Russischer Soldat gesteht angeblich Morde an Kriegsgefangenen - „Sie müssen entsorgt werden“
Die Ukraine und Russland: Beide Seiten werfen sich Kriegsverbrechen vor. Jetzt soll ein russischer Soldat sogar mit Morden an Gefangenen geprahlt haben.
München/Charkiw - Der Ukraine-Krieg ist brutal und grausam. Und im Ukraine-Krieg geschehen wohl Verbrechen an Gefangenen. Das werfen sich zumindest beide Seiten vor - die Ukraine und Russland.
Ukraine-Krieg: Kiew untersucht tausende mutmaßlich russische Kriegsverbrechen
Laut dem ukrainischen Medienprojekt The Kyiv Independent, das sich auf die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft beruft, werden derzeit rund 80.000 mutmaßliche Kriegsverbrechen der russischen Invasionsarmee untersucht.
Hinweise auf Körperverletzung oder sogar Mord gibt es wohl immer wieder. Der ukrainische Geheimdienst Sluschba bespeky Ukrajiny (SBU) berichtete jetzt von einem angeblichen Telefonat, das er abgefangen habe. In dem abgehörten Gespräch soll ein russischer Soldat mit der Ermordung ukrainischer Kriegsgefangener geprahlt haben.

Davon berichtet das Nachrichtenportal t-online. „Das waren Kriegsgefangene. Es gab keinen Grund sie zu behalten, weil, wir hatten alle Informationen von ihnen bekommen. Sie müssen entsorgt werden“, soll der Mann demnach einem Bekannten in einem mitgeschnittenen Telefonat gesagt haben. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Ukraine-Krieg: Russischer Soldat gesteht angeblich Morde an Gefangenen
Dem Bericht zufolge soll es sich bei dem Beschuldigten um einen 28-jährigen Soldaten aus Nischni Nowgorod handeln, der mit 1,26 Millionen Einwohnern fünftgrößten Stadt Russlands, die etwa 400 Kilometer östlich von Moskau an der Einmündung der Oka in die Wolga liegt.
Der Mann soll laut SBU detailliert beschrieben haben, wie er seine Gefangenen getötet haben soll. „Ich habe es oft genug gemacht“, wird er laut t-online zitiert: „Ein Mensch muss erstochen werden. Das ist nicht das erste Mal für mich. Mir ist das egal.“ Der namentlich bekannte Mann solle zur Rechenschaft gezogen werden, hieß es aus Kiew.
Erst kürzlich hatte ein Video für großes Aufsehen gesorgt, das bei Social Media reihenweise geteilt wurde. Darauf war zu sehen, wie ein ukrainischer Kriegsgefangener mutmaßlich von einem Wagner-Söldner enthauptet wurde. Kiew bestätigte diese Anschuldigungen.
Kriegsverbrechen im Ukraine-Krieg: Kiew und Moskau beschuldigen sich jeweils
Noch ein Beispiel: Ein unbewaffneter ukrainischer Soldat soll erschossen worden sein, nachdem er den Satz „Ruhm der Ukraine“ gesagt habe. Kiew bekräftigte, dass sich jenes wirklich zugetragen hat, was auf einem schockierenden Video zu sehen war, das am 6. März in den sozialen Medien viral ging.
Die Bildsequenz soll mutmaßlich die Hinrichtung des ukrainischen Soldaten Oleksandr Matsievsky vom 163. Artillerie-Bataillon durch russische Besatzer in einem Schützengraben zeigen. Beide Seiten dementierten angebliche Kriegsverbrechen an Gefangenen wiederholt und vehement. (pm)