Berufsunfähigkeitsverischerung: Sie ist für alle Arbeitnehmer sinnvoll
Die Arbeitskraft verlieren, beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen, bringt finanzielle Sorgen mit sich. Bringt Ihnen eine Berufsunfähigkeitsversicherung etwas?
Wenn Sie gesund sind, denken Sie vielleicht nicht so oft darüber nach, was passiert, wenn Sie ernsthaft erkranken und Sie dadurch Ihre Arbeitskraft verlieren. Nehmen Sie an, Sie können Ihren Beruf nicht mehr ausüben – das kann Sie vor finanziellen Herausforderungen stellen. Absichern können Sie sich beispielsweise mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Aber lohnt sich das eigentlich?
Berufsunfähigkeit: Was passiert, wenn ich nicht mehr in meinem Beruf arbeiten kann?

Ihren Job haben Sie sich in vielen Fällen ausgesucht, weil Ihnen die Arbeit liegt oder Freude bereitet. Diese Freude kann allerdings schnell vergehen, wenn Sie Ihre Leistung nicht mehr wie gewohnt abrufen können. Das kann gesundheitliche Gründe haben, die es Ihnen unmöglich machen, Ihren Job weiter auszuführen. Die Deutsche Rentenversicherung beschreibt Berufsunfähigkeit wie folgt:
Berufsunfähig sind Versicherte, die aus gesundheitlichen Gründen weder im erlernten noch in einem zumutbaren Beruf halb soviel leisten und verdienen können, wie andere Berufstätige mit ähnlicher Ausbildung, gleichwertigen Kenntnissen und Fähigkeiten.
Die Folge der Berufsunfähigkeit ist dann oft eine Erwerbsminderung. Dabei gibt es graduelle Abstufungen, die einteilen, ob jemand voll oder teilweise erwerbsgemindert ist. Als voll erwerbsgemindert gelten Menschen, die „weniger als drei Stunden auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig sein“ können, beschreibt die Deutsche Rentenversicherung. Wenn dies der Fall ist, liegt möglicherweise ein Anspruch auf die volle Erwerbsminderungsrente vor. Wer mehr als drei, aber weniger als sechs Stunden arbeiten kann, ist teilweise erwerbsgemindert. Die Deutsche Rentenversicherung gibt an, dass Betroffene, die keine Teilzeitbeschäftigung finden, unter Umständen ebenfalls als voll erwerbsgemindert gelten können.
Berufsunfähigkeitsversicherung: Wie kann ich mich vorbereiten?
Die Verbraucherzentrale gibt auf der eigenen Webseite an, dass jede fünfte Person, die neu in Rente geht, bereits eine Rente wegen Erwerbsminderung bezieht. Als Schwierigkeit sehen Verantwortliche der Verbraucherzentrale, dass wenige Menschen sich privat gegen eine mögliche Berufsunfähigkeit absichern. Das liege daran, dass viele sich der „Versorgungslücken“ bei einem Ernstfall ohne privater Absicherung nicht bewusst seien. Allerdings seien auch Wissenslücken bei abgeschlossener Berufsunfähigkeitsversicherung schwierig.
- Wer nach dem 1. Januar 1961 geboren ist, erhält eine Erwerbsminderungsrente. Die zahlt durchschnittlich weit unter dem Grundsicherungsniveau.
- Einige Berufsunfähigkeitsversicherungen zahlen im Schnitt 400 Euro monatlich. Das ist einigen Versicherten nicht bewusst und so entsteht eine „trügerische Unsicherheit“, wie die Verbraucherzentrale berichtet.
Was sollte eine Berufsunfähigkeitsversicherung enthalten?
Versicherungen gibt es grundsätzlich viele – diese unterscheiden sich oft in Beitragszahlungen und Konditionen, wann die Versicherung greift und Sie diese in Anspruch nehmen können. Die Verbraucherzentrale hat Tipps zusammengefasst, worauf Sie achten sollten, wenn Sie eine Versicherung abschließen möchten.
- Zahlung der Versicherung bei Krankheit, Körperverletzung oder mehr als altersentsprechendem Kräfteverfall, wenn zu mindestens 50 Prozent die Arbeitsleistung im jeweiligen Beruf nicht mehr erfüllt werden kann.
- Eine Prüfung wird ausgeschlossen, ob ein anderer Beruf ausgeübt werden könnte.
- Die Rente wird auch rückwirkend gezahlt, oft bis zu einem sechsmonatigen Zeitraum.
- Vertrag gilt weltweit.
- Bei verspäteter Meldung wird die Rente mindestens drei Jahre lang rückwirkend gezahlt.
Grundsätzlich sollten Sie also – wie bei allen anderen Versicherungen auch – das Kleingedruckte beachten und sich verdeutlichen, welche Konditionen jeweils gelten.