Pöbeln, meckern, motzen: Twitter-Analyse zeigt - so unbeliebt ist der HSV
Der HSV ist aufgrund seiner sportlichen Leistungen der letzten Jahre zur Zielscheibe vieler „Hater“ geworden. Das belegt eine Twitter-Analyse.
Hamburg – Der Hamburger SV spielt derzeit seine vierte Zweitliga-Saison und kämpft weiterhin um die Rückkehr in die Erste Bundesliga. Nach dem Abstieg in der Saison 2017/18 ist der HSV gefühlt zur Lachnummer im deutschen Fußball mutiert. Kein Beitrag in den sozialen Netzwerken kommt ohne einen negativen Kommentar aus. Zum schlechten Image des Hamburger SV könnten zudem auch die Aussagen einiger HSV-Spieler sowie TV-Experten beitragen. So äußerte sich Ex-HSV-Torwart Frank Rost zum Beispiel negativ über seinen Ex-Klub.
Verein: | Hamburger SV |
Gegründet am: | 29. September 1887 |
Abstieg in die Zweite Bundesliga: | Saison 2017/18 |
Aktueller Trainer: | Tim Walter |
Der Hamburger SV ist seit dem Antritt in der Zweiten Bundesliga förmlich zur Zielscheibe für jegliche negativen Äußerungen geworden und kämpft in dieser Saison hart damit, die Schlagzeilen um sich herum möglichst klein zuhalten. Wutreden von HSV-Coach Tim Walter, wie gegen Ex-HSVer Martin Harnik oder die Auseinandersetzung nach dem Spiel gegen Dynamo Dresden mit einem TV-Reporter sorgen ab und an immer noch für Unverständnis.
Meist gehasste Zweitliga-Vereine: Der HSV und Dynamo Dresden nach Twitter-Analyse ganz vorne dabei

In den sozialen Netzwerken ist die eigene Meinung schnell kundgetan. Viele Nutzer können ihrem Frust im Social-Media freien Lauf lassen, ohne großartige Konsequenzen fürchten zu müssen. Tweets wie „Scheiß HSV!“ und „Was ist das eigentlich für Drecksverein!“ sind nur zwei der vielen Kommentare über die Rothosen auf Twitter. Der Informationsdienst Kelbet, der ein unabhängiger Informationsdienst für Sportwetten ist, hat sich auf der Social-Media Plattform Twitter einen Überblick verschafft, über welche Vereine die meisten Beleidigungen und negativen Kommentare verfasst werden. 315 Tausend Twitter-Tweeds wurden analysiert.
Dabei wurde festgestellt, dass die SG Dynamo Dresden mit Erfassung aller Tweets, die im Zusammenhang mit den Sachsen stehen, auf stolze 6,9 Prozent negative Kommentare kommt. Dahinter reiht sich der Hamburger SV mit insgesamt 6 Prozent ein. Im Beleidigungs-Ranking stehen die beiden Traditionsklubs somit ganz oben. Gefolgt vom 1. FC Nürnberg (5,9 Prozent), dem SV Werder Bremen (5,4 Prozent) sowie dem FC Schalke 04, in deren Tweets 5,1 Prozent der Kommentare beleidigend sind. Sky-Experte Thorsten Mattuschka, der die Rothosen als normalen Zweitligisten betitelte, gehörte bis vor einiger Zeit zu den größten Kritikern der Hamburger.
Ein weiterer Zweitligist kommt jedoch beinahe ohne Beleidigungen im sozialen Netzwerk Twitter aus
Der Hamburger SV ist sportlich sowohl in der Führung in dieser Saison stabil wie die letzten Jahre nicht. Jonas Boldt und Michael Mutzel holten vielversprechende Talente an die Elbe, HSV-Coach Tim Walter gibt Supertalenten aus dem eigenen Nachwuchs eine Chance. Die Rothosen kämpfen gegen das schlechte Image, glauben an sich und ihre Ziele. Dennoch wird es wohl einige Zeit dauern, bis der HSV die Hasspredigten sowie Hass-Kommentare mancher Fußball-Fans eindämmen kann.
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Ein Zweitligist kommt jedoch fast ohne Beleidigungen aus. Der SV Sandhausen zählt ebenfalls zu den Traditionsvereinen in Fußball-Deutschlands, wenn auch in kleinerer Ausführung. Die Sandhäuser kommen auf gerade einmal 1,9 Prozent beleidigender Kommentare und haben somit, laut dem Informationsdienst Kelbet, die friedlichsten Fans. Vielleicht gelingt dem Hamburger SV durch den langersehnten Aufstieg in die Erste Bundesliga am Ende der Saison, die Gemüter seiner Anhänger oder Follower damit ein wenig zu besänftigen. *24hamburg.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA