Möglichkeiten, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu entlasten, gebe es laut Bruns einige, beispielsweise könnten Deadlines angepasst werden, ein Support durch Externe könne vorübergehend bei einem personellen Engpass helfen oder es könne Gesprächsangebote für gestresste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben. Diese Angebote allein könnten die Ausgangslage nicht bessern, allerdings wäre es ein erster Schritt zu signalisieren, dass allen die Lage bewusst sei.
Stress im Job kann zu Kündigungen führen
Überforderung durch wachsende Aufgaben kann schnell zu Frust im Job führen. Damit einhergehend können Menschen ein Gefühl von starker Erschöpfung entwickeln und dies könne zu geringerer Produktivität führen. Die Folge können Resignation oder Kündigungen sein, die die Gesamtproblematik weiter verschärfen würden. Ebenfalls wäre es möglich, dass mehr Menschen still kündigen, das Phänomen ist unter dem Begriff ‚Quiet Quitting‘ bekannt und beschreibt Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die ausschließlich die vertraglich vereinbarte Arbeit erledigen.
Job: Mit vier Tipps sagen Sie ‚Nein‘ zu Aufgaben
Wenn Sie Mehr-Aufgaben von sich abwenden wollen, dann kommen Sie nicht drumherum, zu reden. Das Portal Businessinsider hat Arbeitsexpertinnen und -experten nach ihrer Einschätzung gefragt, wie man ‚Nein‘ zu Aufgaben bei der Arbeit sagen könne und dabei ist Kommunikation ein wichtiger Faktor. Beispielsweise sei es laut Jessica Kriegel, Wissenschaftlerin für Arbeitsplatzkultur bei Culture Partners, wichtig, um Hilfe zu bitten. Eine sanfte Art sei es zu fragen, ob jemand bei der Priorisierung der Aufgaben helfe, damit impliziere man, dass man die Aufgaben nicht schaffe.
Job: Führungskräfte gezielt ansprechen
Priorisieren Sie immer zuerst die Aufgaben, die Ihnen Ihr Vorgesetzte gegeben hat und stehen Sie mit diesem in Kontakt. Dabei sollten Sie auch darauf hinweisen, dass eine Arbeitsbelastung möglicherweise zu hoch sein kann. Bei Aufgaben, die Ihnen andere zuweisen, können Sie auch immer auf Ihren Vorgesetzten verweisen. Möglich wäre beispielsweise, dass Sie erst Rücksprache halten müssen, wie Ihre Arbeit eingesetzt werden soll. Damit kommen Sie leichter um Aufgaben drumherum und schieben Ihrem Vorgesetzten indirekt die Rolle des Bösewichts zu.
Mehr Aufgaben? Bitten Sie um Bedenkzeit
Antworten Sie nicht, wenn Sie eventuell überrumpelt sind. Besser ist es, Sie bitten um Bedenkzeit und denken in Ruhe darüber, ob Sie bestimmte Aufgaben übernehmen wollen. Mit ein bisschen Abstand schaffen Sie es, die richtige Antwort für Sie und Ihre individuelle Situation zu finden und diese sinnvoll zu begründen.
Belastung im Job: Beobachten Sie und reflektieren Sie
Beobachten Sie und reflektieren Sie, ob die Mehr-Aufgaben gerade eine zeitlich begrenzte Sache ist oder ob es immer wieder zu Mehrbelastung kommt. Sollte dies so sein, ist es möglich, dass Sie an dem Arbeitsplatz nicht glücklich werden. Chris Edmonds, Unternehmensberater und CEO der The Purposeful Culture Group, empfiehlt in Businessinsider, dass man dann die Lage auf dem Arbeitsmarkt für sich nutzen könne und nach besseren Jobs Ausschau halten solle.
Haben Sie schon Aufgaben abgelehnt? Teilen Sie es uns mit
Mehr-Aufgaben im Job: ‚Nein‘ ist nicht ein ‚Vielleicht könnte ich...‘
Sollten Sie eine Aufgabe wirklich nicht machen können, sprechen Sie das auch freundlich, aber bestimmt aus. Dabei sollten Sie laut Karrierebibel folgende Formulierungen vermeiden: „Bitte nicht böse sein …“, „Tut mir leid, aber …“, „Vielleicht könnte ich …“. Diese Formulierungen wollen Sie vermutlich nutzen, damit Sie Ihr Gegenüber nicht vor den Kopf stoßen, allerdings schadet das Ihrer Souveränität. Besser sei dagegen: „Nein“, „Das geht leider nicht“, „Ich muss ablehnen“. Nachfolgend können Sie eine Erklärung liefern, warum Sie eine Aufgabe nicht übernehmen können. Denkbar ist auch, dass Sie eine Alternativlösung anbieten.