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Smarte Bomben im Krieg: USA lassen Ukraine neue Superwaffen testen

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Ukrainische Streitkräfte sollen in diesem Jahr smarte Bomben mit großer Reichweite erhalten. Dadurch könnte die russische Armee in Bedrängnis geraten.

München – Die ukrainische Luftwaffe ist nun in der Lage, smarte Bomben, sogenannte Joint Direcht Attack Munition - Extended Range, kurz JDAM-ER, gegen russische Streitkräfte einzusetzen. Dies sagte laut Angaben von thedrive.com James Hecker, der europäische Oberste Offizier der amerikanischen Luftwaffe. Diese Bomben wären demnach in der Lage, dank ihrer ausklappbaren Flügel Ziele in einer Reichweite von bis zu 72,5 Kilometer zu treffen. Zum Vergleich: herkömmliche JDAMs haben eine Reichweite von 28 Kilometern. Allerdings wäre der Vorrat der Ukraine an diesen Bomben derzeit noch relativ klein. Vor einigen Tagen äußerte sich Hecker zu weitere Details bezüglich der neuen smarten Bomben für die Ukraine.

„Kürzlich haben wir einiges an Präzisionsmunition in die Ukraine schaffen können, welche über eine erweiterte Reichweite verfügt, etwas weiter geht als eine frei fallende Bombe und präzisionsgelenkt wird“, sagte Hecker laut thedrive.com während einer Pressekonferenz. Laut Hecker wäre die Bomben bereits vor etwa drei Wochen in die Ukraine geliefert worden. Abgeschossen werden könnten diese dann unbestätigten Berichten zufolge von ukrainischen Kampfjets wie die MiG-29 und der Su-27, wie das österreichische Internetportal futurzone.at berichtet. Dank der JDAM-ER-Bomben sei es der Ukraine nun möglich, Ziele zu treffen, die zu weit entfernt für andere Munitionstypen wären, so Hecker. Allerdings sei die Anzahl der smarten Bomben, die er Ukraine gegenwärtig zur Verfügung ständen, begrenzt. Zusätzlich könnte der Ukraine demnächst eine weitere Superwaffe zur Verfügung stehen.

JDAM ER GPS gelenkte Bombe am einem Flugzeug
Eine JDAM-ER GPS-geleitete Rakete (Symbolbild) © IMAGO / Stock Trek Images

Smarte Bomben von der USA für die Ukraine könnten für Russland zum Problem im Krieg werden

Allerdings habe die Ukraine genug, dass es für ein paar Angriffe reichen werde, erklärte Hecker laut The Warzone. Die genaue Ausstattung der JDAM-ERs, welche die Ukraine bisher erhalten hat, ist noch unklar. Laut Hecker tragen die Bomben die Bezeichnung GBU-62. Die einzige bisher bekannte Variante der GBU-62 scheint laut laut thedrive.com die GBU-62(V) 1/B zu sein, auch bekannt als die Quickstrike-ER. Diese Waffe kombiniert die Ausstattung der JDAM-ER mit der über 900 Kilogramm schweren Mk 64 Quickstrike-Seemine. Allerdings seien Quickstrike-Minen laut der Internetseite nicht als Allzweck-Angriffswaffen gedacht. Deshalb sei wahrscheinlicher, dass die für die Ukraine bestimmten JDAM-ERs im Kern eher traditionelle Bomben verbaut hätten. Auch bestehe die Möglichkeit, dass die Sprengköpfe ehemalige Quickstrike-Minen seien, die in normale Standardbomben umgewandelt wurden. Diese Bomben könnten ein ernstes Problem für die russische Seite darstellen.

Schon die Standard-Version ist laut thedrive.com eine präzisionsgelenkte „Fire-and-forget“-Waffe. Das bedeutet, nach Abschuss der Bombe auf ein stillstehendes Ziel kann der Pilot im Anschluss direkt umkehren, um Abstand zwischen sich und der feindlichen Verteidigung zu bekommen. Dank dem zusätzlich verbauten innerem Navigationssystem sollte die Bombe selbstständig einen gewissen Grad an Genauigkeit aufrechterhalten, selbst wenn das GPS-Signal blockiert oder anderweitig verloren gegangen ist. Die Flügel der smarten Bombe vergrößern die Reichweite der Waffe und tragen zur Beständigkeit der Bombe bei. Mit der Bombe hätte die Ukraine so eine Waffe in der Hand, die nicht nur an Reichweite, sondern auch an Präzision einen großen Vorteil für die ukrainische Armee mit sich bringt. Kürzlich hatte der russische Präsident Wladimir Putin erklärt, dass Waffenlieferungen „in gewisser Weise“ Kriegsbeteiligung sei. (Niklas Müller)

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