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Seesterne an Stränden auf Sylt: Winterliche Stürme spülen Meerestiere an

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An manchen Tagen finden Spaziergänger Seesterne zu Hunderten an den Stränden von Nord- und Ostsee. Das Massensterben ist ein ganz natürlicher Vorgang im Winter.

Sylt – Sturmtiefs ziehen im Winter manchmal reihenweise über den Norden. Das flache Meer vor den Stränden kommt dabei ordentlich in Bewegung. Was für Spaziergänger eine erfrischende Freude ist, bedeutet für viele Seesterne das Ende – nicht nur auf Sylt. Die kleinen Tiere achten darauf, nicht in die Brandungszone zu geraten, wie der Biologe im Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum in Tönning, Claus von Hoerschelmann, erläutert. Doch bei Sturm werden durch Strömungen und Brandung auch Bereiche weiter weg vom Strand aufgewühlt.

Name:Seesterne
Stamm:Stachelhäuter
Lebenserwartung:etwa 7 Jahre
Verbreitung:weltweit

Wenig Schutz vor Sylts Strand – doch Tier-Bestände werden durch Massensterben nicht verringert

Seesterne am Strand von Sylt angespuelt durch Winterstürme
Zahlreiche angeschwemmte Seesterne liegen auf der Nordseeinsel Sylt am Strand von Wennigstedt im Sand. Als Folgen des winterlichen Wetters mit Stürmen finden Spaziergänger Seesterne zu Hunderten an den Stränden von Nord- und Ostsee. © Daniel Bockwoldt/dpa

Vor den Inseln und im Watt finden sich nur wenige Steine oder Felsen, an denen sich die Seesterne festhalten oder unter denen sie sich verkriechen können. „Die Tiere, die hier eigentlich sicher leben, werden nun weggespült und landen über kurz oder lang am Strand.“ Auch Herzigel, Bäumchenröhrenwürmer und Schwertmuscheln werden durch die tiefer reichende Brandung freigelegt und an den Strand gespült.

Für die betroffenen Tiere bedeutet das den Tod. Der Bestand dieser Tierarten werde dadurch aber nicht nachhaltig verringert, betont von Hoerschelmann. „Andere Seesterne und Herzigel wandern aus den tieferen Zonen wieder nach, Bäumchenröhrenwürmer und Schwertmuscheln besiedeln diese nahrungsreichen Areale wieder als Larven.“

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Als Nahrung für andere Tiere taugen die nicht sehr nahrhaften Seesterne kaum. „Selbst Möwen fressen diese nur ausnahmsweise.“ Dementsprechend bleiben viele der verendeten Tiere an den Nordstränden liegen. Die verantwortlichen Stürme werden dabei wohl eher nicht weniger: Der Klimawandel und der steigende Meeresspiegel bedrohen die Nordseeinseln auf verschiedene Arten.

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