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A26: Neue Autobahn, neues Einsatzgebiet – so proben Einsatzkräfte den Erstfall

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Von: Sebastian Peters

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Das Unfallfahrzeug durchbrach die Leitplanke und blieb neben der Autobahn stehen
Das Unfallfahrzeug durchbrach die Leitplanke und blieb neben der Autobahn stehen © Sebastian Peters

Der Bau der neuen Autobahn A26 sorgt bei der Feuerwehr für ein teilweise komplett neues Einsatzgebiet. Nun proben die Retter den Erstfall auf der neuen Autobahn.

Niedersachsen – Die Autobahn A26 soll Hamburg und Niedersachsen noch besser verbinden. Die neue Autobahn soll später an die A7 bei Hausbruch angeschlossen werden und somit eine Direktverbindung nach Stade schaffen. Dort geht die A26 in die Bundesstraße B75 über.

Allerdings fehlt ein „gutes Stück“ der A26 noch, bis sie tatsächlich an die Autobahn A7 angeschlossen werden kann.

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Unfall auf der A26: Feuerwehr im Großeinsatz – Hier wird der Ernstfall geprobt

Für die örtlichen Feuerwehren, Rettungsdienste und andere Hilfsorganisationen bedeutet der Bau einer neuen Autobahn durch deren Einsatzgebiet auch eine neue „Herausforderung“ vor neuen, mutmaßlich auch schwereren, Verkehrsunfällen. Wie bei einem Unfall am 2. Oktober 2021 auf dem bereits freigegeben Teilstück der A26 gezeigt hat. Damals starben bei einem Unfall auf der neuen Autobahn zwei Personen.

Durch eine komplizierte Lage musste die eingeklemmte Puppe durch das abgeknickte Dach befreit werden
Durch eine komplizierte Lage musste die eingeklemmte Puppe durch das abgeknickte Dach befreit werden © Sebastian Peters

Damit die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren in jeder Sekunde top vorbereitet sind, haben sich am Samstag, 17. September 2022, diverse ehrenamtliche Einsatzkräfte versammelt, um den Erstfall zu proben. Das Szenario kann beinah schlimmer nicht sein: Ein Massenunfall mitten auf der Autobahn. Diverse Fahrzeuge, darunter auch ein Lastwagen, sind fiktiv in einen großen Unfall verwickelt. Diverse Menschen sind verletzt. Großeinsatz. Alle Wehren der Gemeinde Neu Wulmstorf rücken an. Darunter auch das gezielt für die A26 neu angeschaffte Einsatzfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Rübke.

Einsatz auf der A26: Die Feuerwehr bereitet sich auf neues Einsatzgebiet vor

Beim Eintreffen des ersten Einsatzfahrzeuges bricht gleich Stress aus. Der Anrufer stürmt auf das Fahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Rübke zu. Hat Panik und Angst. Die Gruppenführer versucht, die Person zunächst zu beruhigen, geht erkunden und erteilt die ersten Befehle zur Menschenrettung. Im ersten Fahrzeug sind gleich drei Personen, zwei Einsatzkräfte des DLRGs und eine Puppe, verletzt. Einige Meter weiter gleich der nächste Unfall. Ein Lastwagen ist in ein Auto gekracht. Eine Person liegt unter dem Lastwagen, eine weitere ist im Pkw eingeklemmt und zwei weitere sind noch im Lastwagen.

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Sofort werden weitere Kräfte nachalarmiert. Als noch ein weiteres Fahrzeug entdeckt wird, das durch eine Leitplanke krachte und neben der Autobahn steht, wird schlussendlich Großalarm ausgelöst. Diverse Einsatzstellen mit insgesamt acht verletzten Personen müssen bewältigt werden. Die Kunst ist, auf dieser großen Einsatzstelle den Überblick zu behalten. „Fazit ist: Die Kommunikation unter den Kräften hat funktioniert. Auch unter den unterschiedlichen Einheiten wurde sich gut ausgetauscht“, so der Ausbildungsleiter Jannes Borchers. 

Die angehende Notfallsanitäterin wird auf einem Rettungsbrett zum Rettungswagen getragen
Die angehende Notfallsanitäterin wird auf einem Rettungsbrett zum Rettungswagen getragen © Sebastian Peters

Nach rund drei Stunden war die Großübung auf der A26 beendet. Die geschminkten Verletzten konnten sich abschminken und saubere Klamotten anziehen. Die Feuerwehrleute konnten ihre Gerätschaften wieder einpacken. „Wir schminken extra die Verletzten. Dafür gibt es sogar extra Lehrgänge, damit es der Realität sehr nahekommt“, so Andreas Büttner-Ros von DLRG, die mit einem eigenen „Darstellerteam für Verletzte“ vor Ort die Großübung unterstützte. Büttner-Ros weiter: „Ich bin zufrieden wir hier alle zusammengearbeitet haben. Es hat alles gut funktioniert“.

Nach dem Einsatz haben die Einsatzkräfte zusammen im Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Neu Wulmstorf die Übung besprochen und auch die Punkte angesprochen, die möglicherweise nicht so gut funktionierten. „Auch das gehört dazu. Eine Übung ist da, um Fehler zu bemerkten, um diese im Einsatzfall nicht zu begehen“, so Ausbildungsleiter Jannes Borchers. Der Ausbildungsleiter erwähnte auch noch die nette Unterstützung des Abschleppdienstes „Grotz“ und der Firma „Bunte“, die mit Gerätschaften und den Übungsfahrzeugen tatkräftig unterstützt hatten.

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