„Wir sagen Tschüss“: Kiosk am Autozug auf Sylt macht dicht
Reisende, die mit dem Autozug von Sylt aufs Festland fahren wollen, müssen sich bald selbst versorgen. Der Kiosk an der Autoverladung Westerland macht zu.
Westerland/Sylt – Noch schnell einen Kaffee oder ein Eis, bevor es auf den Autozug aufs Festland geht? Damit ist ab dem 1. April 2023 auf der Nordseeinsel Sylt erst mal Schluss. Der beliebte kleine Kiosk direkt an der Autoverladung in Westerland macht zu. Nach mehr als 20 Jahren gibt der aktuelle Betreiber den Laden auf, einen neuen Pächter gibt es noch nicht.
Name: | Sylt (friesisch Söl, dänisch Sild) |
Kreis: | Nordfriesland |
Länge: | ca. 38 Kilometer |
Fläche: | 99,14 km² |
Einwohner: | 18.118 (2019) 183 Einwohner/km² |
Bald kein Kiosk mehr an der Autoverladung in Westerland
„Nach über 20 Jahren sagen wir ‚Tschüss‘ zum Bistro & Shop am Autozug. Ab dem 01.04.2023 werden wir nicht mehr als Betreiber für unsere Kunden da sein“, heißt es auf der Facebook-Seite von „Voss – das Sylter PapierHaus“. Das Traditionsunternehmen hatte den Kiosk an der Autoverladung seit mehr als 20 Jahren gepachtet.
Aber wie sieht es jetzt mit der Versorgung der Reisenden aus, die mit dem Autozug über den Hindenburgdamm aufs Festland wollen? „Bisher gibt es wohl noch keinen neuen Pächter. Aber da gibt es bestimmt bald gute Ideen“, schreiben die aktuellen Betreiber in einer Antwort auf einen Kommentar auf Facebook. Bis dahin ist Selbstversorgung angesagt – oder ein Abstecher in das Westerländer Bahnhofsgebäude.
Kunden frustriert über Kiosk-Schließung am Autozug Sylt
Sylter und Gäste müssen gerade mit dem Verschwinden vieler beliebter Läden und Cafés klarkommen. Das gemütliche Café „Kleiner Kuhstall“, das definitiv für immer geschlossen bleibt, ist nur ein Beispiel. Entsprechend sind auch die Reaktionen in den sozialen Medien auf die Meldung zur Aufgabe des Kiosks am Autozug. „Und wieder eine gern besuchte und nützliche Einrichtung weg. Wahrscheinlich ersatzlos???!!!! Das macht alles nur noch traurig!“ schreibt ein User in der Facebook-Gruppe „Sylter Journal“ zur Kiosk-Schließung.
„Schon wieder eine Verschlechterung“, meint auch Franz S. „Mein alter Arbeitsplatz. War ein super schönes Arbeiten mit tollen Kolleginnen, tollen Stammkunden und hervorragenden Vorgesetzten“, schwärmt Heidi G. auf der Facebook-Seite des bisherigen Betreibers „Voss – das Sylter PapierHaus“ vom Kiosk am Autozug in Westerland. Und was kommt jetzt, fragen sich viele – so auch Doris S. vom „Sylter Journal“: „Es ist sehr schade, ich war immer gerne da auf ein schnelles Brötchen und lecker Kaffee. Hoffe, es kommt jemand rein der uns genauso verwöhnt.“

Neuer Pächter für Kiosk an der Autoverladung Westerland gesucht
Das Gebäude, in dem sich der Kiosk an der Autoverladung befindet, gehört dem Kommunalen Liegenschafts-Management (KLM), einem Betrieb der Gemeinde Sylt. Die will den kleinen Pavillon in Westerland jetzt neu verpachten, eine offizielle Ausschreibung dafür gibt es aber bisher nicht. Es kann also noch dauern, bis Reisende sich wieder direkt bei der Autoverladung mit Proviant versorgen können. Ob der neue Betreiber dann wieder einen Kiosk im bisherigen Stil eröffnet, ist ebenfalls offen.
Birte Volz, Chefin des ehemaligen Kiosk-Betreibers Voss, erzählt im Gespräch mit shz.de, sie könne sich vorstellen, dass dort wieder eine Art Kiosk reinkomme, vielleicht aber mit einem etwas anderen Angebot wie Döner oder Pizza. Urlauber und Einheimische dürfen also gespannt sein, für wen sich das KLM entscheidet. Dessen Hauptaufgabe ist nach eigenen Angaben übrigens, „auf Sylt lebende Menschen nachhaltig mit angemessenem und bezahlbarem Wohnraum zu versorgen.“ Keine einfache Aufgabe in Anbetracht der immer weiter steigenden Immobilienpreise auf Sylt.