Kampen bittet zur Kasse: Parkplatz bei der „Sturmhaube“ ab Mai kostenpflichtig
Der Parkplatz beim beliebten Lokal „Sturmhaube“ in Kampen auf Sylt wird kostenpflichtig. Grund für die Entscheidung der Gemeinde soll das Verhalten der Autofahrer sein.
Kampen/Sylt – An kaum einem anderen Ort sieht man so viele Luxus-Autos auf der Straße wie in Kampen auf Sylt. Hier stellen Verkäufer und Käufer von exklusiven Sportwagen regelmäßig ihre teuren Gefährte zur Schau, Geld spielt scheinbar keine Rolle. Doch eine Entscheidung der Gemeinde Kampen sorgt gerade für Unmut bei Autofahrern auf der Nordseeinsel: Auf dem bisher kostenlosen Parkplatz bei der „Sturmhaube“ werden ab Mai 2023 Parkgebühren kassiert.
Gemeinde: | Kampen |
Nordseeinsel: | Sylt |
Einwohner: | 512 (Stand 31. Dezember 2021) |
Bürgermeisterin: | Stefanie Böhm (Kampener Wählervereinigung) |
Parkplatz bei der Sturmhaube ab 1. Mai 2023 gebührenpflichtig
Nach einer längeren Umbaupause hatte Anfang Oktober 2022 die „Sturmhaube“ in Kampen endlich wieder ihre Türen für Gäste geöffnet. Der Parkplatz bei dem beliebten Lokal auf Sylt war bisher immer kostenlos. Jetzt werden Gäste und Strandbesucher zur Kasse gebeten. Laut Beschluss der Gemeindevertretung soll vom 1. April 2023 bis zum 31. Oktober 2023 eine Parkgebühr erhoben werden. Die Einführung hat sich aber offenbar verzögert, Schilder kündigen nun an, dass der Parkplatz ab dem 1. Mai 2023 kostenpflichtig ist.
Parkgebühren werden in der Zeit von 9:00 Uhr bis 19:00 Uhr fällig. Eine Parkdauer von einer Stunde kostet 2 Euro, das Tagesticket gibt es für 6 Euro. Die Tickets können auch über die EasyPark-App gelöst werden. Wer ohne gültigen Parkschein erwischt wird, dem droht auch auf der Promi-Insel Sylt ein Bußgeld. Vielleicht führen diese Maßnahmen ja sogar dazu, dass mehr Menschen ihr Auto stehen lassen und mit dem Fahrrad oder mit einem der neuen Elektrobusse auf Sylt nach Kampen kommen.

Parkplatz bei Sturmhaube gebührenpflichtig: Autofahrer sind schuld
Als Begründung für die Entscheidung der Gemeinde Kampen nennt Bürgermeisterin Stefanie Böhm die „katastrophalen Parkgewohnheiten“ einiger Autofahrer, wie shz.de berichtet. Zum Teil seien Rettungsfahrzeuge nicht durchgekommen, Feuerwehrzufahrten zugeparkt und Behindertenparkplätze widerrechtlich genutzt worden.
„Da war keine Ordnung reinzukriegen“, so Böhm weiter. Nun sollen also die Autofahrer in Kampen durch Parkgebühren erzogen werden. Ob bei der Überprüfung der Parktickets auch das ordnungsgemäße Parkverhalten kontrolliert wird, bleibt offen. Was sagen Einheimische und Gäste, die teilweise schon Extra-Gebühren für ein Gedeck in einigen Restaurants auf Sylt zahlen müssen, zu dieser Entscheidung der Gemeinde Kampen?
Gemischte Reaktionen auf neue Parkgebühren in Kampen
In den sozialen Medien sind die Reaktionen auf den Beschluss der Gemeinde Kampen, ab April 2023 Parkgebühren bei der „Sturmhaube“ zu erheben, sehr gemischt. Als „abenteuerlich“ bezeichnet ein shz-Leser in einem Kommentar die Begründung der Gemeinde. Durch Abkassieren würden die „katastrophalen Parkgewohnheiten“ kaum unterbunden. Diese seinen vielmehr in der egoistischen Veranlagung einiger Zeitgenossen begründet.
„An jeder Ecke nur abkassieren“, beschwert sich ein anderer User auf Facebook. Doch viele zeigen auch Verständnis für die Entscheidung der Gemeinde Kampen. Das sei doch normal, Parkgebühren zu zahlen, sagen viele – nicht nur auf Sylt, sondern auch in Hamburg und anderswo. Auf vielen Parkplätzen in der Nähe der Sylter Strandbars und Strände sind schon lange Parkgebühren fällig. Eine Userin merkt noch an, auf der Nordseeinsel gäbe es immer noch mehr kostenfreie Parkplätze in Strandnähe als in anderen Urlaubsorten.