Mehr Toleranz für LGBT: Die Grünen wollen Badetag für Transsexuelle
Im Schwimmbad stehen inter- und transsexuelle Menschen vor Problemen, doch das soll sich ändern finden die Grünen. Sie fordern einen eigenen Badetag.
Für viele trans- und intersexuelle sowie Transgender-Personen ist der Besuch im hiesigen Schwimmbad nicht automatisch mit einem feucht-fröhlichen Badespaß verbunden, sondern mit Ängsten und Zweifeln: Welche Dusche und Umkleide darf ich benutzen, die für Männer oder die für Frauen? Und werde ich doof angestarrt?
Vielerorts ist die Suche nach ausgewiesene Bademöglichkeiten speziell für trans- oder intergeschlechtlichen Menschen vergeblich – bis jetzt.
Politische Partei: | Bündnis 90/Die Grünen |
Gründung: | 14. Mai 1993, Karlsruhe |
Hauptsitz: | Berlin |
Parteiführung: | Annalena Baerbock (Co-Vorsitz), Robert Habeck (Co-Vorsitz), Michael Kellner (Parteisekretär) |
Für mehr Toleranz gegenüber der LGBT-Community: Grüne fordern Badetag für Inter- und Transsexuelle
Die Frage nach mehr Diversität ist längst in Deutschland angekommen. Nachdem die Lufthansa verkündet hatte, das „Willkommen an Bord, Damen und Herren“ aus der Flugbegrüßung zu streichen und „Emojipedia“ fordert, schwangeren Mann als Emojis auf die Tastaturen aller Smartphones zu holen, wagen auch die Grüne in Nürnberg einen Vorstoß. Sie fordern, allen voran der queerpolitische Sprecher Uwe Scherzer, der als Uschi Unsinn im Stadtrat sitzt, einen separaten Badetag nur für Inter- und Transsexuelle, um so dem „enormen Diskriminierungs- und Exklusionsrisiko“ entgegenzuwirken. Man wolle sich so sich nach der Forderung der SPD nach einer „nicht-binären Toilettenausstattung“ in der Öffentlichkeit dem Kampf für mehr Toleranz der LGBT-Commuinty anschließen.
„Diese vulnerabelste Menschengruppe in der queeren Community bekommt nun einen geschützten Raum, in dem sie sich ungestört und diskriminierungsfrei bewegen kann“, so Scherzer. Alle zwei Monate oder mindestens einmal im Quartal sollen dann die Bäder ihre Pforten nur für die Trans- und Intergender-Community öffnen.

Erste Pläne für einen Testlauf gebe es bereits. Sobald es Corona zulässt, können am letzten Sonntag im Monat Inter- und Transsexuelle von 8 bis 10.30 Uhr mit Menschen ihrer Community im Katzwangbad in Nürnberg schwimmen gehen.
Bürgermeister Christian Vogel (SPD) sei es jedoch wichtig, dass sich ein Verein findet, der die Organisation übernimmt. „Ich will die Akzeptanz aller Menschen gleichermaßen fördern, egal, welcher Religion, welches Geschlechts oder welcher sexuellen Orientierung“, so Vogel.
Berlin und Köln machen es vor: Genderschwimmen bereits in einigen Schwimmbädern
Vorbild für Forderung der Grünen nach einem Badetag für Inter- und Transsexuelle sei die Stadt Köln. Dort bietet das Genoveva-Bad am jeweils vierten Freitag im Monat ein „Trans-Inter-Schwimmen“ an. Zutritt haben all jene, „die sich selbst als trans* und/oder inter* verorten sowie alle nichtbinären, genderqueeren, transsexuellen Menschen und Menschen, die sich ihres Geschlechts unsicher sind und jene, die keine Lust auf Geschlechterschubladen haben“, heißt es auf der Homepage.
Und auch Berlin macht vor, dass es möglich ist. Im Kreuzberger Baerwaldbad gibt es extra reservierte Zeiten für Transsexuelle, sodass durch „geschützte Räume misstrauische Blicke und abfällige Bemerkungen“ gegen diese Menschen vermieden werden könne. * 24hamburg.de und kreiszeitung.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.