Buch von Prinz Harry ist persönlich und kritisiert die Medien
Lange erwartet und das am schnellsten verkaufte Sachbuch aller Zeiten in Großbritannien. Die englischen Medien zitierten aus dem Buch. Ist es spannend, wie wir denken? Mein Buchtipp.
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Schaut man in die Boulevardpresse, vergeht kein Tag ohne eine Meldung über die Royals. Vornehmlich haben die Vertreter der britischen Monarchie unter täglichen Meldungen zu leiden. Sie dürften einen großen Einfluss für den Verkaufserfolg der Autobiografie „Reserve“ (engl. „Spare) im englischsprachigen Markt gehabt haben. Was zeichnet die Autobiografie von Prinz Harry aus und macht es zu einem lesenswerten Buch?
Prinz Harry „Reserve“: Über das Buch

Es war eines der berührendsten Bilder des 20. Jahrhunderts: Zwei Jungen, zwei Prinzen, die hinter dem Sarg ihrer Mutter gehen, während die Welt voller Trauer und Entsetzen zusieht. Beim Begräbnis von Prinzessin Diana fragten sich Milliarden von Menschen, was die Prinzen in diesem Moment dachten und fühlten – und welchen Verlauf ihr Leben von diesem Augenblick an wohl nehmen würde.
Die Werbetrommel für „Reserve“ wurde schon frühzeitig gerührt. In Boulevardmedien ist jeden Tag immer Platz für eine Geschichte aus dem britischen Königshaus. Vermeintliche Interviews mit Adeligen soll zeigen, dass Prinz Harry mit seiner Autobiografie die Familie zerstört. Liest man das Buch jedoch durch, stellt man fest, dass es ein sehr schlau konzipiertes Buch ist. Prinz Harry hat mit seinem Ghostwriter eine mehr als 500 Seiten starke Geschichte seines bisherigen Lebens herausgebracht.
Zwischen den Kapiteln überwiegt der Schmerz. Der Schmerz, in diese Familie hineingeboren zu sein und der Schmerz, die eigene Mutter so früh verloren zu haben. Nicht an einer Krankheit, sondern an einem durch, Paparazzi herbeigeführten Unfall. Bis weit über die Hälfte des Buches spricht Prinz Harry von einem „Verschwinden“ seiner Mutter. Den Tod, so scheint es, möchte er nicht wahrhaben.
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Seine militärische Ausbildung, die beiden Auslandseinsätze, die Suche nach einer festen Beziehung und schließlich die Liebe und Heirat mit Meghan kennzeichnen das Buch. Leicht lassen sich die 500 Seiten konsumieren. Vom Sofa oder Sessel aus lässt sich nur schwer erahnen, welcher von außen gemachter Druck auf den Schultern der jungen Royals lastet. Details gaben Prinz Harry und Meghan schon bei einem Interview mit Oprah Winfrey preis. Ein Leben, das er sich nicht selbst ausgesucht hat. Ob die Flucht ins Ausland helfen kann, ein normaleres Leben zu führen, bleibt offen. Unterhaltsam ist es auf alle Fälle. Wer tiefer in Skandale einsteigen möchte, dem sei „Palace Papers“ von Tina Brown und die Biografien über Queen Elizabeth II. empfohlen.
Prinz Harry „Reserve“: Mein Fazit
Es ist ein Einblick in das Leben Prinz Harrys, der sich die Rolle nicht ausgesucht hat. Hineingeboren in die britische Monarchie, hat er sich Konventionen zu unterwerfen. Ein Abweichen ist nicht möglich, ohne dass die Presse es aufgreift. In der Summe eher negativ als positiv. Geübte Medienkritik, gespickt mit persönlichen Anekdoten. Für Fans der britischen Monarchie.
Prinz Harry „Reserve“
Englischer Originaltitel „Spare“
2023 Penguin Randomhouse, ISBN-13 978-3-328-60292-7
Preis: Hardcover 26 €, E-Book 21,99 €, 512 Seiten (abweichend vom Format)
Prinz Harry
Prinz Harry, Herzog von Sussex, ist Ehemann, Vater, Veteran der britischen Streitkräfte und engagiert sich in der humanitären Hilfe, für psychische Gesundheit und Umweltschutz. Er lebt mit seiner Familie und drei Hunden im kalifornischen Santa Barbara.