„Wärmeberg“ verspricht neue Rekordtemperaturen: Kommt schon jetzt der Frühling?
War‘s das schon mit dem Winter? Statt knackig-kalten Temperaturen locken Sonne und milde Temperaturen nach draußen. Und es soll sogar noch viel wärmer werden.
Bremen/Hannover/Hamburg – Die Angst vor dem großen Kälte-Knaller mit extremen Minustemperaturen und viel Schnee ist längst ad acta gelegt. Das Wetter hat sich gebessert. Pünktlich zum Jahreswechsel, nach dem Innenminister Boris Pistorius (SPD) harteb Konsequenzen für die Silvester-Chaoten fordert. Die Menschen in Niedersachsen sind mit äußerst milden Temperaturen in das neue Jahr gestartet. Für den Neujahrstag sagte der Deutsche Wetterdienst (DWD) bereits 12 bis 16 Grad voraus, am Montag (2. Januar 2023) blieb es mit Höchstwerten von bis zu 15 Grad weiterhin sehr mild.
Ist das nur der Beginn eines warmen Frühlings, der sogar jede Menge neuer Rekordwerte bringen könnte?

Denkbar. Denn: „Ein Wärmeberg nach dem nächsten schiebt sich nach Deutschland. Winterwetter ist weit und breit nicht in Sicht“, sagt Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net. „Nach den neusten Berechnungen könnte der Januar 2023 nun sogar in ganz Deutschland 3 Grad wärmer als das neue Klimamittel der Jahre 1991 bis 2020 ausfallen.“ Klingt gut. Und nach Rekordkurs.
Wetter in Deutschland: „Wärmeberg“ drückt – Meteorologe spricht von „ungalublichen Höchstwerte für Anfang Januar“
Es seien wirklich unfassbare Messwerte, die wir seit Silvester erleben würden, sagt Jung. „Am 2. Januar, wurden schon wieder neue Rekordwerte erreicht“, konstatiert er mit Blick auf das Wetter in Deutschland. In Baden-Baden seien bis 19,2 Grad gemessen worden. Mit 18,1 Grad habe es auf dem Hohenpeißenberg (977 Meter) in Bayern den wärmsten Januartag seit 1879 gegeben. „Und in Jena war es mit 17,0 Grad der wärmste Januartag seit 1824 – seit fast 200 Jahren“, so Jung, der von „unglaublichen Höchstwerte für Anfang Januar“ spricht.
Der Januar 2023 scheint sich für den April zu halten.
Seit Tagen würden reihenweise Temperaturrekorde fallen, konstatiert der Diplom-Meteorologe weiter. „Das macht wirklich Angst und sprachlos“, so der Wetter-Experte. Die ersten Knospen an den Pflanzen würden bereits austreiben. Ein Blick auf die heutigen Frühmodelle würden zeigen, dass das Winterwetter mindestens bis Monatsmitte nicht in Sicht ist. „Der Januar 2023 scheint sich für den April zu halten“, so Jung. Aktuelle seien die Temperaturen so hoch wie im vierten Monat des Jahres. Das seien wirklich keine normalen Nachrichten. Doch gebe es dabei auch etwas Positives, so Jung: Um Energie zu sparen, könnte es in Sachen Wetter in Deutschland kaum besser sein: „Wir verbrauchen deutlich weniger Energie als in den Vorjahren“, erklärt Wetter-Experte Jung.