Pony bei Stade gefoltert: Stute „Fee“ erleidet grausame Qualen und überlebt

Pony „Fee“ hat wie durch ein Wunder überlebt: Unbekannte stachen bei Stade mit einem Messer auf die Stute ein und fesselten sie dann an einen Baum.
Kreis Stade – Es ist das Horrorszenario eines jeden Pferdeliebhabers und Tierfreundes, was selten glücklich endet, wie der Fall einer illegalen Tierfalle zeigt: Die geliebte Fellnase wird von Unbekannten entführt und gefoltert. Für Sandy Haarke (27), Besitzerin des fast blinden Ponys „Fee“, wurde dies kürzlich schreckliche Realität: Am 17. Januar fand sie ihre 29-jährige Stute mit Blut überströmt in einem Waldstück in der Nähe der Weide. Bis heute bekommt Haarke die Bilder nicht aus dem Kopf.
Name: | Landkreis Stade |
Fläche: | 1.266 km² |
Bevölkerung: | 203.102 (2019) |
Hauptstadt: | Stade |
Pony überlebt schwere Verletzungen: Stute „Fee“ wird im letzten Moment gefunden
Das Fell der Ponystute ist von dunkelrotem Blut durchtränkt. Unbekannte haben einen Strick eng um ihre Kehle geschnürt und sie an einen Baum gebunden, ihr Blick geht ins Leere. Noch kann sie stehen, aber sie ist entkräftet und dehydriert. Sollte sich „Fee“ vor Müdigkeit hinlegen, wird das Seil um ihren Hals die Luft abschnüren und sie erdrosseln. Als Sandy Haarke ihr Pony in diesem Zustand in einem Waldstück, 15 Minuten entfernt von der Weide findet, weicht die anfängliche Freude über den Fund ihres „Babys“ purem Entsetzen.

„Für mich ist in diesem Moment eine Welt zusammengebrochen“, sagt die 27-Jährige weinend im Interview mit 24hamburg.de. Als sie den Anruf bekam, dass Pferde von der Weide verschwunden wären, hatte sie nicht mit einer solchen Gräueltat gerechnet. Zuerst ging sie davon aus, dass die Pferde lediglich ausgebrochen waren. Doch während die anderen Tiere in der Nähe der Weide gefunden werden, fehlt von „Fee“ jede Spur.
Fee ist fast blind. Ein wehrloses Tier so zu behandeln, tut mir in der Seele weh.
Eine fünfstündige Suche beginnt, bei der jede Sekunde zählt. „Mit fünf Leuten haben wir die nähere Umgebung abgesucht.“ Dann entdeckt eine der Helferinnen plötzlich Hufspuren, die in den Wald führen. Als Sandy Haarke ihr Pony findet, ruft sie sofort einen Tierarzt und die Polizei an.
Am nächsten Tag zeigt sich das volle Ausmaß: Das Pony wurde bei durch sechs Messerstiche verletzt
Der Tierarzt untersucht das Pony und bestätigt Haarkes schrecklichen Verdacht: „Fee“ wurde mit mehreren Stichen, vermutlich durch ein Taschen- oder Küchenmesser, verletzt. Zur Sicherheit wird sie in einen nahegelegenen Stall gebracht. Auf die Weide zurück darf sie so nicht. Erst am nächsten Tag zeigt sich nach dem Scheren des langen Fells das gesamte Ausmaß ihrer Misshandlung: „Fee“ hat fünf Einstiche im Hals, einen im Bauch.

Zudem ist das Pony völlig traumatisiert und apathisch, auch heute noch. „Sie steht nur in ihrer Box“, schildert Sandy Haarke. Normalerweise stand „Fee“ als erste wiehernd am Weidenzaun, wenn Besitzerin Haarke sie besuchte. Trotz der schrecklichen Erlebnisse lässt sie Menschen noch an sich ran. „Sie ist ein wirklich tapferes Pony.“ Begreifen kann sie die Tat allerdings noch immer nicht. „Fee ist fast blind. Ein wehrloses Tier so zu behandeln, tut mir in der Seele weh.“
Polizeisprecher Stade: „Äußert selten, dass Tiere von Fremden derart misshandelt werden“
Die Polizeistelle Apensen sucht unterdessen nach Hinweisen, die unter der Telefonnummer (04167) 69 92 40 mitgeteilt werden können. „Tatverdächtige gibt es bisher nicht“, sagt Rainer Bohmbach, Pressesprecher der Polizeiinspektion Stade. Es komme äußerst selten vor, dass Tiere von Fremden derart misshandelt werden. „Das ist seit Jahren der einzige mir geläufige Fall.“ Eine Aufklärung ist nur mithilfe von Zeugen möglich. „Sollte es diese nicht geben, wird der Fall vermutlich unaufgeklärt bleiben.“
Nach Pony-Messerattacke bei Stade: Peta stellt eine Belohnung von 500 Euro für Hinweise in Aussicht
Aus diesem Grund hat die Tierschutz-Organisation Peta, die sich in ähnlichen Fällen häufig engagiert, als Anreiz eine Belohnung von 500 Euro für jene in Aussicht gestellt, die Hinweise zur rechtskräftigen Verurteilung des Täters oder der Täter geben können. Diese werden unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.