Gebäude ist. Unser gängigstes Modell ist ein mobiles, straßenzugelassenes Tiny House mit einer Grundfläche von ca. 23
Quadratmetern, welches über Badezimmer, Küchenzeile, Wohnzimmer und Schlafempore verfügt“, führt Glowatzki weiter aus.
Also alles, was man zum Leben braucht, gibt bei der Tiny House-Ausststattung auf kleinstem Raum. Und dann?
Dann beginnen unter Umständen die Probleme. Denn in Deutschland kann man sein Minihaus nicht einfach auf irgendein Grundstück stellen und Tiny House Urlaub machen, wo es einem gefällt.
„Es gibt Campingplätze, auf denen Betreiber und Gemeinde die Anmeldung eines Wohnsitzes zulassen“, sagt Beraterin Isabella Bosler, die sich auf die Beratung rund um Tiny Houses spezialisiert hat. „Wer sein Häuschen auf einem anderen Grundstück aufstellen und dauerhaft bewohnen möchte, müsse in jedem Fall einen Bauantrag stellen.“
Sie weiß: Der geplante Stellplatz müsse voll erschlossen sein, mit Wasser- und Abwasserentsorgung, Strom und verkehrsgerechter Anbindung an eine Straße. Es genüge nicht, dass bereits ein Wohngebäude auf dem Grundstück steht – auch dann brauche es eine Genehmigung.
Seit August gibt es in Hannover sogar eine Tiny House-Siedlung. Kürzlich wurden vier Mini-Häuser nach Informationen des „NDR“ an ihre neuen Mieter übergeben. Der Standort der Siedlung ist in Linden-Süd, im Hinterhof eines Mehrfamilienhauses. Das Wohnungsbauunternehmen hanova hat die Häuschen gebaut.
Der hanova-Geschäftsführer, Karsten Klaus, sagte gegenüber dem NDR: „Das Thema Nachhaltigkeit spielt eine Rolle. Es ist auch eine Lebensentscheidung in solch ein Haus einzuziehen, sich vielleicht auch von vielen Dingen zu trennen.“ Er betonte dabei auch, dass ein Tiny House nicht für jeden etwas sei. Besonders wegen des Preises.
Die Gebrüder Glowatzki werden auch immer wieder mit dem Projekt in Hannover in Verbindung gebracht, dabei hatten sie gar nichts damit zu tun. „Nein, waren wir nicht an der TIny House-Siedlung in Hannover beteiligt.“
Der Youtuber, Heim-Handwerker und Musiker Fynn Kliemann ist seit Anfang des Jahres Besitzer eines Mini-Hauses in Bremens historischer Altstadt. Er habe dort das „nachweislich kleinste Haus Deutschlands*“ gekauft, verkündete er auf Instagram. „Das sind 7 Quadratmeter und 4 Quadratmeter Wohnfläche – das wird richtiges Ingenieurstum, da überhaupt ein Bett reinzubringen“, sagte der 32-Jährige.
Das „Schnoor-Viertel“ war Ende 2020 über das Maklerunternehmen Kensington für einen Preis von 77.777 Euro angeboten worden. „Mit so viel Aufmerksamkeit hätten wir aber nie gerechnet“, sagte Immobilienmakler Tobias Lachmann der Deutschen Presse-Agentur. Das Angebot habe sich sogar bis in die USA und nach China rumgesprochen. Insgesamt meldeten sich rund 150 Interessenten.
Der Webdesigner Kliemann aus Niedersachsen wurde auf Youtube unter anderem mit Heimwerker-Videos bekannt. Vor einigen Jahren schuf er auf einem alten Bauernhof in Elsdorf nördlich von Bremen ein Zentrum für Kreative, das „Kliemannsland“.
Kliemann ist nur ein Beispiel für das zunehmende Interesse an Minihäusern und gleichzeitig eine Galionsfigur dafür, wohin sich Zukunft sich auf dem Wohnungsmarkt weiter entwickeln könnte. Die Gebrüder Glowatzki wird die Entwicklung freuen, um weiterhin die Idee vom Trend zum Leben ohne Ballast mit ihren Tiny House-Kreationen zu bedienen. * kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.