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Verzweifelt und verloren? Russische Soldaten berichten von Planlosigkeit im Ukraine-Krieg

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Von: Linus Prien

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Verzweiflung von russischen Soldaten an der Front: Ein Video zeigt verunsicherte russische Soldaten. Ihre Botschaft senden sie direkt an Putin.

Moskau – Aus russischer Perspektive sollte der Ukraine-Krieg wohl nur einige Tage andauern. Man hatte sich erhofft, auf einen Feind zu treffen, der sich innerhalb kurzer Zeit geschlagen gibt. Doch so kam es nicht. Nach vielen Gefechten in der Ostukraine und fast einem Jahr Kriegshandlungen, nach einer Teilmobilmachung, beordert vom russischen Präsidenten Wladimir Putin verteidigt sich die Ukraine weiterhin.

Ein russischer Soldat in der Ostukraine (Symbolbild).
Ein russischer Soldat in der Ostukraine. (Symbolfoto) © IMAGO/Evgeny Biyatov

Eine Konstante, die sich durch den Krieg zog, war die Unterversorgung von Teilen der russischen Streitkräfte. Es fehlte an Munition, Nahrung und nicht zuletzt an Kommunikationsausrüstung, um die Angriffe gegen den ukrainischen Feind zu koordinieren. Jetzt kursiert ein Video von russischen Soldaten im Internet, das ebenfalls von mangelnder Koordination der Streitkräfte Russlands zeugt.

Ukraine-Krieg: Russische Soldaten bemängeln Lage in der Ostukraine

Auf dem Video sind russische Streitkräfte zu sehen, die sich an ihre Vorgesetzten und den Präsidenten Wladimir Putin richten. Die Soldaten beschweren sich über mangelnde Ausbildung. Sie wurden gemeinsam im Januar in die Ukraine entsandt, wo die Gruppe aufgeteilt und unterschiedlichen Einheiten zugeteilt wurden.

„Es gab keine Kommunikation zwischen unseren Vorgesetzten und uns“, berichten die Soldaten. „Der einzige Offizier, der bei uns geblieben ist, sagte uns, er sei nicht unser Vorgesetzter.“ Im Anschluss wurde den Soldaten mitgeteilt, dass ihr Regiment aufgelöst wurde und sie nun Teil der selbsternannten Volksarmee Donezk sein.

Ukraine-Krieg: Russische Soldaten müssen zahlen oder an die Front

Weiter heißt es von den Soldaten aus Russland, dass sie als Infanteristen in der Ukraine dienen sollten und dafür kurze Übungseinheiten hatten. Nach einer gewissen Zeit wurde den Soldaten jedoch weitere Ausbildung verwehrt. Wer weiter an den Schießstand wollte, musste zahlen, damit sich die Einheiten Benzin leisten konnten. Wer nicht zahlen wollte, wurde an die Front geschickt, so die Soldaten. Auch die Truppenausweise der Soldaten wurden angeblich eingesammelt und mit Stempeln versehen, die keine Auftragsnummern oder Stempel eines Kommandeurs beinhalteten: „Wir wissen nicht einmal, wer unser Kommandeur ist und zu welcher Einheit wir gehören“, sagen die Truppen. (lp)

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