2G-Plus: Das bedeutet die Corona-Regel
Nach 3G und 2G fordern erste Politiker 2G-Plus. Sollten auch Bremen und Niedersachsen auf die Corona-Regel 2G+ setzen, folgen Einschnitte Events, Diskos und Bars.
Berlin – Die Corona-Inzidenzen steigen deutschlandweit unterschiedlich schnell. In Bayern liegt die 7-Tage-Inzidenz bei 454,9 (Stand 12.11., 8.30 Uhr). Zum Vergleich: Niedersachsen lag laut RKI bei 113,7. Ministerpräsident Markus Söder bringt nun 2G-Plus ins Spiel. Dadurch soll „maximale Sicherheit gewährleistet werden“. Betroffen davon wären Clubs, Diskos und weitere Großveranstaltungen in geschlossenen Räumen. Laut Söder können man dort „überhaupt nicht ausweichen“.
Bundesland | Niedersachsen |
Fläche | 47.614 km² |
Bevölkerung | 7,982 Millionen (2019) |
Hauptstadt | Hannover |
Niedersachsen hat erst diese Woche ihre Corona-Verordnung aktualisiert. Fortan gilt bereits ab Warnstufe 1 bei Veranstaltungen in geschlossen Räumen mit mehr als 1000 Personen die 2G-Regel. Irgendwelche Plus-Regeln sind dort nicht enthalten. Bremen hat aktuell die Warnstufe 0. Dies gilt auch für Bremerhaven. Der Bremer Senat hat sich gegenüber kreiszeitung.de noch nicht geäußert, ob 2G-Plus eine Option ist, sollten die Inzidenzen steigen.
Was ist 2G-Plus – wie funktioniert die 2G-Plus-Regel?
Was bedeutet 2G-Plus eigentlich? 2G-Plus ist eine Mischung aus 2G und 3G. Bei einer möglichen 2G-Plus-Regel müssten beispielsweise Clubbesucher geimpft oder genesen sein. Zusätzlich müssten die Männer und Frauen vorm Eintritt einen negativen Schnelltest vorlegen. Allerdings sind noch einigen Fragen offen, beispielsweise kommen die kostenlosen Gratis-Corona-Tests wieder zurück oder wer übernimmt die Kosten für die zusätzlichen Schnelltests. Unklar ist, ob direkt vor den Clubs getestet wird, oder vorher ein Testzentrum aufgesucht werden muss. Wann 2G-Plus in Bayern eingeführt wird, ist völlig offen.
Laut Markus Söder solle 2G-Plus zunächst vorrangig in Klubs und Discotheken zum Einsatz kommen. Dies würde dann überwiegend junge Menschen betreffen. Ob 2G-Plus auch eine Option beispielsweise für Weihnachtsfeiern in Gaststätten ist, dazu machte der Ministerpräsident keine Angaben. Der Deutsche Ethikrat fordert stattdessen eine Impfpflicht für bestimmte Personengruppen.

2G-Plus: Gesundheitsminister Jens Spahn will 2G-Plus-Regel in Deutschland einführen
Noch-Gesundheitsminister Jens Spahn machte am heutigen Freitag Nägel mit Köpfen. Er will eine Testpflicht auch für Geimpfte und Genesene einführen, wenn diese größere Veranstaltungen besuchen. „Impfen macht den entscheidenden Unterschied“, sagte er bei der Pressekonferenz. Meint: Einführung von 2G-Plus deutschlandweit.
Allerdings ist 2G-Plus (noch) kein klar definierter Begriff. In Rheinland-Pfalz etwas heißt es zu 2G-Plus: Es sieht vor, dass für Geimpfte und Genesene (2G) unbegrenzte Zusammenkünfte möglich sind. Dazu kann eine bestimmte Anzahl von getesteten Menschen hinzukommen (plus). Der Zutritt von Nicht-Immunisierten, also weder geimpften noch genesenen Menschen, wird mit höherer Warnstufe schrittweise reduziert.
Die 2G-Plus-Regel mit AHAL: Corona-Maßnahmen mit Atemmasken, Hygieneregeln, Abstand und Lüften
Angesichts rasant steigender Corona-Zahlen fordert der rheinland-pfälzische Hausärzteverband striktere Regelungen in Gebäuden. Seine Vorsitzende Barbara Römer sagte der Rhein-Zeitung, man müsse bundesweit bei öffentlichen Veranstaltungen in Innenräumen nur Geimpfte und Genesene zulassen, ohne dabei etwa auf Masken oder Abstand zu verzichten. „Das bedeutet 2G plus AHAL (Atemmasken, Hygieneregeln, Abstand und Lüften). Wir müssen uns also auch als Geimpfte oder Genesene an die Grundregeln der Corona-Pandemie halten.
Die Corona-Lage sei nach wie vor „sehr besorgniserregend“, erklärte das RKI in seinem Wochenbericht zur Pandemie. Das Robert Koch-Institut riet „dringend dazu, größere Veranstaltungen möglichst abzusagen oder zu meiden.“ Gemeint sind damit auch Weihnachtsmärkte. Bremen hatte diese Weihnachtsmärkte kürzlich quasi ohne Auflage erlaubt. (Mit Material von dpa) * kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.