1. 24hamburg
  2. Schleswig-Holstein

Brokstedt-Drama: Kieler Politiker sauer auf Hamburger Pannen-Justiz „Massive Fehler“

Erstellt:

Von: Sebastian Peters

Kommentare

Das Drama in Brokstedt beschäftige weiterhin die Behörden und deckt scheinbar ein Kommunikationsfehler der Behörden auf. Hamburg steht in der Kritik.

Kiel – Die tödliche Messerattacke in einem Zug zwischen Kiel und Hamburg hat Defizite in der Zusammenarbeit zwischen den Behörden beider Behörden offengelegt. Integrationsministerin Aminata Touré (Grüne) sagte, dass bestimmte Informationen aus Hamburg zum mutmaßlichen Täter Ibrahim A. nicht in Schleswig-Holstein angekommen seien. Sie fügte hinzu, dass die Behörden beider Länder sich fragen müssten, ob sie nicht an einigen Stellen hätten nachhaken müssen.

Sei schneller informiert: die Blaulicht-News direkt aufs Handy – ganz einfach via Telegram.

Brokstedt Messerattacke: Fehlende Kommunikation zwischen den Behörden

Bestimmte Informationen sind aus Hamburg bei uns nicht angekommen….ein Fehler hat stattgefunden

Aminata Touré (Integrationsministerin, Grüne)

Die Hamburger Justizsenatorin Anna Gallina (Grüne) wies die Kritik zurück, dass sie Ibrahim A. aus der Haft entlassen hatte. Sie betonte, dass die Freilassung gerichtlich entschieden wurde und es keine Möglichkeit gab, Auflagen zu erteilen. Die Hamburger Justizbehörde wies auf die Kontaktaufnahme mit der Ausländerbehörde Kiel hin, die spätestens seit Mai 2022 über die Inhaftierung von Ibrahim A. informiert gewesen sei.

Tobias Koch, CDU-Landtagsfraktionschef in Kiel, warf den Justizbehörden in Hamburg und Nordrhein-Westfalen ein eklatantes Versagen vor, weil diese wichtige Informationen nicht an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge oder die Ausländerbehörde in Kiel weitergegeben hätten. Koch bezeichnete dies als „Massive Fehler der Hamburger Justiz“ im Kieler Landtag.

Aminata Touré (r-l, Bündnis 90/Die Grünen), Ministerin für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung, Sabine Sütterlin-Waack (CDU), Ministerin für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport, und Kerstin von der Decken (CDU), Ministerin für Justiz und Gesundheit, beantworten die Fragen der Medienvertreter in einer Pause des Innen- und Rechtsausschusses des Landtags im Landeshaus. Der Innen- und Rechtsausschuss des Landtags beschäftigt sich mit dem tödlichen Messerangriff in einem Zug in Brokstedt. Bei der Zugattacke waren am 25. Januar eine 17-Jährige und ein 19-Jähriger getötet worden. Fünf Menschen wurden verletzt.
Aminata Touré (r-l, Bündnis 90/Die Grünen), Sabine Sütterlin-Waack (CDU) und Kerstin von der Decken (CDU) in der Pause des Innen- und Rechtsausschuss des Landtags in Kiel. © Marcus Brandt/dpa

Nach Brokstedt-Drama: „Massive Fehler der Hamburger Justiz“, so CDU-Mann Tobias Koch

Das Bundesamt für Migration hat noch keine Entscheidung getroffen, ob der subsidiäre Schutzstatus von Ibrahim A. zurückgenommen wird. Ein Abteilungsleiter in Kiel sagte, dass es nicht möglich war, ihm rechtliches Gehör zu geben, da er keinen festen Wohnsitz hatte. Wenn das Bundesamt Kenntnis von seiner Inhaftierung in Hamburg gehabt hätte, wäre es einfach gewesen, über seinen Schutzstatus zu entscheiden.

Täglich die Blaulicht-Nachrichten direkt ins E-Mail-Postfach.

Es ist wahrscheinlich, dass sein Schutzstatus zurückgenommen wird, nachdem er gehört wurde. Ob dies jedoch zu einer Abschiebung führen wird, bleibt abzuwarten. Es ist klar, dass es eine dringende Notwendigkeit gibt, die Zusammenarbeit zwischen den Behörden zu verbessern, um zukünftige Tragödien zu verhindern.

Auch interessant

Kommentare