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Dubiose Soldaten-Suche im Internet: „Putins Koch“ rekrutiert weiter

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Von: Bedrettin Bölükbasi

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Im blutigen Ukraine-Krieg benötigt Russland neue Soldaten. Die Wagner-Söldnertruppe setzt Rekrutierungsbestreben fort – unter anderem auf einer Erwachsenen-Seite.

Moskau – Die Truppen von Kreml-Chef Wladimir Putin werden bei ihrer aktuellen Offensive in der Ukraine von schweren Verlusten geplagt. Ein Nato-Beamter sprach gegenüber dem Guardian zuletzt von täglich bis zu 1500 Verlusten. Besonders beim Angriff auf die umkämpfte Stadt Bachmut sieht es für das russische Militär düster aus.

An der Bachmut-Offensive ist vor allem die Wagner-Söldnertruppe von Jewgeni Prigoschin beteiligt. Um das Defizit an Kämpfern beseitigen zu können, greift der als „Putins Koch“ bekannte Söldner-Chef nun zu ungewöhnlichen Methoden.

Rekrutierungen für Wagner: Putins Privatarmee sucht nach neuen Kämpfern im Internet

Auf einer russischen Homepage, einer weltweit bekannten Erwachsenen-Seite, tauchten in den letzten Tagen plötzlich neue Werbungen auf, wie das ukrainische Nachrichtenportal Ukrainska Prawda berichtete. In dem Video ist zu sehen, wie eine Frau ein Lollipop verzehrt, während eine weitere weibliche Stimme im Hintergrund ankündigt: „Wir sind die erstaunlichste Privatarmee in der Welt.“

„Wir rekrutieren aus allen Regionen Russlands“, heißt es in der Werbung weiter. Die Stimme fordert von den Besuchern der Internetseite schließlich aufzuhören, sich zu vergnügen und sich stattdessen bei Wagner zu bewerben. Am Ende taucht eine Telefonnummer auf, die in Verbindung mit der Söldnertruppe stehen soll.

Wagners Chef Prigoschin wirbt für neue Kämpfer: Werbespots auf Erwachsenen-Seite

Doch die neue Rekrutierungsmethode von Prigoschins Gruppe dauerte nicht lange. Nur wenige Tage nach ihrem Beginn wurden die Werbungen von der Erwachsenen-Seite entfernt. Dies bestätigte Prigoschin in einer Stellungnahme gegenüber dem russischen Nachrichtenportal Live24.ru persönlich. Seine Erklärung: Die Werbung wirkte sich negativ auf die Verweildauer auf der Webseite auf – und das nicht nur in Russland. Schließlich, so Prigoschin, wollten nicht nur Russen, sondern sogar auch Amerikaner Teil von Wagner werden.

Es handle sich zwar um eine gute Werbung für seine Söldner-Truppe, doch auf den Umsatz der Erwachsenen-Seite habe der Spot einen „negativen Effekt“. Dennoch rief er die entsprechenden Internetseiten dazu auf, die Platzierung von Werbungen der Wagner-Gruppe zu erlauben. „Lasst die, die eure Seiten besuchen, zu uns kommen. Wir zahlen auch“, sagte der Chef der Söldner-Truppe. (bb)

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