Wasserziehr kritisiert Haltung beim HSV: „Beispiel am FC Bayern nehmen“
Sky-Moderator Patrick Wasserziehr äußert sich im Mopo-Podcast über die Rothosen und legt dem HSV einen Vergleich mit dem FC Bayern München ans Herz.
Hamburg – Der Hamburger SV polarisiert. Nicht nur in der 1. Bundesliga, auch jetzt in der zweithöchsten Spielklasse des deutschen Fußballs sorgt der HSV immer wieder für Schlagzeilen. Patrick Wasserziehr ist seit knapp drei Jahrzehnten im Geschäft der Sportberichterstattung. Im Mopo-Podcast äußerte er sich jetzt, wie auch HSV-Legende Sergej Barbarez, über die Entwicklung des Vereins der Hansestadt Hamburg und weiß auch, warum es mit dem Aufstieg die letzten drei Jahre nicht geklappt hat.
Person: | Patrick Wasserziehr |
Geboren am: | 19. April 1966, Bonn |
Beruf: | Sportjournalist und Fernsehmoderator |
Sender: | Sky |
„Vereine wie der HSV würden der Bundesliga enorm guttun und gehören in die Erste Liga. Aber sportlich hat der HSV in den letzten Jahren eben nicht dazugehört – und die Mannschaften, die aufgestiegen sind, aber keine so klangvollen Namen haben, hatten es sportlich definitiv verdient.“ Die Erwartungen in Hamburg sind immer groß. So groß, dass viele mit dem enormen Druck nicht umgehen können. Gerade die Supertalente, die an Tim Walters Tür klopfen, haben es in Hamburg oft sehr schwer, den hohen Ansprüchen der Presse und Fans gerecht zu werden.
Sich den FC Bayern als Vorbild nehmen – Patrick Wasserziehr weiß, warum es dem HSV guttun würde

Bereits viele Experten und HSV-Legenden äußerten sich über den HSV, unter anderem Nico-Jan Hoogma, den das „nicht Aufsteigen“ sehr nervt. Der Sky-Moderator rät den Rothosen, sich am bayerischen Rekordmeister FC Bayern München ein Beispiel zu nehmen: „Sie sind neun mal Meister geworden – und die Erwartungshaltung ist ohne Wenn und Aber eine zehnte und elfte Meisterschaft. Die Spieler und alle im Verein haben das verinnerlicht und das wird auch überhaupt nicht angezweifelt.“
Patrick Wasserziehr weiß, dass die sportliche Ebene zwar „etwas schief sei“, dennoch erklärte er: „„Mir wird beim HSV zu viel darüber gesprochen, wie vermeintlich groß die Erwartungshaltung ist und dass das die Leistung hemmen könnte. Es wird immer wieder als Begründung fürs Scheitern benannt, dass die Erwartung zu hoch sei. Das kann ich so in dieser Form nicht nachvollziehen.“ Beobachtet man die letzten Jahre im Aufstiegskampf, könnte man sich der These durchaus anschließen. Sky-Experte Mattuschka sprach sogar davon, dass der HSV nur noch ein normaler Zweitligist sei.
Integration von jungen Talenten sollte laut dem Sky-Moderator kein Hindernis für den Aufstieg sein
„Die Entwicklung beim HSV finde ich sehr gut, und ich habe auch den Eindruck, dass junge Spieler nachkommen“, sagt Wasserziehr, fordert aber: „Wenn man eine stabile Achse hat, kann man auch junge Spieler entwickeln, ohne sich von einem klaren Ziel – dem Aufstieg – zu entfernen. Und ich finde, genau das muss das Ziel sein“, erklärte er im Podcast von der Mopo. Thorsten Mattuschka sieht währenddessen Stadtrivale FC St. Pauli deutlich weiter vorne.
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Jonas Boldt, der talentierte Einkäufer, hat sich vor kurzem über mögliche Transfers im Winter geäußert. Einen starken Kader hat der HSV, wie auch in den vergangenen Saisons, bereits. Die Verletzten-Liste brachte den großen HSV, gerade am Ende der Hinrunde, deutlich ins Wanken. Nach und nach kehren nun die Stammkräfte zurück. Hamburger SV Top-Talent Faride Alidou, an dem Bayer 04 Leverkusen interessiert ist, wird den HSV wahrscheinlich verlassen. Eines ist gewiss, in Hamburg liegen die Erwartungen hoch, ein Vergleich mit dem FC Bayern jedoch wird den wenigsten HSV-Anhängern gefallen. *24hamburg.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA