Bombe im eigenen Garten entschärft: Familie muss selbst zahlen
Eine Familie aus Kiel findet in ihrem Garten eine Fliegerbombe. Diese kann zum Glück entschärft werden, doch nun wartet auf die Familie eine saftige Rechnung.
Kiel – Stellen Sie sich vor, Sie wollen etwas auf ihrem Grundstück umbauen. Bei der Prüfung des Bauvorhabens kommt raus, dass auf dem Grundstück eine Fliegerbombe liegt. Die Bombe wird durch den Kampfmittelräumdienst entschärft. Nun sollen Sie teilweise die Kosten für den Einsatz tragen. Unvorstellbar? Genau so ist es in Kiel passiert.
Stadt: | Kiel |
Fläche: | 118,6 km² |
Bevölkerung: | 247.548 (2019) |
Bundesland: | Schleswig-Holstein |
Familie wollte eigentlich nur einen neuen Carport bauen – und findet plötzlich Bombe im Garten
Wie RTL.de berichtet, wollte Familie Rathje aus Kiel eigentlich nur einen Carport auf ihrem Grundstück bauen. Doch dann kam alles anders: Bei der Überprüfung wird eine Fliegerbombe gefunden. „Jetzt steht man hier vor einem historischen Element und denkt sich nur: ‚krass‘“, sagte Familienvater Ronald Rathje gegenüber RTL.de.

Die Stadt Kiel wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört. Deshalb müssen Bewohner größere Bauvorhaben prüfen lassen und gegebenenfalls eine Gefahrenerkundung beim Kampfmittelräumdienst des Landes Schleswig-Holstein beantragen. Nach Angaben von RTL.de haben Sprengstoffexperten den Garten der Familie mit Sonden überprüft. So wollten sie herausfinden, wo genau sich die Fliegerbombe befindet. Auch in Hamburg Harburg wurden zuletzt mehrere Fliegerbomben* gefunden. Glücklicherweise klappte die Bombenentschärfung ohne Probleme*. Allein in Hamburg wurden im Jahr 2021 bislang 15 Bomben entschärft*, viele schlummern noch unter der Erde.
Bombe im Garten entschärft: Familie bekommt Rechnung im vierstelligen Bereich
Als die Bombe endlich lokalisiert war, mussten Teile Kiels und des nahegelegenen Ortes Schönkirchen evakuiert werden. Laut NRD mussten rund 2.000 Menschen raus aus ihren Häusern. Eine größere Evakuierungsaktion wegen einer Bombensprengung gab es in Göttingen. Hier mussten 20.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Zum Glück stellte sich die Entschärfung im Garten der Familie Rathje als unkompliziert heraus, sodass alle Anwohner nach einer halben Stunde wieder in ihre Häuser zurückkehren konnte.
Neben dem großen Schrecken, den die Familie Rathje durch den Fund der Fliegerbombe erlitten hat, kommen nun auf finanzielle Konsequenzen auf sie zu. Nach Angaben von RTL.de muss die Familie die Kosten für das Unterfangen mittragen.
Entschärfte Bombe im Garten: Mitarbeiter, Bagger und Bohrgeräte müssen bezahlt werden
Grundstücksbesitzer tragen laut dem Verband für Wohneigentum nämlich die Verantwortung für die Sicherheit des Grundstücks. Die entstandenen Kosten umfassen den Stundenlohn für Mitarbeiter (71 Euro pro Stunde), Bagger und Bohrgeräte. Insgesamt muss die Familie mit einer Rechnung im vierstelligen Bereich rechnen. Die Evakuierung und Entschärfung der Bombe übernimmt dagegen das Land Schleswig-Holstein. Nach Angaben von RTL.de zahlt die Familie jedoch gerne, schließlich sind sie nun wieder sicher. * 24hamburg.de und kreiszeitung.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA