Nach Quäl-Video aus Heide starten Unbekannte Hetzjagd auf die Täterinnen
In Heide schockierte eine Gewalttat unter jugendlichen Mädchen. Eine Gruppe hat eine 13-Jährige stundenlang gequält. Nun wird eine Hetzjagd gestartet.
Heide – Der Schock rund um die grausame Tat in Freudenberg, wo zwei Mädchen die 12-jährige Luise mit zahlreichen Messerstichen getötet haben sollen, sitzt noch tief. Nun erschüttert ein mutmaßliches Gewaltverbrechen unter Mädchen den Norden. Im schleswig-holsteinischen Heide im Kreis Dithmarschen soll eine Gruppe von 14- bis 17-Jährigen eine 13-Jährige stundenlang gequält haben. Wäre die Tat nicht schon schlimm genug, hat die Jugendbande ihre abscheuliche Tat sogar noch selbst gefilmt. Das Video der Tat landete später im Internet.
Nach Schock-Video aus Heide: Moderne Internet-Hetzjagd bei TikTok gestartet
Offenbar nur durch das Eingreifen eines Passanten hat die Gruppe von dem 13-jährigen Mädchen abgelassen. „Er hat die Gefahr erkannt, in der meine Tochter war, hat sie zu sich genommen, als sie ihn um Hilfe bat. Wir sind ihm sehr dankbar“, zitiert die SHZ.
Nun wird im Internet, insbesondere bei TikTok, eine Hetzjagd gegen die mutmaßlichen Täterinnen geführt. Auf einem augenscheinlich nur dafür vorgesehen Account wurden Fotos der möglichen Täterinnen gezeigt. Ohne die Fotos zu verfremden und mit dem Aufruf, die Bilder im gesamten Ort aufzuhängen.
Auf weiteren Accounts wurden sogar die zusätzlichen Instagram-Namen und Snapchat-Accounts der möglichen Täterinnen genannt. Ein Nutzer fragt sogar nach noch mehr Inhalten: „Mehr Informationen bitte, dann kann ich auch viel mehr machen“, schrieb ein Nutzer namens Basti unter eines der Videos. Jemand weiteres findet diese Hetzjagd im Internet nicht richtig: „Ich bin sprachlos. Die Namen der Täter gehören zur Polizei und nicht öffentlich ins Internet. Lösch das Video und gehe zur Polizei“, schreibt eine Nutzerin bei TikTok.
Ähnliche Hexenjagd gab es bereits im Fall Luise
Diese moderne Hexenjagd fand auch bei dem Tod von Luise statt. Dirk Peglow, Bundesvorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamte, sagte damals deutliche Wörter: „Die Verbreitung von persönlichen Daten oder Bildern mutmaßlicher Beschuldigter durch private Personen in sozialen Medien stellt eine moderne Form der Hexenjagd dar“, so Peglow gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).