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Sturmfluten fressen Strand auf Nordsee-Inseln: Frau stürzt in die Tiefe

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Von: Fabian Raddatz

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Die Sturmflut hat aufgrund von Tief „Nadia“ hat den Strand an der Nordsee-Insel Langeoog abgerissen.
Sturmfluten haben den Strand auf der Nordsee-Insel Langeoog weggefressen. © NonstopNews

Mehrere Sturmfluten haben auf den Nordsee-Inseln in Niedersachsen schwere Schäden angerichtet. Große Teile des Strandes brachen ab. Eine Frau verunglückte schwer.

Langeoog/Wangerooge – Sturmfluten fressen Strand: Nach dem jüngsten Hochwasser sind auf der Nordsee-Insel Langeoog weite Teile des Strands weggebrochen. Eine kilometerlange und teils meterhohe Abbruchkante zieht sich an der Küste entlang. Auch auf der Ostfriesischen Insel Wangerooge, vor dessen Küste sich ein Schiffsunglück ereignete, kam es zu Strandabbrüchen. Eine Frau stürzte in die Tiefe und verletzt sich schwer.

Inseln in Niedersachsen:WangeroogeLangeoog
Fläche:7,94 km²19,67 km²
Bevölkerung:1.264 (31. Dez. 2017)1.933 (31. Dez. 2008)
Bürgermeister*In:Marcel Fangohr (parteilos)Heike Horn (parteilos)

Eine Strand-Abspülung wie diese habe sie bislang noch nicht erlebt, sagte die Bürgermeisterin von Langeoog, Heike Horn, zu kreiszeitung.de. „Die Wände sind zum Teil 4,50 Meter hoch, da will man nicht runterfallen.“ Spaziergänger seien gewarnt worden, sich den Abbruchkanten zu näheren.

Sturmfluten fressen Strand auf Nordsee-Inseln: Bürgermeisterin in Sorge

Man sei in Sorge, so Horn. Weniger vor den jetzigen Sturmfluten – wo bereits die nächsten drei für die kommenden Tage angekündigt worden – als für die langfristigen Bedrohungen durch den Klimawandel. Das Süßwasser-Reservoir der Insel sei sicher, die Nordsee-Insel werde weiterhin mit Trinkwasser versorgt.

„Selbst eine Sturmflut, wie es sie 1962 gab, würde nicht ausreichen, um die noch bestehenden 70 bis 80 Meter Düne abzutragen“, so Bürgermeisterin Horn.

Strandabbrüche auf Ostfriesischen Inseln: Umweltminister Olaf Lies sieht keine Gefahr

Eine akkute Gefahr für die Ostfriesischen Insel sieht auch der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies derzeit nicht. Allerdings: „Wir werden im Sommer beim Küstenschutz wieder aktiv werden müssen“, sagte er. Die teilweise beeindruckenden Bilder von den Abrisskanten lösten verständliche Sorgen bei den Menschen aus, die man sehr ernst nehme.

Die Wucht des Orkans Nadia, der auf die Küsten traf, sei ein Sturmflutgeschehen gewesen, das in dieser Form regelmäßig erwartet werde. So wurden zum Vergleich am Wochenende auf den Ostfriesischen Inseln Wasserstände von rund 1,75 Meter über dem mittleren Tidehochwasser erreicht.

Im Jahr 2013 seien es zirka 2,90 Meter gewesen, womit es sich bei Nadia um keine ungewöhnlichen Sturmfluthöhen handelte, erläutert Prof. Frank Thorenz, Leiter der für den Inselschutz zuständigen NLWKN-Betriebsstelle Norden.

Dünen-Wiederaufbau für Nordsee-Inseln geplant

Auf allen Inseln sei mit einem verstärkten Bedarf an Dünen-Wiederaufbau zu rechnen. Für die Inseln Norderney und Langeoog sind noch für dieses Sommerhalbjahr konkrete größere Dünenverstärkungs- beziehungsweise Strandaufspülungen erforderlich, teilte das niedersächsische Umwelt-Ministerium mit.

Für Wangerooge könnte zudem eine kleinräumige Dünenverstärkung an den Nord-Ost-Dünen nötig werden. „Vorsorglich wurden für die erforderlichen Maßnahmen Küstenschutzmittel aus der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes eingeplant“, unterstreicht NLWKN-Experte Frank Thorenz. Genaue Vermessungen, die eine Quantifizierung der Sandverluste erlauben, seien sturmflut- und tidebedingt erst bei ruhigeren Wetterbedingungen möglich. * kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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