Zu groß geplant: Neubau der Badezeit auf Sylt ausgebremst
Das durch ein verheerendes Feuer zerstörte Strandrestaurant „Badezeit“ auf Sylt sollte zügig wieder aufgebaut werden. Doch die Behörde lehnte den Bauantrag jetzt ab.
Westerland/Sylt – Mittlerweile erinnern nur noch ein paar Wände der Außenterrasse an das beliebte Strandrestaurant in Westerland auf Sylt. Die Überreste der durch ein Feuer zerstörten Badezeit wurden im Dezember 2022 abgerissen. Der Wiederaufbau des Lokals sollte so schnell wie möglich beginnen, eine Bauvoranfrage für den Neubau war im Februar 2023 durch den Bau- und Planungsausschuss der Gemeinde Sylt genehmigt worden. Doch der Kreis lehnte den Bauantrag jetzt ab.
Lokal: | Badezeit |
Adresse: | Dünenstraße 3, 25980 Sylt (Westerland) |
Eigentümer: | Insel Sylt Tourismus-Service (ISTS) |
Pächter: | Norbert Mangelsen |
Öffnungszeiten: | Seit dem 15. September 2022 dauerhaft geschlossen |
Bauantrag für Wiederaufbau der Badezeit abgelehnt – das sind die Gründe
Das Strandlokal „Badezeit“ in Westerland auf Sylt war am 15. September 2022 durch ein Feuer schwer beschädigt worden. Das Ausmaß der Zerstörung war so groß, dass die „Badezeit“ nach dem Brand nicht mehr zu retten war. Der Eigentümer des Gebäudes, der Insel Sylt Tourismus-Service (ISTS) versicherte damals, man wolle sich so schnell wie möglich an die Arbeit machen. Der Abriss erfolgte im Dezember 2022, im Januar wurden dann zwei Bauvoranfragen an den Bau- und Planungsausschuss der Gemeinde Sylt gestellt.
Beide Varianten, eine Neuerstellung mit einer Gesamtfläche von 480 Quadratmetern bzw. 400 Quadratmetern, wurden am 9. Januar 2023 genehmigt und an die zuständige Behörde beim Kreis Nordfriesland weitergeleitet. Der erteilte der Gemeinde jetzt eine Absage: „Die Gemeinden auf Sylt haben ein mit den Behörden [...] abgestimmtes Strandversorgungskonzept. Die beantragten Größen für das Bauvorhaben widersprechen diesem Konzept. Das war der Grund für die Ablehnung.“, so ein Sprecher vom Kreis Nordfriesland gegenüber 24hamburg.de.

Wiederaufbau der Badezeit auf Sylt: Eigentümer bereitet neuen Antrag vor
Der Insel Sylt Tourismus-Service (ISTS) als Eigentümer der „Badezeit“ äußert sich zu den aktuellen Entwicklungen wie folgt: „Unser Ziel war es, die Badezeit exakt wie vorher so schnell wie möglich wieder aufzubauen, ohne jede Änderung an der Größe. Gescheitert sind wir dann am über zehn Jahre alten Strandversorgungskonzept, das den Bestand dieses Hauses nicht sicherstellte.“ Man sei, so versicherte eine Sprecherin gegenüber 24hamburg.de, bereits in der Erstellung eines neuen Bauantrages, der in Kürze fertiggestellt sei.
Die Erarbeitung des neuen Bauantrages erfolge in Zusammenarbeit zwischen ISTS und der Gemeinde Sylt. Für den Wiederaufbau der „Badezeit“ wird demnach eine Fläche von 350 Quadratmetern (Grundfläche) plus weiteren 50 Quadratmetern für öffentliche WCs vorgesehen. Diese Größe entspricht der laut Strandversorgungskonzept maximal zulässigen Gesamtgröße. Während in Wenningstedt der Bau eines neuen Strandrestaurants bereits im vollen Gange ist, verzögert sich der Wiederaufbau der „Badezeit“ durch die jüngsten Entwicklungen.
Nach Ablehnung: Wiederaufbau der Badezeit auf Sylt verzögert sich
Anders als im Fall des illegalen Abrisses des „Alten Gasthofes“ in List, bei dem der Investor zunächst ausgebremst wurde, gibt es bei der „Badezeit“ ein großes Interesse am zügigen Wiederaufbau. Zum Zeitplan will sich der ISTS indes noch nicht äußern. „Aufgrund des derzeit verzögerten und aktuell noch laufenden Genehmigungsverfahrens kann hier keine konkrete Aussage getroffen werden. Wir können erst anfangen, zu bauen, wenn das Genehmigungsverfahren abgeschlossen ist“, so die Sprecherin des ISTS gegenüber 24hamburg.de.
Bereits im letzten Jahr hatte ISTS-Geschäftsführer Peter Douven sich wenig zuversichtlich geäußert, die „Badezeit“ noch im Jahr 2023 wieder eröffnen zu können. Grund dafür seien nicht nur die erforderlichen Planungs- und Genehmigungsprozesse, sondern auch der aktuelle Baustoffmangel. Noch scheint eine Eröffnung der „Badezeit“ zumindest im Jahr 2024 realistisch zu sein. Die Stammgäste warten darauf jedenfalls schon sehnsüchtig. „Hoffentlich gibt’s da schnell eine Einigung. Es war eines meiner Lieblingsorte zum Frühstück oder Kaffee“, schreibt zum Beispiel Frank M. auf Facebook.