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Russische Kriegsschiffe im Mittelmeer gesichtet: Italienische Marine warnt vor „Zwischenfall“

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Von: Patrick Mayer

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Das italienische Patrouillenschiff „Orione“ der im Mittelmeer. (Symbolfoto)
Das italienische Patrouillenschiff „Orione“ der im Mittelmeer. (Symbolfoto) © IMAGO / Cover-Images

Aufgrund erhöhter Präsenz russischer Kriegsschiffe im Mittelmeer warnt die italienische Marine vor einem Vorfall. Der Marinechef nennt die Anzahl gesichteter Schiffe und U-Boote.

München/Rom - Ist das eine weitere Provokation durch Russland-Machthaber Wladimir Putin? Und zwar an völlig anderer Stelle als im Ukraine-Krieg oder an der Nato-Ostflanke?

Mittelmeer: Italienische Marine berichtet von russischen Kriegsschiffen

Die italienische Marine hat von einer deutlich erhöhten Präsenz russischer Kriegsschiffe und U-Boote im Mittelmeer berichtet sowie vor einem möglichen „Zwischenfall“ gewarnt. Das berichten die italienischen Nachrichtenagenturen Agi und Ansa laut dem Spiegel.

„Das Risiko eines Zwischenfalls ist gegeben und wenn es passiert, dann weiß niemand, wie es endet“, sagte demnach Marinechef Enrico Credendino vor dem Verteidigungsausschuss des Parlaments in Rom.

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Credendino schilderte den Nachrichtenagenturen zufolge von einem „beachtlichen Anstieg“ der Anzahl „russischer Kriegsschiffe im Mittelmeer“. Die Militärpräsenz sei sogar noch größer als zu Zeiten des Kalten Krieges, heißt es weiter.

Mittelmeer: Italien sieht keine „direkte Bedrohung“ durch Russland

Zwar sei die Präsenz Russlands im Mittelmeer keine „direkte Bedrohung für das nationale Territorium“, dennoch würden dadurch Spannungen steigen, erklärte der italienische Militär. „Bis vor ein paar Wochen“ seien noch 15 russische Kriegsschiffe und drei U-Boote im Mittelmeer gesichtet worden, erzählte Credendino laut dem Bericht.

Das Risiko eines Zwischenfalls ist gegeben und wenn es passiert, dann weiß niemand, wie es endet.

Enrico Credendino, italienischer Marinechef

Russische Kriegsschiffe tauchen immer wieder im Mittelmeer auf. Dieses hat auch für das transatlantische Verteidigungsbündnis Nato eine gehörige strategische Bedeutung. Seit Herbst ist beispielsweise der amerikanische Flugzeugträgerverband „USS George HW Bush“ für Übungen zwischen Griechenland und Italien auf Kreta stationiert.

Mittelmeer: USA haben mehr Kriegsschiffe nach Spanien und Griechenland verlegt

Die griechische und die italienische Marine sowie die US-Navy arbeiten hier eng zusammen. US-Präsident Joe Biden und Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez hatten zudem im vergangenen Juni angekündigt, dass auf der gemeinsam genutzten südspanischen Basis Rota bei Cádiz künftig sechs statt bisher vier US-Zerstörer permanent einsatzbereit sein sollen. Die Zahl der in Rota stationierten US-Soldaten sollte von 1200 auf 1800 erhöht werden.

Auch wirtschaftlich spielt das Mittelmeer eine große Rolle. Laut Spiegel verläuft gut ein Drittel des Welthandels über das Mittelmeer. In der jüngeren Vergangenheit wurden zudem immer wieder Bedenken laut, der russische Präsident Putin wolle verstärkt den afrikanischen Kontinent unter russischen Einfluss bringen, weshalb sich auch zunehmend die Frage gestellt wird, was Putin vor Afrikas Küste treibt? (pm)

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