Landkreis Osterholz - Auch im Landkreis Osterholz sorgt Sturmtief „Nadia“ für zahlreiche Einsätze. Die Feuerwehren räumten seit Samstagabend diverse Straßen von Bäumen und weiteren Hindernissen. Kleinere Hindernisse konnten durch Polizeikräfte beseitigt werden. Insgesamt erforderte „Nadia“ bislang bei etwa 30 Einsätzen das Ausrücken der Feuerwehr und/oder der Polizei.
Teilweise hielten auch größere Bäume dem Sturm nicht stand und kippten auf die Fahrbahnen. Zur Räumung mussten Straßen gesperrt werden. Zu nennenswerten Behinderungen des Verkehrs kam es jedoch nicht.
Auf der Hauptstraße in Schwanewede, Ortteil Löhnhorst, prallte ein Verkehrsteilnehmer in den frühen Morgenstunden des 30.01.22 frontal mit seinem Pkw gegen einen zuvor umgestürzten Baum. Der Fahrzeugführer und seine Beifahrerin wurden leicht
verletzt. Am Pkw entstand erheblicher Sachschaden.
Auch im Landkreis Osterholz werden derzeit noch weitere Hindernisse auf Fahrbahnen und andere sturmbedingte Hindernisse gemeldet. Nicht notwendige Autofahrten sollten vermieden werden.
Im Verlaufe der Sturmnacht kam es im Bereich der Polizeiinspektion im Landkreis Rotenburg zu insgesamt 30 polizeilichen Einsätzen. Hierbei handelte es sich in der überwiegenden Anzahl um herabgestürzte Äste oder umgestürzte Bäume. Weiterhin kam es insgesamt zu sieben Verkehrsunfällen. Verletztungen trug keiner der Beteiligten davon.
Des Weiteren sorgte das Sturmtief Nadia in der Nacht in ganz Norddeutschland für helle Aufregung. Dennoch kamen die nördlichen Bundesländer verhältnismäßig glimpflich davon. Personenschäden kamen nach bisherigen Medienberichten kaum vor. Allerdings kam es in Bremen zu einem Vorfall, der wohl auf die starken Orkanböen zurückzuführen ist.
Im Bürgerpark traf ein umstürzender Baum einen Fußgänger. Der Mann zog sich schwere Verletzungen zu und wurde nach der Erstversorgung durch einen Notarzt in ein Bremer Krankenhaus eingeliefert.
Zur Stunde befinden sich noch Kräfte der Feuer- und Rettungswache 6 im Schönebecker Kirchweg. Dort gilt es zu verhindern, dass eine Birke, welche in großer Höhe angebrochen ist, auf mehrere Wohngebäude stürzt.
Update vom 30. Januar: Am Samstagabend, 29. Januar 2022, ist ein Regionalzug des Metronoms auf der Bahnstrecke Hamburg – Bremen im Landkreis Rotenburg mit einem Baum kollidiert. Nach Augenzeugenberichten stürzte ein Baum kurz hinter Scheeßel bei voller Fahrt auf die Lok. Dabei zerschlug der Baum die Windschutzscheiben des Führerhauses.
Der Lokführer sah sich daraufhin gezwungen, eine Notbremsung auszulösen. Der Metronom kam mehrere Hundert Meter weiter auf offener Strecke zum Stehen. Die alarmierte Feuerwehr evakuierte 42 Fahrgäste aus dem Zug. Diese wurden mit einem Bus zum nächsten Bahnhof nach Rotenburg gefahren.
Der Lokführer sowie die Fahrgäste kamen ohne Verletzungen davon. Infolge des Unfalls und einer durch den Baum beschädigten Oberleitung stellten die Verantwortlichen den Nah- und Fernverkehr zwischen Scheeßel und Rotenburg ein. Der beschädigte Metronom sollte noch in der Nacht abgeschleppt werden. Wann die Reparaturarbeiten an der Oberleitung abgeschlossen sind, war am Abend unklar.
Die Gefahr ist in Niedersachsen aber weiterhin nicht gebannt: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) stuft in Norddeutschland insgesamt 40 Landkreise mit Alarmstufe Rot ein. Der DWD warnt vor allem vor den Sturmböen. In Niedersachsen sind sechs Landkreise von der Sturmwarnung vor dem Orkan Nadia betroffen.
In Cuxhaven trieb das Sturmtief Nadia ebenfalls mit den orkanartigen Böen übers Wasser. Nach ersten Berichten kamen aber im gesamten Landkreis Cuxhaven keine Menschen zu schaden.
Auch in den Landkreisen Diepholz und Oldenburg mussten die Feuerwehren sturmbedingt ausrücken. Der Orkan Nadia sorgte auch hier für umgestürzte Bäume. Aber insgesamt kam der Landkreis Diepholz glimpflich durch die stürmische Nacht. Eine entwurzelte Buche war der Grund für eine voll gesperrte Straße. Die Feuerwehr konnte den Baum aber noch in der Nacht von der Fahrbahn räumen. „Die Polizei hat uns gebeten, den Baum zu beseitigen“, erklärte der stellvertretende Ortsbrandmeister Jens Bultmeyer gegenüber der Kreiszeitung. Im Vorfeld sagte er: „Der Einsatz wird etwa zwei Stunden in Anspruch nehmen.“
Zu weiteren Einsätzen kam es beispielsweise in Heiligenrode, Dünsen und Harpstedt. Auf dem dortigen Sparkassen-Parkplatz fiel ein weiterer Baum um, der einen geparkten Pkw nur knapp verfehlte. Allein in Wildeshausen rückte die hiesige Feuerwehr gleich zu vier sturmbedingten Einsätzen aus. Zudem löste sich ein Mühlenflügel.
Am 29. Januar 2022, ereignete sich um 18:30 Uhr auf der L 501 im Bereich Göttingerode ein Verkehrsunfall durch einen umgestürzten Baum. Eine 27-jährige Frau aus Goslar befuhr mit ihrem PKW die L 501 aus Richtung Goslar kommend in Richtung Bad Harzburg.
In Höhe des Ortsteils Göttingerode stürzte aufgrund des starken Windes ein abgestorbener Nadelbaum auf die Fahrbahn, direkt vor den PKW der Frau, sodass diese trotz Vollbremsung noch auf den Baum auffuhr. An ihrem PKW entstand ein wirtschaftlicher Totalschaden in Höhe von etwa 5000 Euro.
Umgestürzte Bäume, lose Dachziegel und umgekippte Baustellenabsperrungen – das Orkantief „Nadia“ hielt Norddeutschland fest im Griff. Polizei und Feuerwehren rückten zu Hunderten Einsätzen aus, um Schäden zu beheben. Allein in Hamburg habe es bislang rund 300 Unwetter-Einsätze gegeben, sagte ein Polizeisprecher am frühen Sonntagmorgen. Ein Sprecher der Feuerwehr der Hansestadt war zunächst nicht zu erreichen.
Auch in Schleswig-Holsteins kam es bis Sonntagmorgen zu zahlreichen Einsätzen. Allein im Norden des Landes mussten die Feuerwehren etwa 120 Mal ausrücken. Das sagte ein Sprecher der Regionalleitstelle, die unter anderem für Flensburg, Schleswig und Husum zuständig ist. Für andere Landesteile lagen noch keine genauen Zahlen vor. Es habe aber etliche Einsätze gegeben, sagte ein Sprecher des Innenministeriums.
Die Feuerwehr in Bremen war nach Angaben eines Sprechers in der Nacht mehr als 40 Mal im Einsatz. Im Kreis Aurich in Ostfriesland wurde die Feuerwehr rund 25 Mal zu Hilfe gerufen. Auch dort waren Bäume oder Bauzäune umgestürzt. Dem niedersächsischen Innenministerium in Hannover lagen am frühen Sonntagmorgen noch keine genauen Zahlen vor. Größere Einsätze habe es zunächst aber nicht gegeben, sagte ein Sprecher.
In Bremerhaven kam die angekündigte Sturmflut. „Zwar nicht überall eine schwere Sturmflut wie in Hamburg“, sagte die Sprecherin. Es sei aber die gesamte deutsche Nordseeküste betroffen gewesen. In Bremerhaven habe der Scheitelwert beispielsweise bei 2,14 Metern über dem mittleren Hochwasser gelegen. Nach ersten Erkenntnissen gab es aber keine verletzten Personen.
Derweil konnten die Einwohnerinnen und Einwohner am Morgen nach der stürmischen Nacht und der Sturmflut durch den Orkan Nadia einen ungewöhnlichen Besucher begrüßen. Eine Seerobbe verirrte sich nach Bremerhaven und zog viele Schaulustige an, die die den Wind und Sonnen in Bremerhaven genossen.
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie warnt weiterhin vor der nächsten Sturmflut. Am Sonntag werden die Hochwasser am Vormittag beziehungsweise in den Nachmittag hinein an der deutschen Nordseeküste 1,5 bis 2 Meter und im Weser- und Elbgebiet 2 bis 2,5 Meter höher als das mittlere Hochwasser ausfallen.
Das Sturmtief über der Nordsee bescherte auch Feuerwehr und Polizei in Mecklenburg-Vorpommern viele Einsätze. In Schwerin und Umgebung sei man knapp 200 Mal ausgerückt, sagte ein Feuerwehrsprecher. Auch in Stralsund berichtete das Lagezentrum, dass man alle Hände voll zu tun habe. Über Verletzte war in der Nacht zunächst nichts bekannt.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Samstag vor Sturm bis hin zu Orkanböen gewarnt. Die Warnlage soll an der gesamten norddeutschen Küste bis Sonntagvormittag andauern. Nach Angaben des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) war es in der Nacht zum Sonntag zudem an der gesamten Nordseeküste zu einer Sturmflut gekommen – im Hamburger Elbgebiet sogar zu einer schweren Sturmflut.
Update vom 30. Januar: Nachdem ein Frachter im Sturm in der Nacht zum Sonntag stundenlang manövrierunfähig vor der Nordseeküste getrieben war, ist die Lage inzwischen unter Kontrolle. Das Frachtschiff „Vienna“ könne sich nun wieder aus eigener Kraft gegen die Wellen halten, teilte das Havariekommando am Sonntagvormittag mit. Ein Team aus speziell ausgebildeten Seeleuten befinde sich aber weiterhin an Bord. Am Sonntagmorgen seien die Wellen infolge von Sturmtief «Nadia» jedoch weiter fünf bis sechs Meter hoch gewesen.
Das unbeladene Schüttgutschiff hatte demnach am Samstagabend etwa 16 Seemeilen (ca. 30 Kilometer) vor der ostfriesischen Küste starke Probleme gehabt, bei Sturm und schwerer See zu manövrieren. Die Maschine sei zu schwach gewesen, erläuterte ein Sprecher des Havariekommandos. Im schlimmsten Fall hätte das Schiff zu einem Risiko für die Küste werden können.
Mit einem Hubschrauber der Bundespolizei wurde deshalb ein Spezialteam auf den Frachter abgeseilt, um eine Verbindung zu einem Notschlepper herzustellen. Diese konnte laut Havariekommando inzwischen wieder gelöst werden. Zwei Notschlepper befänden sich aber noch in der Nähe des Schiffes, falls sich die Situation wieder verschlechtere. Das Havariekommando hofft jedoch auf eine Wetterverbesserung.
„Wenn alles so verläuft, wie wir es uns wünschen, könnten wir den Einsatz am frühen Nachmittag beenden“, sagte der Sprecher gegenüber der dpa. Dann könnte der Frachter, der die Flagge der Marshallinseln gesetzt hat, seine Fahrt fortsetzen. Wohin das Schiff unterwegs ist, war zunächst noch unklar.
Erstmeldung vom 29. Januar: Orkan „Nadia“ brettert derzeit mit Windgeschwindigkeit von bis zu 110 Kilometern pro Stunde über Norddeutschland hinweg. Seit Samstagnachmittag sind die Feuerwehren in Niedersachsen, Bremen und Hamburg im Dauereinsatz, die Telefone in den Leitstellen stehen aktuell nicht mehr still. Die Feuerwehren arbeiten derzeit einen Einsatz nach dem anderen ab.
Das Sturmtief „Nadia“ über der Nordsee beschert der Feuerwehr in Niedersachsen und Bremen seit Samstagnachmittag viele Einsätze. Im Kreis Aurich in Ostfriesland wurde die Feuerwehr bereits 16 Mal zu Hilfe gerufen, weil Bäume oder Bauzäune umgestürzt seien. Das sagte ein Sprecher in Aurich. Personen seien nicht zu Schaden gekommen.
„Das Geschäft zieht jetzt an“, sagte auch ein Feuerwehrsprecher in Bremen. Seine Leute seien zu neun Einsätzen unterwegs. Auch dabei gehe es vor allem um umgestürzte Bäume. Verletzte gebe es nicht.
Der Sturm soll nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes am Samstagabend immer stärker werden und in Böen Geschwindigkeiten von 110 Kilometer pro Stunde erreichen. Für die niedersächsische Nordseeküste gilt eine Unwetterwarnung. Auch das Abendhochwasser der Nordsee soll an der Küste als Sturmflut 1,5 Meter höher als normal ausfallen, in Cuxhaven und Bremen sogar 2,0 Meter. Einzelne Fährverbindungen zu den Inseln wurden abgesagt. Ein Abflauen des Sturms wird erst für Sonntag erwartet.
Den vorübergehend eingestellten Fernverkehr hat die Deutsche Bahn in ganz Norddeutschland am Abend wieder aufgenommen, sagte am Samstagabend ein Unternehmenssprecher in Berlin zur Nachrichtenagentur dpa. Als Grund nannte er Sturmschäden. Betroffen sind den Angaben zufolge insbesondere die ICE-Strecken zwischen Hamburg und Bremen sowie zwischen Hamburg und Berlin. Dort komme es auch weiterhin zu großen Beeinträchtigungen, sagte der Sprecher weiter.
Im Regionalverkehr gibt es der Bahn zufolge ebenfalls Zugausfälle und Verspätungen. Reisende und Pendler sollten sich vor Fahrtantritt über die Webseite, die App oder telefonisch informieren, ob ihr Zug wie geplant fährt.
Zunächst hatte Orkan „Nadia“ nur Auswirkungen auf den Zugverkehr in Schleswig-Holstein. So hatten mehrere Züge am Samstagnachmittag etwa auf der Strecke zwischen Itzehoe und Hamburg sowie Heide und Itzehoe wegen umgestürzter Bäume im Gleis Verspätung oder fielen teilweise ganz aus, wie die DB Regio Schleswig-Holstein twitterte. Auch auf weiteren Strecke wie zwischen Kiel und Eckernförde, Lübeck und Kiel sowie Hamburg und Kiel kam es aufgrund umgestürzter Bäume zu Behinderungen.
In Ostfriesland rief der Kreisfeuerwehrverband Aurich die Bevölkerung auf, nicht befestigte Gegenstände wie Gartenmöbel, Werbeschilder oder Mülltonnen zu sichern. Unnötige Fahrten mit Lkws sollten vermieden werden, weil diese Fahrzeuge umgeweht werden könnten. Personen sollten sich nicht unnötig im Freien aufhalten.
Die Temperaturen in Niedersachsen lagen am Samstag zwischen neun und elf Grad. Im Harz war es aber kälter. Die Verkehrsmanagementzentrale warnte dort vor Schneefall mit Sichtweiten unter 50 Meter. Erst nachmittags besserte sich die Verkehrslage den Angaben nach.
Oben auf dem Brocken, dessen Gipfel (1141,2 Meter) in Sachsen-Anhalt liegt, überzogen Frost und Wind alle Oberflächen mit einer dicken Schicht Raureif. Wie schon am Freitag fuhr die Brockenbahn auch am Samstag sicherheitshalber nur bis Schierke.
Für Sonntag wurde in Niedersachsen mit Schauern gerechnet bei Höchstwerten zwischen drei und sieben Grad. Niederschläge, teils auch als Schnee oder Schneeregen, sagte der Deutsche Wetterdienst für die Nacht zum Montag vorher.
Auch in Hamburg schlägt das Orkantief „Nadia“ mit voller Wucht zu, wie 24hamburg.de im Live-Ticker von der Wetterfront berichtet. Bereits um 18:00 Uhr hatte demnach die Feuerwehr Hamburg mehr als 100 Einsätze absolviert. Auch das Technische Hilfswerk ist im Stadtgebiet Hamburg im Dauereinsatz. Für Hamburg gilt aktuell eine Sturmflutwarnung. (mit Material der dpa) * kreiszeitung.de und 24hamburg.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.
++ Der Artikel wurde am Sonntag, 30. Januar 2022, um 10:53 Uhr aktualisiert. ++