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Corona-Verordnung: Niedersachsen verlängert die Winterruhe

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Von: Jens Kiffmeier

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Die Inzidenz bleibt hoch: Deswegen hält Niedersachsen an den Corona-Regeln fest und verlängert erneut die Winterruhe. Hoffnung setzt das Land jetzt in Novavax.

Hannover – Es galt als offenes Geheimnis, aber jetzt ist es offiziell: Niedersachsen hat die Winterruhe verlängert. Nachdem die Anpassung der Corona-Regeln bereits im Vorfeld durchgesickert waren, bestätigte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) den neuen Termin. Demnach gelten die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie jetzt bis zum 23. Februar 2022 weiter. „Die Lage in den Krankenhäusern ist stabil, aber das Infektionsgeschehen bleibt weiterhin hoch“, sagte die Politikerin am Dienstag zur Begründung. Große Hoffnung zur Erreichung der Trendwende setzt die Ministerin nun in die bevorstehende Einführung des neuen Corona-Impfstoffs Novavax in Niedersachsen.

Virus:Coronavirus, Covid-19
Krankheitserreger:SARS-CoV-2
Erster bekannter Fall:1. Dezember 2019
Neuentdeckte Variante aus dem südlichen Afrika:Variante Omikron (B.1.1.529)

Corona-Verordnung: Zu hohe Inzidenz – Winterruhe mit strengen Corona-Regeln wird in Niedersachsen erneut verlängert

In Niedersachsen gelten im Bundesvergleich seit Dezember sehr strenge Corona-Regeln. Die aktuelle Corona-Verordnung war jedoch nur bis zum 2. Februar 2022 befristet. Ab morgen gilt bereits die Verlängerung der bestehenden Winterruhe. Lediglich in einigen Punkten wurde das Maßnahmenpaket leicht angepasst. So wird eine Testpflicht für Kita-Kinder eingeführt und die Testpflicht für Schulkinder bis zum 28. Februar verlängert.

Landesgesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) trägt eine Corona-Maske. Im Hintgergrund ist ein 2G-Regel-Hinweisschild zu lesen.
Verkündete die Verlängerung der Winterruhe in Niedersachsen: Landesgesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD). © Oliver Berg/Moritz Frankenberg/dpa

Demgegenüber gibt es Erleichterungen beim Outdoor-Sport, nachdem das Oberverwaltungsgericht für den Individualsport eine zuvor erlassene 2G-Beschränkung gekippt hatte. Während Mannschaftssport weiterhin der strengen 2G-Regel unterliegt, sind etwa Golfen oder Tennis auch unter 3G-Bedingungen möglich. Die einzelnen Corona-Maßnahmen lesen Sie hier im Überblick.

Corona-Regeln in Niedersachsen: Behrens verteidigt Winterruhe mit Corona-Zahlen – Inzidenz steigt auf 949,8

Behrens verteidigte mit Blick auf die Corona-Zahlen das Vorgehen im Zusammenhang mit Winterruhe und den dazugehörigen Corona-Regeln des Landes. So wurden allein am Dienstag 11.998 Neuansteckungen den Gesundheitsbehörden gemeldet. Damit stieg die Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen auf 949,8.

„Niedersachsen ist dabei zu einhundert Prozent Omikron-Land“, sagte Behrens. In den Kliniken müssen den Angaben zufolge derzeit 731 Menschen wegen einer Corona-Ansteckung behandelt werden, 110 davon auf einer Intensivstation. Nach wie vor sei das Infektionsgeschehen sehr dynamisch, weswegen man auch im Kampf gegen das Coronavirus noch nicht nachlassen könne, warnte Behrens.

Corona-Zahlen: Während die Impfquote stagniert, steigen die Neuansteckungen – „Niedersachsen ist Omikron-Land“

Sorge bereitet der Gesundheitsministerin dabei vor allem die stagnierende Impfquote. Mit dem Stand von Dienstag waren 75,5 Prozent der Niedersachsen zweifach geimpft, 57,3 sogar geboostert – was leicht über dem Bundesdurchschnitt liegt. Jedoch seien weiterhin 800.000 Menschen im Land ungeimpft und dem Virus schutzlos ausgeliefert. Leider sei es sehr schwer, diese Menschen zu erreichen und sie von einer Impfung zu überzeugen.

Vor diesem Hintergrund setzt die Ministerin nun große Hoffnung in die Einführung des Protein-Impfstoffes von Novavex. Bei dem Präparat Nuvaxovid handelt es sich um einen Protein-Impfstoff, der anders funktioniert als die bisher zugelassenen mRNA-Impfstoffe von Moderna oder Biontech, die bei vielen Impfskeptikern immer wieder starke Zweifel hervorrufen.

Einführung von Novavax: Niedersachsen erhält neuen Impfstoff – Warteliste für Termine freigeschaltet

Der Impfstoff von Novavax, der fälschlicherweise immer als Totimpfstoff bezeichnet wird und kürzlich seine Zulassung für den deutschen Markt erhalten hat, soll in Niedersachsen ab dem 21. Februar 2022 verfügbar sein. Aus der ersten gelieferten Charge soll Niedersachsen zunächst 170.000 Dosen vom „Totimpfstoff Novavax“ erhalten. Laut Behrens werden diese aufgrund der geringen Verfügbarkeit zunächst nicht an die Hausarztpraxen verteilt, sondern sollen von den Impfteams der kommunalen Gesundheitsdienste verimpft werden.

Über die Impf-Hotline 0800 9988665 können sich Interessierte bereits auf eine Warteliste für einen Impftermin setzen lassen. Die Online-Anmeldung sei ab dem morgigen Mittwoch, den 3. Februar 2022, freigeschaltet, hieß es. Insgesamt sind bei Novavex für die volle Wirkung zwei Impfungen innerhalb von drei Wochen nötig. Zugelassen ist der Impfstoff für Menschen ab 18 Jahren, die zuvor noch keine Impfung erhalten haben. Eine Kreuzimpfung bei bereits Geimpften sei bislang nicht vorgesehen, stellte Behrens klar. Sie hoffe sehr, dass viele Impfskeptiker das Angebot annehmen würden, sagte sie. Das gelte auch für nach wie vor ungeimpfte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus den Gesundheits- und Pflegeberufen, für die ab Mitte März eine Impfpflicht gelten soll.

Omikron-Welle: Niedersachsen erhöht PCR-Testkapazitäten – Drei Millionen Euro für Apotheken

Da sich aber in der aktuellen Omikron-Welle auch viele Geimpfte mit der hochaggressiven Virusvariante infizieren können, will das Land zusätzlich zur Einführung des Novavax-Impfstoffes auch die PCR-Testkapazitäten erhöhen. Zwar ist laut der neuen Corona-Verordnung ein Freitesten aus einer Quarantäne unter Umständen mit einem Antigen-Schnelltest möglich. Jedoch sei die Nachfrage nach den verlässlicheren PCR-Test weiterhin hoch, gestand Behrens. Um kurzfristig den drohenden Engpass wegen der enorm hohen Inzidenz auszugleichen, legt Niedersachsen nun ein Sonderprogramm auf.

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Demnach sollen nun auch die rund 1700 Apotheken im Land PCR-Tests anbieten können und dadurch die Labore entlasten. Apotheken, die ein PCR-Testgerät anschaffen, können ab sofort 80 Prozent des Kaufpreises vom Land erstattet bekommen, kündigte das Gesundheitsministerium am Dienstag an. Insgesamt stehen bei der Förderung drei Millionen Euro bereit. Derzeit sind erst 250 Apotheken im Land in der Lage, PCR-Tests anzubieten. * kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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