Unerwünschte Kritik an Putin: Russe muss jahrelang ins Gefängnis
Erneut lässt Kreml-Herrscher Wladimir Putin einen Kritiker einsperren. Dieses Mal ging es um Kritik am Krieg Russlands in der Ukraine.
Moskau – Wladimir Putins Schurkenstaat schlägt wieder zu! Ein Moskauer Gericht verurteilte am Donnerstag einen Bahnarbeiter wegen mehreren Online-Posts, in denen er die russische Bombardierung der Ukraine kritisierte. Die Kommentare hatte er auf dem russischen sozialen Netzwerk VKontakte veröffentlicht. Darüber berichten das unabhängige Medium Meduza und die Moscow Times übereinstimmend berichtet.
„Während wir Kinder und Frauen töten, singen wir Lieder auf Channel One [Staatsfernsehen]“, schrieb Simonov. „Wir, Russland, sind gottlos geworden. Vergib uns, Herr!“ Simonov beschriftete auch ein Foto der Ruinen des Mariupol Drama Theaters mit dem Satz „Russische Piloten bombardieren Kinder“. Dafür gibt es sieben Jahre Gefängnis für den Mann.
Putin-Kritik bringt Russen für sieben Jahre ins Gefängnis
Das Timiryazevsky Bezirksgericht in Moskau befand ihn laut dem unabhängigen russischen Medienportal Mediazona des Verbreitens von „Fake News“ über das russische Militär für schuldig. Ermittler behaupteten, dass Simonov aus „politischem Hass“ gegenüber der Führung Russlands gehandelt habe und ihrer „Entscheidung, die russischen Streitkräfte zur Normalisierung der sozialen und politischen Situation in der Ukraine einzusetzen“.
Vergangenes Jahr stellte Russland die Verbreitung von Informationen über das Militär des Landes, die von der offiziellen Regierungsnarrative über die sogenannte „Spezialoperation“ in der Ukraine abweichen, unter Strafe. Während das neue Gesetz Haftstrafen von bis zu 15 Jahren für die Veröffentlichung von „wissentlich falschen Informationen“ über die Armee einführte, verhängte der Richter in der Anhörung am Donnerstag eine mildere siebenjährige Haftstrafe gegen Simonov.

Putin hat schon über 500 Menschen in Russland verhaften lassen
Simonovs Verteidigung betonte, dass er als Christ pazifistische Überzeugungen ausdrücke. Seit Moskau seine Invasion in der Ukraine gestartet hat, wurden laut der Menschenrechtsorganisation OVD-Info mehr als 500 Personen in Russland wegen kritischen Aussagen strafrechtlich verfolgt. Es ist also nicht das erste Mal, dass Kreml-Herrscher Putin Menschen wegen ihrer politischen Meinung ins Gefängnis steckt.
Ein Vater wurde in Russland verhaftet, weil sein Kind im Unterricht ein Bild zum Ukraine-Krieg gemalt hat, das als vermeintlich falsch angesehen wurde. Statt russische Erfolge zu feiern, ehrt das Mädchen darin die ukrainischen Kriegsopfer mit Papier und Stift. Dem Vater droht nun offenbar eine lange Haftstrafe und der kleinen Künstlerin ein Leben im Kinderheim. Hilfsorganisationen reagieren entsetzt auf die Vorfälle. (mse)