Schickt Putin Atom-Schiffe in die Ostsee? Neue Details bekannt
International wird ein russischer Atom-Schlag befürchtet. Präsident Putin drohte bereits mehrfach damit. Der norwegische Geheimdienst warnt nun.
International wird ein russischer Atom-Schlag befürchtet. Der norwegische Geheimdienst spricht eine Warnung aus. Fachleute ordnen die Gefahr ein.
Update vom Mittwoch, 15. Februar, 22.45 Uhr: Offenbar gibt es derzeit keine Hinweise darauf, dass Russland tatsächlich Schiffen mit Atomwaffen in der Ostsee lagert. Der eingangs zitierte Bericht des Nachrichtenportals Politico (s. Erstmeldung) wurde korrigiert. Anlass dessen war wohl eine Fehlinterpretation überregionaler Medienberichte des Geheimdienstberichtes aus Norwegen. Demnach ist es mittlerweile „höchst unwahrscheinlich“, dass der norwegische Geheimdienstbericht so interpretiert werden könnte, dass Russland seine Atom-Schiffe in der Ostsee eingesetzt habe. Dahingehend wird der leitende Forscher am UN-Institut für Abrüstungsforschung, Pavel Podvig, von Politico zitiert. Auch die USA und andere Geheimdienste hätten über solche Aktivitäten derzeit keine Informationen, heißt es.

Auch Atomwaffen-Experte Frank Sauer schätzt die Lage ähnlich ein. Dem ZDF sagte er, dass die taktischen Atomwaffen Russlands, auch die seegestützten, zentralgelagert seien. „Wenn diese Flotte tatsächlich nuklear bestückt worden wäre, dann müssten westliche Geheimdienste das eigentlich beobachtet haben“, so Sauer. Nach aktuellem Kenntnisstand seien keine Atomsprengköpfe auf Schiffen in der arktischen See nördlich von Norwegen unterwegs. Außer dem Geheimdienst in Oslo warnte bislang kein Geheimdienst der Nato-Staaten vor einer weiteren nuklearen Aufrüstung Russlands.
Russland im Ukraine-Krieg: Schickt Putin Atom-Schiffe in die Ostsee?
Erstmeldung: Oslo/Moskau – Im Ukraine-Krieg droht Russland seit Wochen mit der nächsten Stufe der Eskalation: einer erneuten Offensive im Donbass. Westliche Verbündete der Ukraine liefern unter anderem Panzer, um die Truppen darauf vorzubereiten. Der Kreml warnte zuletzt die Nato vor weiteren „Feindseligkeiten“. „Sie versucht ihr Bestes, um ihre Verwicklung in den Konflikt um die Ukraine so deutlich wie möglich zu machen“, erklärte Dmitri Peskow, Sprecher von Präsident Wladimir Putin, laut Angaben der Nachrichtenagentur Reuters.
Im Falle einer Ausweitung des Ukraine-Konflikts auf weitere Gebiete könnte Norwegen zum ersten Ziel von Russland werden. Davon geht jedenfalls der norwegische Geheimdienst in Oslo aus. In einer Risikoanalyse heißt es, dass Russland „unberechenbar“ sei. Darin wird auch auf Atomwaffen Bezug genommen. Diese hätten für Putin angesichts des Ukraine-Kriegs enorm an Bedeutung gewonnen, so der Nachrichtendienst in Norwegen. Für die Nato sei das eine „ernsthafte Bedrohung“. Das berichtet fr.de.
Russland rüstet Flotte auf: Norwegischer Geheimdienst warnt vor Atomwaffen – „unberechenbar“
Dem Bericht nach rüstet Russland die Flotte in der Ostsee bereits auf. Schiffe, die zuletzt im Kalten Krieg eingesetzt wurden, sollen ausgelaufen sein. Laut Angaben des norwegischen Geheimdienstes können diese Atomwaffen beherbergen. Das Nachrichtenportal Politico berichtet zudem, dass es bislang keinerlei Aufzeichnungen gab, dass Russland diese Schiffe einsetzen will: ein Novum nach rund 30 Jahren.

Allerdings ordnet der norwegische Geheimdienst die Lage ein: Moskau spiele seit geraumer Zeit „absichtlich“ mit der international verbreiteten Angst vor einem russischen Atomwaffeneinsatz. Ob und wann Putin, dies autorisiere, sei völlig unklar. Neben Putins Drohungen gibt es in Russland immer wieder Forderungen nach nuklearen Mitteln. In Italien wurden diese bereits aufgenommen und davor gewarnt.
In der Ukraine haben Truppen offenbar ein russisches Atomwaffen-Lager im Fokus: Auf der durch Russland illegal annektierten Halbinsel Krim sollen sich Bestände befinden.
Hinweis der Redaktion
Die Angaben stammen teilweise von Kriegsparteien um Ukraine-Konflikt. Diese sind nicht unmittelbar auf unabhängige Weise verifizierbar.
(tu mit dpa/AFP)