1. 24hamburg
  2. Politik

Slomka entgleitet lachend das Gesicht, als SPD-Chef sich zu Schröder rausredet: „Das ist kein ‚jeder Name‘“

Erstellt:

Von: Hannes Niemeyer

Kommentare

160 Jahre SPD: Das Jubiläum ist Thema im „heute journal“. Als es um Altkanzler Schröder geht, muss Moderatorin Slomka ihren Interview-Gast, SPD-Chef Mützenich, lachend unterbrechen.

Berlin – Endlich Feier-Stimmung in der SPD. Nach den zuletzt doch eher anstrengenden Wochen in der Ampel-Koalition, geprägt von der Graichen-Affäre der Grünen und dem Dilemma um Habecks Heiz-Gesetz, gibt es bei den Sozialdemokraten mal wieder einen Grund, freudig die Gläser zu erheben. Die Partei feiert dieser Tage ihren 160. Geburtstag. Am 23. Mai 1863 wurde der Deutsche Arbeiterverein in Leipzig gegründet, aus ihm ging später die SPD hervor. Heute, besagte 160 Jahre später, feiert die Partei gleich drei Tage lang ihre beachtliche Bestehenszeit.

Am Tag des Jubiläums selber, dem 23. Mai 2023, beschloss auch das „heute journal“, diesen besonderen Tag zu würdigen. Samt Interview von Moderatorin Marietta Slomka mit dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Rolf Mützenich. Ohne kritische Fragen konnte der sich trotz des feierlichen Tages aber nicht aus der Affäre ziehen. Mützenich musste sich zunächst Fragen zur verschobenen Bundestagsberatung über das geplante neue Heizungsgesetz gefallen lassen. Erst zum Ende ging das Gespräch dann in Richtung Jubiläum – allerdings weniger gratulierend, mehr kritisch.

Slomka interviewt Mützenich zum SPD-Jubiläum: Auch Altkanzler Schröder Thema im „heute journal“

Im Zentrum: Mal wieder Gerhard Schröder. Der Ex-Bundeskanzler sorgte seit Beginn des Ukraine-Krieges bereits mehrfach mit seiner Putin-Nähe und Aussagen rund um das brutale Vorgehen in der Ukraine für Kopfschütteln. Und obwohl Schröder neben Willy Brandt, Helmut Schmidt und dem aktuellen Kanzler Olaf Scholz einer von vier SPD-Bundeskanzlern Deutschlands ist, wurde der 79-Jährige bei den Feierlichkeiten offenbar außer Acht gelassen.

„Bei den Festtagsreden heute wurde ein sozialdemokratischer Kanzler heute gar nicht mehr erwähnt: Gerhard Schröder“, legte Slomka im Gespräch mit Mützenich daher auch gleich kritisch los. Mützenich spielte den Ahnungslosen. Er habe „überhaupt nicht bei diesen Festlichkeiten rausgehört, dass man irgendwen nicht erwähnt“, erklärte der Fraktionschef. Unter Verweis auf die „große Tradition“ der Partei gab er an: „Da kann nicht jeder Name auch noch vorgelesen werden“. Ein Satz, der bei ZDF-Moderatorin Slomka offenbar wie ein schlechter Witz ankam.

Mützenich im „heute journal“-Interview mit Marietta Slomka: Plötzlich musste die Moderatorin ungläubig lachen.
Mützenich im „heute journal“-Interview mit Marietta Slomka: Plötzlich musste die Moderatorin ungläubig lachen. © Screenshot / ZDF Mediathek

Mützenich weicht im „heute journal“ Schröder-Frage aus – Moderatorin Slomka prustet überrascht los

Postwendend unterbrach Slomka bereits prustend den SPD-Politiker in seinen Ausführungen. „Das ist ein Bundeskanzler, Herr Mützenich, ein ehemaliger. Kein ‚jeder Name‘“. Lachend entglitten ihr dabei ein wenig die Gesichtszüge über die Aussagen Mützenichs. Der SPD-Chef machte allerdings unbeirrt weiter. Man müsse darauf achten, eben die Geschichte zu würdigen, „und nicht einzelne Personen. Wir bestehen aus einer Mitgliederpartei, über 400.000. Das macht stolz. Viele von uns achten nicht sozusagen auf ihre eigenen Befindlichkeiten, sondern auf das, was sie mit der sozialdemokratischen Partei auch erreichen“. Den Namen Schröder nimmt Mützenich weiterhin nicht in den Mund.

Der Status als eine Art „Persona non grata“ in der SPD hat sich für Gerhard Schröder derweil in den letzten Wochen weiter verstärkt. Unter anderem gab es großes Aufsehen, als der Ex-Kanzler am 9. Mai den „Tag des Sieges“ in der russischen Botschaft feierte. Seine Ehefrau Soyeon Schröder-Kim verlor wegen der Teilnahme an dem Fest gar ihren Job. Für einen Parteiausschluss haben seine Verfehlungen allerdings nicht gereicht. Mitte Mai entschied die SPD-Schiedskommission, dass Schröder in der Partei bleiben dürfe. (han)

Auch interessant

Kommentare