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Olaf Scholz kandidiert für SPD als Kanzler Deutschlands – Hamburgs Ex-Bürgermeister will Angela Merkel (CDU) beerben

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Von: Christian Domke Seidel

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Olaf Scholz ist Kanzlerkandidat der deutschen Sozialdemokraten. Hamburgs ehemaliger Bürgermeister will nach der Bundestagswahl 2021 CDU-Kanzlerin Angela Merkel beerben. 

Hamburg/BerlinOlaf Scholz wird die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) als Kanzlerkandidat in den Bundestagswahlkampf 2021 führen. Der Vorgänger von Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher* (SPD) ist aktuell bereits Vizekanzler in einer großen Koalition. Geht es nach der SPD, beerbt der 62-jährige deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Deutscher Bundesminister für FinanzenOlaf Scholz
Geboren14. Juni 1958 (Alter 62 Jahre), Osnabrück
EhepartnerinBritta Ernst (verh. 1998)
ParteiSozialdemokratische Partei Deutschlands
AusbildungUniversität Hamburg
BücherHoffnungsland: Eine neue deutsche Wirklichkeit

Olaf Scholz wird SPD-Kanzlerkandidat: Hamburgs Ex-Bürgermeister soll Angela Merkel beerben

„Jetzt ist es raus: Auf Vorschlag unserer Vorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans haben mich Präsidium und Vorstand der SPD gerade einstimmig als Kanzlerkandidaten nominiert. Ich freue mich auf einen tollen, fairen und erfolgreichen Wahlkampf in einem starken Team“, schreibt Olaf Scholz auf Twitter. Übrigens: In der Talkshow von Markus Lanz wurde diese Entscheidung hitzig diskutiert*.

Olaf Scholz steht vor einem Schild der SPD und hält eine Rede. Das Mikrofon hat er in der rechten Hand, die linke ist zu einer Faust geballt.
Olaf Scholz (62) ist SPD-Kanzlerkandidat. Der ehemalige Bürgermeister Hamburgs wird seine Partei in die Bundestagswahl 2021 führen. © Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa/picture alliance

Die Partei beendet damit alle Spekulationen rund um eine der wichtigsten Personalien in den kommenden Monaten. Die Debatte rund um einen Kanzlerkandidaten überschattet so auch nicht die Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen, wie zuletzt von Partei-Genossen von Olaf Scholz (62) befürchtet worden war.

Bundestagswahl 2021: SPD gibt als erste Partei ihren Kanzlerkandidaten bekannt

Olaf Scholz wuchs in Hamburg-Rahlstedt auf und begann in der Hansestadt auch seine politische Karriere. 1975 trat er den Jusos bei – der Jugendorganisation der SPD. Von 1982 bis 1988 war er sogar deren stellvertretender Bundesvorsitzender. In den Folgejahren sollte er sich innerhalb der Partei immer weiter nach oben arbeiten. So war er von 1994 bis 2004 (und von 2009 bis 2018) Kreis- und Landesvorsitzenden in Hamburg.

Auch reüssierte er in Hamburg in diversen Ämtern. 2001 machten ihn die Wähler zum Hamburger Innensenator. Er wurde dadurch Nachfolger von Hartmuth Wrocklage (SPD). 2007 folgte der Ruf der Bundespolitik. Im Kabinett von Angela Merkel war er bis 2009 Bundesminister für Arbeit und Soziales.

Olaf Scholz (SPD): Karriere in Hamburg und in Berlin – Vizekanzler will bei Bundestagswahl 2021 aufsteigen

Für die Bürgerschaftswahl 2011 kommt Olaf Scholz jedoch als Spitzenkandidat wieder zurück nach Hamburg. Unter seiner Führung erreicht die Partei die absolute Mehrheit und der gebürtige Osnabrücker wird erster Bürgermeister von Hamburg. Zwar verliert seine Partei bei der Bürgerschaftswahl 2015 die absolute Mehrheit, durch eine Koalition mit den Grünen bleibt Olaf Scholz jedoch im Amt.

Als im Jahr 2018 auf Bundesebene eine große Koalition gebildet wird, kehrt Olaf Scholz als Bundesminister der Finanzen und stellvertretender Bundeskanzler für die SPD zurück nach Berlin. Sein Nachfolger in Hamburg wird Peter Tschentscher.

Die Nominierung von Olaf Scholz zum Kanzlerkandidaten sei eine überraschende Wendung, berichtet der Münchner Merkur. Dabei zitiert die Zeitung SPD-Chefin Saskia Esken: „Wir wissen, dass diese Entscheidung für einige eine unerwartete Wendung darstellt. Wir bitten um Vertrauen in unseren Weg.“ Überraschend auch deshalb, da sich Jusos-Chef Kevin Kühnert in der ZDF-Talkshow „Markus Lanz“ subtil gegen Olaf Scholz aussprach – er spaßeshalber sogar Markus Lanz angeboten hat, Kanzlerkandidat für die SPD zu werden, 24hamburg.de berichtete darüber ausführlich.

SPD zeigt sich geschlossen: Kanzlerkandidat Olaf Scholz kriegt viel Lob von Parteikollegen

Erst am Samstag, 8. August 2020, hatte der SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil gesagt, dass seine Partei zwar die erste sein wolle, die einen Kanzlerkandidaten nennt, legt sich für die Ankündigung aber auf den Spätsommer fest, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Trotz dieser Überraschung unterstützt Lars Klingbeil die Nominierung. Über Twitter richtete er aus: „Das enge Team aus Partei, Fraktion, Regierung und nun auch Kandidat ist perfekt. Wir sind bereit und ich hab richtig Bock auf Wahlkampf 2021!“

Olaf Scholz und Angela Merkel gemeinsam bei einer Sitzung in Berlin.
Olaf Scholz (SPD) und Angela Merkel (CDU) in trauter Zweisamkeit. Zur Bundestagswahl 2021 wird die Kanzlerin nicht noch einmal antreten. © Kay Nietfeld/dpa/picture alliance

Demonstrativ üben die Sozialdemokraten derzeit in den sozialen Medien den Schulterschluss. SPD-Vorsitzender Norbert Walter-Borjans lässt wissen: „In dieser engen Zusammenarbeit haben wir Olaf Scholz als einen verlässlichen und am Team orientierten Partner erlebt, der für sozialdemokratische Politik für dieses Land kämpfen kann und will und der mit uns die Vision einer gerechten Gesellschaft teilt.“

Auch Außenminister Heiko Maas ist voll des Lobes für seinen Parteikollegen: „Für eine Kandidatur mit Wumms und einen sozialdemokratischen Kanzler in Deutschland: Wir stehen hinter Dir, Olaf Scholz!“. Dieser könnte möglicherweise gegen Grünen-Chefin Annalena Baerbock antreten, die von Markus Lanz als Kanzlerkandidatin ins Spiel gebracht wurde*. * 24hamburg.de und Merkur.de sind Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

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