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Oligarch lässt Luxusjacht „Alfa Nero“ zurück: Zwangsverkauf droht

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Von: Michelle Brey

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Ein Bild der Luxus-Yacht „Alfa Nero“ aus dem Jahr 2011.
Ein Bild der Luxusjacht „Alfa Nero“ aus dem Jahr 2011. © IMAGO / imagebroker

Die Jacht des russischen Milliardärs Andrej Gurjew soll verkauft werden. Sie liegt „verlassen“ in einem Hafen Antiguas und Barbudas.

Hamburg - Der Ukraine-Krieg rückte die Reichtümer russischer Oligarchen und Milliardäre von Beginn an in den Fokus. Neben Waffenlieferungen aus dem Westen wurden harte Wirtschaftssanktionen gegen das Land und seine Elite um Kreml-Chef Wladimir Putin verhängt.

Nicht nur das Vermögen von etlichen Oligarchen wurde eingefroren, auch Luxusjachten stehen im Mittelpunkt. Nach Fluchtversuchen mit Jachten verschiedener Oligarchen in zwei Länder lässt einer sein Schiff wohl im Stich.

Ukraine-Krieg: Luxusjacht von russischen Oligarch seit 2022 auf schwarzer Liste der USA

Milliardär Andrej Gurjew ist einer der russischen Milliardäre, die von den Sanktionen betroffen sind. Er ist der ehemalige Chef des Dünger-Riesen PhosAgro. Gurjew gehört in Großbritannien das Anwesen Witanhurst. Angaben des US-Finanzministeriums zufolge ist es das zweitgrößte Anwesen in London nach dem Buckingham Palace.

Auch die mehr als 80 Meter lange Luxusjacht „Alfa Nero“, vom US-Finanzministerium 2022 auf eine schwarze Liste gesetzt, gehört dem Oligarchen. Einem Bericht des Finanzministeriums zufolge ist Gurjew „ein enger Mitarbeiter des Präsidenten der Russischen Föderation, Wladimir Putin“. Er sei 2001 in den Föderationsrat der Föderalen Versammlung der Russischen Föderation berufen worden und dort bis 2013 im Amt geblieben.

Berichten der britischen Zeitung The Guardian gehörte „Alfa Nero“ zu einer von mindestens sechs Jachten, die ihr Ortungssystem (sogenannte AIS-Sender, ein automatisches Identifikationssystem) abgeschaltet hatte - vermutlich um Sanktionen zu entgehen. Mehr als zwei Monate später sei das Schiff dann dem Bericht zufolge in Antigua und Barbuda (Karibik) aufgetaucht. Laut einem lokalen Bericht von Loop Carribean News soll das Schiff im Hafen von Falmouth liegen und nicht mehr bewegt worden sein. Der Meinung der Regierung zufolge ist die „Alfa Nero“ im Wesentlichen „verlassen“.

Luxusjacht von russischen Oligarch soll während des Ukraine-Kriegs verkauft werden

Die Regierung versuche, eine zukünftige Gefahr zu verhindern. Denn das Luxusschiff würde nicht von seinem Besitzer gewartet werden, hieß es von einem Regierungssprecher dem Lokalmedium zufolge. Ein Verkauf des Schiffs soll in die Wege geleitet werden. Dazu seien auch die Behörden der Vereinigten Staaten verständigt worden.

In einem Kabinettsschreiben wurde Loop Carribien News zufolge das weitere Vorgehen für einen Verkauf beschrieben. Demnach soll eine Verkaufsanzeige über einen Zeitraum von zehn Tagen in den Medien platziert werden, um gesetzliche Voraussetzungen für einen Zwangsverkauf zu erfüllen. Des Weiteren sei das Schiff in dem Schreiben als „Gefahr für die Schifffahrt und den Hafen“ erklärt worden. Sollte Gurjew die Jacht innerhalb der zehn Tage nicht beanspruchen, würde sie an den Meistbietenden verkauft werden.

Indes setzt sich der Krieg in der Ukraine weiter fort. Russland erlitt zuletzt schwere Verluste. (mbr)

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