Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Produktion zwar um 1,7 Prozent. Die Erwartungen von Experten wurden aber auch hier klar verfehlt. Gegenüber Februar 2020, dem Monat vor dem Übergriff der Corona-Krise auf Deutschland, liegt die Gesamtherstellung 9,0 Prozent tiefer. „Die Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten erwiesen sich als gravierender als bislang angenommen“, kommentierte das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin. Grund der Engpässe sind unter anderem Nachwirkungen der Corona-Krise.
Der Einbruch verlief auf breiter Front und betraf fast alle Sektoren. Die Warenherstellung in der Industrie sank um 4,7 Prozent. Besonders deutlich verringerte sich die Herstellung von Investitionsgütern wie Maschinen. Am Bau ging die Aktivität um 3,1 Prozent zurück. Lediglich die Energieproduktion lag höher als im Juli.
Das Analysehaus Capital Economics sprach von wachsenden Ängsten vor einer „Flaschenhals-Rezession“, also einem wirtschaftlichen Einbruch infolge von Engpässen auf der Angebotsseite. Besonders stark betroffen davon sind die Autoproduktion und der Maschinenbau. Commerzbank-Analyst Ralph Solveen geht davon aus, dass in den kommenden Monaten mit keiner spürbaren Entspannung des Materialmangels zu rechnen sei. Daher dürfte die Industrie die deutsche Wirtschaft weiter bremsen. (mit Material der dpa) * kreiszeitung.de, merkur.de und 24auto.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.