Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten: Ab wann muss Käse wirklich weg?
Frischkäse, Schimmelkäse, Weich- oder Hartkäse: Käse ist besonders beliebt. Umso ärgerlicher, wenn etwas verschimmelt.
Viele Milchprodukte können ungeöffnet weit über das Mindesthaltbarkeitsdatum genießbar sein. Bei Milch kann man es leicht über den Geschmack oder den Geruch herausfinden. Schmeckt die Milch säuerlich oder bitter oder sie flockt, sollte man sie entsorgen.
Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten: Ab wann muss Käse weg?
Wie sieht es bei Käse aus? Hier gestaltet sich der Umgang mit Schimmel nicht immer leicht, wie die Initiative „Zu gut für die Tonne!“ weiß. Mit bloßem Auge lasse sich der natürliche Reifeschimmel von Roquefort oder Camembert „nicht ohne Weiteres von potenziell giftigen Schimmelpilzarten unterscheiden“, informieren die Kenner in einem Blog-Beitrag. Sie erklären, wann man Käse besser nicht mehr verzehren sollte und was aus ihrer Sicht hingegen unbedenklich ist.
- „Frischkäse, Scheiben-Käse sowie weicherer Käse, wie Camembert oder Brie, sollten bei Schimmelbefall vollständig entsorgt werden“, heißt es in dem Beitrag. Denn in Weichkäse könne sich das Pilzmyzel eher in tiefere Schichten ausbreiten. „Giftige Pilzsubstanzen, wie Mykotoxine, können zudem in weichen Käse besser eindringen.“ Gewünschter Edelschimmel bei Roquefort, Gorgonzola oder Camembert sei dabei ausgenommen.
- „Bei Hartkäse, wie beispielsweise Emmentaler, Bergkäse, Cheddar, Greyerzer, Comté und Parmesan, ist leichter Schimmelbefall aber kein Grund für die Tonne“, schildert die Initiative ebenfalls in dem Beitrag. „Je härter der Käse ist und je geringer der Wassergehalt ist, desto bedenkenloser kann der Schimmel bei Käse am Stück großzügig (0,7-1 cm) abgeschnitten werden.“ Die Oberfläche des Käses sollte dafür „kaum nachgiebig und zusätzlich trocken“ sein. Dies gelte insbesondere für alle Hartkäsesorten, könne aber beispielsweise auch bei länger gereiftem altem Gouda zutreffen.
- Aber: „Bei starkem Befall an mehr als einer Stelle sollte auch härterer Käse am Stück entsorgt werden“, so der wichtige Hinweis laut dem Beitrag. Das gelte auch, wenn feuchte Stellen sichtbar seien und der Käse weich werde.
- Grundsätzlich gelte, dass der Käse entsorgt werden sollte, falls er unangenehm rieche, sein Aussehen verändere oder eine ungewöhnliche oder schmierige Konsistenz erkennbar sei.
Schimmel: Bei Hartkäse abschneiden – Weichkäse besser entsorgen?
Das Fazit der Initiative „Zu gut für die Tonne!“: Lediglich bei Hartkäsesorten könne man die befallene Stelle bei leichtem Schimmelbefall „großzügig herausschneiden“ und „den übrigen Käse bedenkenlos essen“. Anders sieht es allerdings bei Schnittkäse, Weichkäse und Frischkäse aus, den man „bei ersten Anzeichen von Schimmelbefall vollständig entsorgen“ sollte.

Brotkrümel können dafür sorgen, dass Käse schneller schimmelt
Um Schimmelbildung vorzubeugen, sollte man Käse im mittleren Fach des Kühlschranks in separaten Verpackungen wie zum Beispiel Butterbrotpapier lagern, so zudem der Tipp. Zudem sollte man vermeiden, dass Brotkrümel am Käse haften – denn, so heißt es weiter in dem Blogbeitrag: „Die im Brot enthaltene Hefe führt dazu, dass Käse schneller schimmelt.“