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Kitas zu, Müll türmt sich: Streik-Welle legt Niedersachsen lahm

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Von: Fabian Raddatz

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Verdi hat heute in Niedersachsen erneut zu Warnstreiks aufgerufen. Mitarbeiter in Kitas und bei der Müllabfuhr legen ihre Arbeit nieder.

Hannover – Im Zuge der bundesweiten Warnstreiks im öffentlichen Dienst hat die Gewerkschaft Verdi auch für den Donnerstag in Niedersachsen zu vereinzelten Warnstreiks aufgerufen. Erst kürzlich hatten Streiks unter anderem Flughäfen in Bremen und Hannover lahmgelegt. Betroffen ist jetzt unter anderem die Müllentsorgung in der Landeshauptstadt Hannover.

Kitas zu, Müll türmt sich: Streik-Welle legt Niedersachsen lahm
Demonstranten nehmen an einer Kundgebung auf dem Trammplatz vor dem Neuen Rathaus in Hannover teil. Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst haben am Dienstag für viele Menschen in Niedersachsen erneut Einschränkungen nach sich gezogen. © Moritz Frankenberg/dpa

So wird heute in der Stadt und der Region Hannover der Müll nicht abgeholt. Dieser türmte sich bereits vor den Türen der Bürgerinnen und Bürger, da die Beschäftigten beim kommunalen Müllentsorger Zweckverband für Abfallwirtschaft (aha) auch bereits an den vergangenen zwei Tagen gestreikt hatten. Zudem fahren keine Busse und Bahnen. Ein bekanntes Szenario, dass die Bremen bereits kennen. Erst kürzlich sorgten Streiks hier dafür, dass der öffentliche Nah- und Fernverkehr stillstand.

Kitas zu, Müll bleibt liegen: Zahlreiche Warnstreiks legen Niedersachsen lahm

Auch in Nienburg und Hildesheim wird am Donnerstag gestreikt, es kommt zu Ausfällen im öffentlichen Dienst – unter anderem bleiben Stadtbibliotheken, Kindertagesstätten, Horte und Sparkassen dicht. Zu einem Demozug mit anschließender Kundgebung in Leer kamen nach Polizeiangaben am Vormittag etwa 2000 Menschen zusammen. Eine weitere Streikversammlung war in Osterholz-Scharmbeck angekündigt.

In der niedersächsischen Landeshauptstadt stapelt sich währenddessen der Müll, Entsorgungswagen rücken nicht aus. Die aha-Personalratsvorsitzende Sascha Eckstein sagte dem NDR in Niedersachsen, dass betroffene Bürger ihren Müll nicht wild auf der Straße lagern, sondern nach Möglichkeit in Kellern, Garagen oder auf Balkonen aufbewahren sollen.

Wegen des Warnstreiks ausgefallene Abholtermine sollen nicht nachgeholt werden.

Angestellte des öffentlichen Diensts streiken: „Noch einen Schritt aufeinander zugehen“

„Ich finde die aktuelle Streikrunde etwas übertrieben. Wir sind mitten im Verhandlungsprozess“, sagte Michael Moormann, Geschäftsführer des Städtischen Klinikums Lüneburg und Mitglied des Präsidiums des Kommunalen Arbeitgeberverbands Niedersachsen am Dienstag. Das berichtet der NDR.

Auf den Beginn der nächsten Tarifverhandlungen am 27. März blicke er dennoch zuversichtlich: „Ich glaube, dass da beide Seiten noch einen Schritt aufeinander zugehen müssen, auch wenn wir derzeit noch weit auseinander liegen.“ Die Gewerkschaft Verdi will für die bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Lohn durchsetzen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeber bieten schrittweise fünf Prozent mehr bei zweijähriger Laufzeit sowie 2500 Euro Einmalzahlung. In der zweiten Verhandlungsrunde gab es zuletzt noch keine Annäherung.

Streiks legen Niedersachsen lahm: Große Kundgebungen in Hannover und Bremen geplant

Noch vor der dritten Runde Ende März will Verdi die Warnstreiks ausweiten und zu weiteren Protesten am Mittwoch und Donnerstag aufrufen. Mit zwei großen zentralen Kundgebungen in Hannover und Bremen will die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.

Streiks und kein Ende: Auch ein Mega-Streik am 27. März droht, den öffentlichen Personennahverkehr komplett lahmzulegen. Dies hätte auch extreme Auswirkungen auf den Nah- und Fernverkehr und den Flughäfen in Niedersachsen, Bremen und Hamburg. Bestätigt ist dieser aus offizieller Quelle noch nicht.

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